Heiko Michy ist mit sieben Treffern bester Schütze der Mundelsheimer gewesen. Foto: avanti

Der Handball-Landesligist TV Mundelsheim unterliegt zu Hause dem TSV Schmiden II mit 29:32 (8:18) – beweist im zweiten Durchgang aber eine beeindruckende Moral.

Mundelsheim - Solche 30 Minuten hat man in der diesmal ungewohnt dünn besetzten Mundelsheimer Käsberghalle wohl selten erlebt: Gegen den TSV Schmiden II waren die TVM-Männer im Heimspiel der Handball-Landesliga nach eigentlich recht passablem Start völlig von der Rolle. Vor allem Marvin Korpics hatte großen Anteil daran, dass der TVM zunächst führte. Doch dann machte sich die Leistenverletzung des Rückraumspielers wieder bemerkbar, was insofern bitter war, als mit Andreas Bender und Nico Gassner zwei weitere Rückraumspieler erkrankt fehlten. „Wir haben sehr lange gebraucht, bis die Umstellungen funktioniert haben“, räumte Trainer Gerrit Irion ein.

„Sehr lange“ ließ sich dabei recht genau beziffern: Ab dem 6:8 in der 14. Minute trafen die Mundelsheimer fast eine Viertelstunde lang nicht mehr ins Schmidener Tor. Neben zahlreichen technischen Fehlern gingen reihenweise Bälle neben und über das Tor oder wurden teils leichte Beute des gegnerischen Keepers. Auch die Reaktivierung von Co-Trainer Philipp Tschürtz brachte nicht den gewünschten Erfolg. Auf der anderen Seite ähnelte die Abwehr einem Schweizer Käse, die Schmidener trafen fast nach Belieben. Erst ein Siebenmeter von Thomas Müller zum 7:17 (28.) beendete die Durststrecke, beim 8:18 ging es schließlich in die Kabinen – die Begegnung war mehr oder weniger entschieden.

„Wir haben dann in der Pause besprochen, dass wir jetzt einfach auf null stellen und versuchen, die zweite Halbzeit zu gewinnen“, erklärte Irion. Das gelang nur schleppend, beim 9:21 war der TVM gar mit zwölf Toren hinten. Näher als auf sieben Treffer kamen die Hausherren bis zur 50. Minute nicht heran. „Dann haben wir auf eine doppelte Manndeckung umgestellt. Dann wurde es plötzlich immer enger“, so Irion. Denn nun waren die Schmidener von der Rolle, verloren die Bälle im Angriff oder scheiterten an Hans Herrmann. Der TVM-Keeper machte reihenweise freie Würfe der Gäste zunichte, sein Team kam tatsächlich immer mehr in Sichtweite. Und das in ungewohnter Aufstellung. So agierte Heiko Michy, sonst als Kreisläufer aktiv, nun auf der Rückraummitte und trieb den TVM an. Fünf Minuten vor Schluss war man beim 25:30 auf fünf Tore herangekommen, eine halbe Minute war noch zu spielen, als Lucas Hochwimmer das 29:31 erzielte – doch zu mehr reichte es nicht. Die Schmidener setzten mit dem 32:29 den Schlusspunkt.

Nach der katastrophalen ersten Hälfte war die zweite letztlich zu kurz. „Wenn man sich das im Nachhinein so anschaut, dann hätte es vielleicht gereicht, wenn wir noch fünf oder zehn Minuten mehr gehabt hätten“, befand Gerrit Irion, der stolz auf seine Mannschaft war, „weil sie sich nicht hat hängen lassen. Sonst hätte das ganz übel enden können. So haben wir die zweite Hälfte mit sieben Toren gewonnen, das kann man positiv herausziehen. Aber klar ist auch, dass wir über die erste Halbzeit am Dienstag im Training noch mal sprechen müssen.“

TV Mundelsheim:
Salles, Herrmann – Schmidt, J. Gassner (3), Korpics (3), Hochwimmer (2), Tschürtz, Wolf (2), F. Kizler, Müller (2/1), Escher (5/1), Berkemann (3), T. Kizler (2), Michy (7).