Immer schön Abstand halten – auch beim Blutspenden. Foto: San

In Zeiten von Corona läuft die Aktion in der Aula der Matern-Feuerbacher-Realschule etwas anders ab als sonst.

Großbottwar - So manch einer der regelmäßigen Blutspender möchte am Dienstag gleich den Eingang nehmen, den er auch sonst immer zur Spende in der Aula der Großbottwarer Matern-Feuerbacher-Realschule nimmt. Der ist aber verschlossen. Der Ortsverein des Roten Kreuzes bittet in Corona-Zeiten die Spender, den oberen Eingang in die Schule zu nehmen. Dort werden sie von einem jungen Mann mit Schutzmaske und Thermometer begrüßt. Er misst kontaktlos die Temperatur der Stirn, fragt, ob man in einem Risikogebiet war, und bittet jeden, die Hände zu desinfizieren.

Dann macht sich das DRK die langen, verwinkelten Gänge der Schule zunutze. Hier stehen die Blutspender nämlich an – schön mit ordentlich Abstand zueinander. „Die stehen super, ganz vorbildlich“, freut sich der Vorsitzende des Ortsverbands, Bertold Schneider. „Genau so habe ich mir das erhofft.“

Ansonsten ist der Ablauf der Blutspende wie sonst auch – nur einfach mit viel mehr Abstand. Nicht nur beim Anstehen wird Abstand gehalten, sondern auch beim Anmelden, beim Ausfüllen der Bögen, beim Labor, bei den Ärzten und nicht zuletzt bei der Spende selbst. Wo die Betten sonst dicht an dicht standen, ist diesmal ordentlich Platz dazwischen.

Auch das „Taxi“ entfällt: Normalerweise wird man nach der Spende von einem Mitarbeiter zum Ruhebereich gebracht, damit nichts passiert, wenn zwischendurch doch mal der Kreislauf schlapp macht. In Corona-Zeiten muss auf diesen Service verzichtet werden. Der Spender wird aber gefragt, ob es ihm gut geht und eine Rot-Kreuzlerin hat ein wachsames Auge auf die Leute, um im Notfall doch eingreifen zu können.

Das gemeinsame Vesper nach der Blutspende muss ebenfalls ausfallen. Es wurden aber Vesperpäckle geschnürt, wahlweise mit Ripple oder Käse, und dazu gibt es für jeden Spender eine Dankeschön-Schokolade. Gegessen werden musste zuhause. Rudolf Feix vom Blutspendedienst blickt zufrieden auf das Geschehen in der Aula der Realschule.

Um es künftig aber weiter zu vermeiden, dass bei einer Blutspende irgendwo zu viele Menschen zusammenkommen, hat sich das DRK entschieden, zentrale Blutspendetermine anzubieten. Diese Woche finden diese beispielsweise in der Ballei in Neckarsulm statt, vom 6. bis 9. April in der Erich-Lillich-Halle in Eglosheim. Spendewillige können für diese Termine per App einen Termin vereinbaren, „so können wir die Anzahl der Menschen regulieren, haben einen kontinuierlichen Durchlauf bei der Blutspende und können das Risiko minimieren“, erklärt Rudolf Feix den Ablauf.