Risse in der Fahrbahn tauchen auf der Strecke von Affalterbach nach Hochdorf immer mal wieder auf. Foto: Werner Kuhnle

Die Straße zwischen Affalterbach und Hochdorf befindet sich in einem miserablen Zustand. Doch die Sanierung kommt nicht in die Gänge. Es fehlt derzeit ein entscheidender Baustein.

Affalterbach - Man wird wahrscheinlich kaum einen Autofahrer finden, der ein gutes Haar an der K 1669 zwischen Affalterbach und Hochdorf lässt. Die Straßenränder bröckeln, die Fahrplan ist äußerst schmal, bei starkem Regen bilden sich tückische Pfützen auf der rissigen Piste. Der miserable Zustand ist natürlich auch dem Ludwigsburger Kreishaus nicht verborgen geblieben, das die Sanierung der Strecke schon seit langem auf der Agenda hat. Doch passiert ist bislang nichts. Und auch im kommenden Jahr wird sich nichts tun. Das Vorhaben soll stattdessen aus dem auslaufenden Kreisstraßenbauprogramm bis 2021 ins nächste gelupft werden, das die von 2022 bis 2026 anvisierten Projekte auflistet.

Wann dann tatsächlich die Bagger anrücken, um die rund 2,75 Kilometer lange Verbindung auf Vordermann zu bringen, ist unklar. „Einen konkreten Baubeginn können wir noch nicht nennen. Wir befinden uns aktuell noch in der Planungsphase“, erklärt Andreas Fritz, Pressesprecher des Landratsamts Ludwigsburg. Knackpunkt ist vor allem, dass der Landkreis noch nicht alle benötigten Grundstücke zusammen hat. In der Hinsicht könnte es sich allerdings als hilfreich erweisen, dass die Planungen im Hinblick auf den Verlauf der Trasse nochmals überarbeitet wurden. Der modifizierte Entwurf orientiere sich „im Wesentlichen an der alten Trasse“, streicht Andreas Fritz hervor. Entsprechend geringer falle jetzt der Grunderwerb aus. Den genauen Bedarf könne man jedoch erst nach „Abschluss der Planung ermitteln“. Der Pressesprecher macht zudem deutlich, dass der Landkreis bei der Sicherung der benötigten Flächen eine gütliche Einigung anstrebt. „Grundsätzlich möchte der Landkreis nicht enteignen. Wir finden im Normalfall eine adäquate Lösung“, erklärt Fritz.

Das wäre ganz im Sinne des Affalterbacher Bürgermeisters Steffen Döttinger, der hofft, dass der Ausbau der Straße bald über die Bühne geht. Sollte das Ganze aber je scheitern oder sich zu weit hinauszögern, würde sich der Rathauschef wünschen, ein anderes Projekt vorzuziehen: die Sanierung der Ortsdurchfahrt als Weiterführung der Kreisstraße bis hoch zur Winnender Straße, damit diese Instandsetzung nicht zu lange in der Warteschleife hängt. Besser wäre es aber aus Sicht des Schultes, beides in einem Aufwasch zu erledigen. Diesen Wunsch habe man auch an das Landratsamt herangetragen. Der Vorteil davon sei, dass während einer Sperrung der Straße nach Hochdorf, die nach Einschätzung von Döttinger wenigstens ein Jahr dauern würde, das Verkehrsaufkommen auf der dorthin führenden Talstraße entsprechend geringer ausfiele. Sprich: Die Auswirkungen während der Fahrbahnsanierung in der Talstraße wären dann nicht so gravierend.

Kosten würde die Sanierung des rund 500 Meter langen Teilstücks der Ortsdurchfahrt rund 600 000 Euro. Für den Ausbau der K  1669 müssten rund 2,5 Millionen Euro in die Hand genommen werden. Die Finanzierungsmittel sollen laut Entwurf zum Kreisstraßenbauprogramm über drei Jahre verteilt mit einem Schwerpunkt auf 2023 und 2024 im Haushalt bereitgestellt werden – was vielleicht ein kleiner Fingerzeig darauf sein könnte, wann es mit dem Vorhaben losgehen soll. Klar ist aber, dass bis dahin keine umfangreicheren Ausbesserungsmaßnahmen auf der Strecke zwischen Affalterbach und Hochdorf zu erwarten sind. „Es werden nur Kleinstsanierungen durchgeführt, wie das Flicken von Schlaglöchern“, erklärt Kreishaus-Sprecher Andreas Fritz.

Parkproblem in der Talstrasse soll angegangen werden

Konzept:
Für Autofahrer ist es  zunehmend  ein Graus, sich durch die Affalterbacher Talstraße zu kämpfen, weil links und rechts oft alles zugeparkt ist und kaum Lücken zum Einscheren zu finden sind.  Wenn die Ortsdurchfahrt  an dieser Stelle  saniert wird,  möchte die Gemeinde das Problem anpacken. „Es muss gewährleistet sein, dass dort Begegnungsverkehr stattfinden kann. Und das ist jetzt nicht immer so“, sagt Bürgermeister Steffen Döttinger. Deshalb wolle man – nach Rücksprache mit dem Gemeinderat – ein Parkraumkonzept in Auftrag geben. Ein Fachbüro kann dann klären, wo es sinnvoll ist, Stellplätze an der Straße zuzulassen – und wo nicht. Das dürfte auch die Arbeit der Feuerwehr erleichtern, die sich bei einem Einsatz durch das Nadelöhr kämpfen muss. Wobei Kommandant Sascha Hänig betont, dass man selbst ein  großes Feuerwehrauto  durch die Gasse von  parkenden Autos manövrieren  könne. Zumal andere Verkehrsteilnehmer auf das Blaulicht reagieren und sich rechtzeitig ein Plätzchen zum Einscheren suchen können. Und seine Truppe sei auch stets rechtzeitig am Einsatzort. Aber angespannt sei die Parksituation schon, sagt Hänig. Und  man würde sich leichter tun bei der Anfahrt, wenn die Wagen rechts und links des Wegs  geordneter stehen würden. Für die Kollegen, die nach der Alarmierung ins Feuerwehrhaus eilen, würde das  ebenfalls eine Verbesserung  bedeuten, betont Hänig, der grundsätzlich an die Leute appelliert, ihre Fahrzeuge vorausschauend zu parken und daran zu denken, dass Einsatzfahrzeuge womöglich daran vorbei müssen.