Das Feuerwehrgerätehaus soll vergrößert und umgebaut werden. Foto: Archiv (/)

Feuerwehr und DRK unter einem Dach – das klingt gut. Der Preis dafür ist aber hoch.

Kirchberg - Schon im Juli hatten die Kirchberger Gemeinderäte signalisiert, dass ihnen die Idee, das DRK künftig ins Feuerwehrgerätehaus umzusiedeln, grundsätzlich gefällt.

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Nötig sind dafür ein Um- und ein Anbau. Ursprünglich war von Kosten von etwa 750 000 Euro die Rede. Im September standen dann schon 1,15 Millionen auf dem Plan, woran mancher schwer zu schlucken hatte. Daher war der Wunsch geäußert werden, die Hürde von einer Million möglichst nicht zu reißen.

In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats am Donnerstag folgte aber nun ein böses Erwachen. Gerd Beutelspacher vom gleichnamigen Architekturbüro stellte nämlich seine Kostenschätzung für eine energetische Sanierung des Bestandsgebäudes vor. Und die beläuft sich auf satte 427 350 Euro, die noch obendrauf kämen. Dabei handelt es sich nur um eine erste Schätzung.

Sanierung des Altbaus könnte Förderung erhöhen

Der neue Anbau muss den aktuellen Anforderungen im Hinblick auf die Energieeffizienz genügen. Reinhard Enge, der für den in diesem Punkt befangenen Bürgermeister und DRK-Vorsitzenden Frank Hornek die Diskussionsrunde leitete, regte deshalb an, auch den Altbau in energetischer Hinsicht auf Vordermann zu bringen. „Das wird irgendwann unumgänglich sein; alles auf einmal anzugehen, könnte möglicherweise die Förderung erhöhen“, argumentierte er.

Diskussionsgrundlage fehlt

Doch da ging die Mehrheit der Gemeinderäte nicht mit. Für eine kleine Gemeinde wie Kirchberg sei das doch ein erheblicher Betrag, argumentierten sie, und da müsse das Ganze gründlich überlegt und diskutiert werden. Das sei jedoch nicht möglich gewesen, da die sehr umfangreiche Sitzungsanlage erst am Mittwoch bei ihnen angekommen sei. Zudem sei in der Präsentation deutlich geworden, dass man noch gar nicht wisse, ob man mit Einzelmaßnahmen oder einem Gesamtpaket im Hinblick auf die Förderung besser fahre. Da müsse erst einmal ein Energieberater beauftragt werden, der das Ganze fundiert berechne, damit man überhaupt eine solide Diskussionsgrundlage habe.

Ein Baugesuch wird noch nicht gestellt

Auch der Hinweis von Beutelspacher, dass es sich ja nur darum handle, erstmals aufzuzeigen, was noch alles auf die Gemeinde zukommen könne, fruchtete nicht. Der von der Verwaltung vorgeschlagene Beschluss wurde in zwei Teile gesplittet. Der Planung wurde grundsätzlich zugestimmt, die Beauftragung eines Baugesuchs lehnte dagegen eine deutliche Mehrheit der Gemeinderäte ab.