Der Lieferverkehr bereitet Probleme. Foto: dpa/Patrick Pleul

Die Anlieferung per Lastwagen zur Firma Steel Automotive wird über eine schmale Zufahrt direkt an einem Schulweg abgewickelt.

Großbottwar - Die zentrale Lage der Firma Steel Automotive in der Bahnhofstraße in Großbottwar birgt Diskussionsstoff wegen der Geräuschkulisse, hat aber auch Debatten über den Lieferverkehr zur Folge. Im Gemeinderat wurde das Thema mehrmals diskutiert. Und auch Anwohner sehen, wie in Gesprächen deutlich wird, eine Gefahr.

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Der Hauptkritikpunkt ist, dass die Lastwagen, die den Hof der Firma ansteuern, in der Bahnhofstraße direkt an der Bottwarbrücke rangieren müssen, um rückwärts in den Hof einfahren zu können. Das passiere ohne Einweiser und dauere immer wieder so lange, so die Beobachtungen, dass sich ein Rückstau bis auf den Rosenplatz bildet.

Warten im absoluten Halteverbot

Vor allem aber: Die Lastwagen rangierten am Gehweg der Bahnhofstraße. Was nach Einschätzung der Anwohner für Fußgänger und Radfahrer gefährlich werden kann. „Ich denke vor allem an Senioren mit Rollatoren und Kinder, denn das ist ein viel genutzter Schulweg“, betont Britta Tengler. Eine andere Anwohnerin, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, spricht von einem Wunder, dass noch nichts passiert sei. Ein anderer Anwohner von einem Problem, das „fast noch schlimmer als der Lärm“ sei.

Kommen mehr Lastwagen an, als der Firmenhof Platz bietet, müssen die Fahrer mit ihren 40-Tonnern warten. „Und stehen oft im absoluten Halteverbot“, sagt Britta Tengler. Dass hier vom Ordnungsamt kontrolliert wurde, habe sie noch nie gesehen. „Die Lastwagenfahrer können aber auch nicht wirklich etwas dafür“, sagt sie. Die Gegebenheiten führten zu dem Problem.

Brückensanierung soll Verbesserung herbeiführen

Bürgermeister Ralf Zimmermann erklärt, dass sich Firma und Fahrer natürlich an Regeln zu halten hätten. Verbessert werden soll die Situation durch die anstehende Brückensanierung. „Wir bauen die Straße und den Gehweg so breit wie möglich.“ Der Gehweg soll dann auch nicht mehr überfahrbar sein.

Steel-Geschäftsführer Dieter Roßbach weiß um die besondere Verkehrssituation, weshalb man Konzepte entwickelt habe. „Unter anderem übergeben wir jedem Fahrer eine Unterweisung in mehreren Sprachen. Die fordert den Fahrer auf, bis zum telefonischen Abrufzeitpunkt sich auf einen mit der Gemeinde abgesprochenen Ausweichparkplatz zu begeben und die Durchfahrtstraße freizuhalten.“ Steel arbeite daran, dass sich die Fahrer daran halten. Eine alternative Anlieferung der Ware sei aufgrund der Gegebenheiten vor Ort nicht möglich, so Roßbach.