Hannes Mühleisen (links) und Fabian Friedl Foto: avanti

Der Verein Südlich vom Ochsen hat die Marbacher Weingärtner mit ins Boot genommen, um eine stimmungsvolle Veranstaltung in Marbach zu etablieren.

Die jüngste Veranstaltungsidee mit der der Verein Südlich vom Ochsen von sich reden macht, ist „bei Gesprächen an der Bar entstanden“, wie Maren Schmitt, Mitglied des Vorstands, im Gespräch verrät. Denn dabei wurde „Wein & Vinyl“ geboren, das am Samstag seine Premiere in Marbach feierte. Von der Idee hin zur Umsetzung waren jedoch weitere Partner nötig. Der Verein fand diese in den Weingärtnern Marbach, die ihre großzügige Terrasse zur Verfügung stellten und für das Catering verantwortlich zeichneten. „Das ist eine ganz tolle Symbiose“, strahlte Schmitt und freute sich an der gelungenen Zusammenarbeit, die sie und Tina Strba – beide haben das Event für den Verein organisiert – mit Annette Fiss und Petra Clausecker von den Weingärtnern erfahren haben.

Ein Sommerabend wie er im Buche steht, bot den perfekten Rahmen für ein Spektakel der originellen Sorte. Direkt vor einem Maisfeld, das grüne Rückendeckung versprach, saßen die gut gelaunten Gäste, die sich rasch für den Termin gemeldet hatten. Der Freiluft-Abend nämlich war auf 70 Personen begrenzt. „Wir hätten jedoch ein Vielfaches an Reservierungen annehmen können. Das schreit nach Mehr“, betonte Maren Schmitt glücklich.

Erwartungsfroh und sommerlich gekleidet saßen denn die Besucher flankiert von blühendem Oleander und den ersten blauen Trauben, die im Blumentopf bereits davon künden, was es im Glas zu trinken geben wird: das Pendant zum sich drehenden Vinyl – der Wein. Allerdings bevorzugten die Weinliebhaber – den hohen Temperaturen gemäß –leichte Sommerweine. „Gefragt sind der Grauburgunder und unsere Rosa Roten“, wie Ariane Haase erklärte, die für den Ausschank zuständig war. Dass es aber auch etwas auf die Ohren gab, dafür waren Hannes Mühleisen und Fabian Friedl zuständig. Mühleisen suchte aus der von den Gästen mitgebrachten Vielfalt die Stücke aus, die Friedl mit launigen Worten vorstellte und wie immer, Wissenswertes oder Amüsantes dazu beisteuerte. „Wir wissen nicht, was auf uns zukommt, meinte der Moderator arglos, teilte dem Publikum aber mit, dass sein Blick auf die Platten „für einen der besten Abende seit Langem“ spräche. Der erste Griff Mühleisens in die Plattenkiste präsentierte Udo Lindenbergs „Andrea Doria“. Und wie so oft, ist Musik auch mit Erinnerungen und Emotionen verbunden. Die Eigentümerin der Platte erzählte vorneweg, dass Lindenberg ihr bei einem Konzert das Mikro gereicht und sie lauthals gesungen hätte. Dass „nun etwas komplett anderes folgt“ – diesen Spruch konnte Friedl an dem Abend mehrfach loswerden. Denn für die musikalische Abfolge sorgte der pure Zufall. So folgte auf Lindenberg Lionel Richie und auf ihn Siw Malmkvists „Liebeskummer lohnt sich nicht“, um schließlich von Simon & Garfunkel abgelöst zu werden. Fabian Friedl hatte auch hierzu Insiderwissen parat: Paul Simon nämlich habe die Einfälle zu seiner Musik meist unter der Dusche und manchmal dort sogar seine Gitarre dabei.

Auch die Bitte der Organisatoren, auf der jeweiligen Platte mit Stichworten anzugeben, weshalb man sich für ein spezielles Lied entschieden habe, sorgte gelegentlich für Schmunzeln. Den Smashing Pumpkins-Song „I´m one“ kommentierte die LP-Besitzerin lakonisch mit: „Schöner Lärm“.