Die Ampel an der Uhlandschule reagiert nicht mehr auf den konkreten Bedarf, sondern ist in ein festes Programm übergesprungen. Foto: KS-Images.de

Bei Bauarbeiten wurde die Signalanlage am Marbacher König-Wilhelm-Platz beschädigt. Das stellt die Geduld von Autofahrern offenbar auf eine harte Probe.

Marbach - Der Marbacher Puls-Rat Hendrik Lüdke gilt als strenger Kritiker des motorisierten Individualverkehrs. Dass aber Autofahrer seit einigen Wochen von einer defekten Ampel am König-Wilhelm-Platz regelmäßig ausgebremst werden, geht selbst ihm gehörig gegen den Strich – zumal er davon als passionierter Radler ebenfalls betroffen ist. „Das regt mich unheimlich auf und ärgert mich“, sagte er nun im Verwaltungsausschuss des Gemeinderats, wo er von dem Dilemma berichtete.

Forderung an die Baufirma

Die Ampel schalte auf Grün für Fußgänger, ohne dass ein Passant dies angefordert habe. Gleichzeitig springe die Signalanlage dann für den Durchgangsverkehr auf Rot, „und zwar ständig“, beschrieb er die aktuelle Situation. Die Autokolonne staue sich in der Folge mitunter bis hoch zum Parkplatz vor der Stadionhalle. Das dürfe nicht sein, findet Lüdke, der auch schon bei der Stadtverwaltung nachgehakt hat. Dort habe er die Auskunft erhalten, dass eine Firma bei Bauarbeiten die Induktionsschleife in der Uhlandstraße beschädigt habe, die normalerweise den Impuls an die Ampel sendet: Jetzt will ein Auto in den Kreuzungsbereich einbiegen, mache den Weg dafür frei. Lüdkes Forderung: „Die Baufirma, die das verursacht hat, soll es bitteschön so schnell wie möglich wieder in Ordnung bringen.“

Reparatur war noch nicht möglich

„Die Induktionsschleife wurde bei Bauarbeiten beschädigt“, bestätigt der Marbacher Ordnungsamtsleiter Andreas Seiberling auf Nachfrage, wo der Hund begraben liegt. Diese Rückmeldung habe man von der zuständigen Stelle im Landratsamt Ludwigsburg bekommen, das die Stadt am 30. September über den Fall in Kenntnis gesetzt habe. Vor einigen Tagen habe man sich dann nochmals ans Kreishaus gewandt und nachgehakt, wie der Stand der Dinge sei, berichtet Andreas Seiberling. Die Auskunft habe gelautet, dass die Verantwortlichen die Sache im Blick hätten, jedoch wegen Arbeitsüberlastung eine Reparatur der Induktionsschleife bislang nicht möglich gewesen sei.

Genauer Termin steht nicht fest

Unklar ist, wann das Problem aus der Welt geschafft werden soll. „Einen genauen Termin gibt es derzeit noch nicht. Dies unterliegt der Disposition des Auftragnehmers“, erklärt Andreas Fritz, Pressesprecher des Landratsamts, der darauf hinweist, dass die Stadt Marbach das Kreishaus in der Angelegenheit um Amtshilfe ersucht habe. Übernehmen solle den Job der Unternehmer, der die Anlage normalerweise wartet.

Hoffnungsschimmer für Autofahrer

Fritz macht jedoch auch klar, dass die Geduld der Autofahrer nicht mehr allzu lange auf die Probe gestellt werden dürfte. „Die Wartungsfirma der Anlage ist von uns über den Schaden informiert worden und wird die kaputte Schleife zeitnah neu herstellen“, erklärt der Pressesprecher. Solange die Technik nicht wieder reibungslos läuft, könne die Ampel aber nicht mehr verkehrsabhängig schalten, „sondern geht in ein voreingestelltes Festzeitprogramm. Das Festzeitprogramm beruht zwar auf den letzten Verkehrszähldaten, kann aber das tagesaktuelle Verkehrsaufkommen nicht so gut abwickeln“, erläutert Andreas Fritz.