Die Spaten haben nur symbolische Bedeutung, tatsächlich gearbeitet wird mit der gelben Baumaschine. Foto: KS-Images.de

Der Konzern startet den Aufbau eines ultraschnellen Internets in Kleinbottwar und Höpfigheim. Die Deutsche Glasfaser und Inexio wollten eigentlich ebenfalls ein solches Angebot unterbreiten, nehmen nun aber Abstand von den ursprünglichen Plänen.

Steinheim-Höpfigheim - Es ist eine Situation, von der so manch andere Gemeinde nur träumen kann: Glasfaseranbieter reißen sich darum, die Haushalte mit einem Breitbandanschluss bis ins Haus (FTTH, Fiber to the Home) zu versorgen. In Höpfigheim und Kleinbottwar ist die Situation Realität. Am Dienstag fiel der offizielle Startschuss für den Aufbau des ultraschnellen Internets durch die Telekom in Höpfigheim – im Beisein von Landrat Dietmar Allgaier, dem Steinheimer Bürgermeister Thomas Winterhalter, Ortsvorsteher Roland Heck, Ortschafts- und Gemeinderäten und weiteren Honoratioren.

Wenige Tage vorher hatten Deutsche Glasfaser und Inexio mitgeteilt, man werden Höpfigheim und Kleinbottwar in Kürze ebenfalls mit einem Anschluss ans FTTH-Glasfasernetz versorgen. Das hat sich jedoch inzwischen erledigt. Ein doppelter Glasfaseranschluss sei volkswirtschaftlich nicht sinnvoll, zudem würden die Anwohner durch zusätzliche Bauarbeiten belastet, teilte ein Unternehmenssprecher auf Anfrage dieser Zeitung mit. Die bestehenden Verträge in den Teilorten würden jedoch weiter in gewohnter Qualität erfüllt. Bürgermeister Thomas Winterhalter erklärte, es herrsche nun Klarheit darüber, dass es keine „Überbauung“ geben werde. „Mehr als ein Glasfaseranschluss hat keinen Sinn“, betonte der Rathauschef.

Die nun allein zum Zug gekommene Telekom versprach beim Spatenstich in Person der Partnermanagerin beim Unternehmen, Sabine Wittlinger: „Wir bauen aus, und wir bauen schnell.“ Noch im vierten Quartal dieses Jahres sollen die großflächigen Straßenbauarbeiten beendet sein, und die ersten Haushalte sollen den Breitbandanschluss schon nutzen können. Wittlinger verwies auch darauf, dass die Vorvermarktungsquote mit mehr als 40 Prozent sehr hoch sei.

Glasfaseranschluss gibt es nicht nur für die beiden Ortsteile, sondern auch im Gewerbegebiet Kreuzwegäcker, der Bahnhof- und der Steinbeisstraße. Die Urmenschstadt befindet sich mit dem Glasfaseranteil nicht nur im Großraum Stuttgart, sondern auch in ganz Deutschland auf einem der vorderen Plätze.

Die Verwaltung habe selber 2200 Haushalte angeschrieben, erklärte Winterhalter. Und die hohe Zahl der Rückmeldungen zeige, wie wichtig das schnelle Internet für die Bürger sei. Das habe man auch gerade in der letzten Zeit mit Homeoffice-Arbeitsplätzen und Schule übers Internet gemerkt. Der Ausbau in den Gewerbegebieten laufe schon unter Hochdruck, und die gelbe Maschine, die zum Spatenstich vor dem Schlössle geparkt habe, habe bereits gezeigt, dass das Trenching-Verfahren funktioniere.

Landrat Dietmar Allgaier bezeichnete den Spatenstich als „etwas Besonderes in besonderen Zeiten“, nicht nur wegen der Kulisse des Höpfigheimer Schlössles, das ebenfalls einen Glasfaseranschluss erhalten wird. Und er meinte schmunzelnd: „Geben Sie mir gerne wöchentlich Termine wie den heutigen, ich steh’ bereit.“ Hans-Jürgen Bahde, Geschäftsführer der Gigabit-Region Stuttgart und Breitbandbeauftragter, betonte, auch der Immobilienwert steige durch einen Glasfaseranschluss: „Nach Studien zwischen drei und fünf Prozent.“ Für die starke Wirtschaftsregion sei es „eine adäquate Struktur“.