Yasin El Azzazy bei den Deutschen Meisterschaften in Dortmund. Foto: privat

Der Murrer Yasin El Azzazy ist bei den Deutschen Turn-Meisterschaften Achter am Sprung geworden.

Murr - Für die Top-Athleten ging es bei den Deutschen Turn-Meisterschaften kürzlich in Dortmund um Titel und natürlich auch um die Qualifikation für Olympia. Beim Murrer Yasin El Azzazy lag der Fall anders. Denn eigentlich hat der 31-Jährige seine Turn-Karriere schon vor vielen Jahren an den Nagel gehängt. Vor fast 20 Jahren ist er zuletzt bei den „Deutschen“ gestartet. „Das war eine lange Zeit, und es war ein ewiger Kampf zurück. Es war allerdings nie geplant, wieder ganz vorne mitzumischen. Für mich ist Turnen eine Freizeitbeschäftigung“, sagt er. Sein Ziel war daher auch ein anderes: „Ich wollte ein Statement setzen und den Bundeskader-Athleten zeigen, dass ich auch als Freizeitsportler mithalten kann.“

So richtig wäre ihm das gelungen, wenn er an seinem Paradegerät, dem Sprung, ins Finale der besten Sechs eingezogen wäre. Dafür reichte es als Achter nicht ganz. „Meine Schwierigkeit wurde leider nicht voll anerkannt“, sagt der 31-Jährige. Doch auch so hatte er sich im Konzert der besten Turner Deutschlands mehr als achtbar geschlagen. „Man darf ja nicht vergessen, dass ich sowohl vor dem Qualifikations-Wettkampf als auch vor den Meisterschaften jeweils nur knapp zwei Wochen voll trainiert habe. Und ich muste zum Training immer nach Kirchheim fahren, weil die ganzen Hallen ja geschlossen sind. Die ganzen Kaderathleten konnten während des Lockdowns voll trainieren.“ Ein Abschluss sollen diese Meisterschaften aber nicht gewesen sein – im Gegenteil: „Ich möchte nächstes Jahr noch eins draufsetzen und versuchen, mich dann fürs Finale zu qualifizieren.“

Als Vorteil sieht Yasin El Azzazy es an, dass er sich ja für seine zweite große sportliche Leidenschaft ohnehin „extrem fit hält“. Denn der Murrer ist regelmäßig bei Ninja-Wettkämpfen am Start. Am bekanntesten ist hier die RTL-Sendung „Ninja Warrior Germany“, von der demnächst die sechste Staffel startet. „Da werde ich wieder dabei sein.“ Doch es gibt noch andere Formate. „Ich bin direkt nach den Deutschen Meisterschaften wieder in den Ninja-Modus gewechselt und habe auch schon wieder an einem Wettkampf der ,European Ninja League’ teilgenommen. Da bin ich Zweiter geworden“, berichtet El Azzazy. Auch dort wird der Murrer also sicherlich noch das ein oder andere Statement setzen.