Lars Laucke Foto: Werner Kuhnle

Der Drittliga-Aufstieg der Turnerinnen der KSV Hoheneck nötigt viel Respekt vor dem kleinen Verein ab.

Luwigsburg-Hoheneck - Im Herbst 2012 turnten die Mädchen der KSV Hoheneck erstmals in der Regionalliga. Jetzt hat eine Mannschaft es nach mehreren vergeblichen Anläufen in die 3. Bundesliga geschafft, in der von 2012 bis heute viele Konstanten erhalten geblieben sind. Allen voran Uta Ziegler als Trainerin, Betreuerin, Kontaktperson für uns Journalisten und inzwischen sogar Staffelleiterin der Regionalliga Mitte. Ihr Kollege Sebastian Braden kam 2013 hinzu. Und natürlich sind Carolin Knoch (ehemals Renz), Mona Ziegler und Joana Lamatsch zu nennen, die seit Beginn der „Regionalliga-Ära“ in dieser Mannschaft turnen.

Doch neben diesen Namen ist es vor allem eines, was an diesen acht Regionalligajahren beeindruckt: der große Zusammenhalt innerhalb der kleinen Turnabteilung der KSV. Seit Jahren wird mit viel ehrenamtlichem Engagement stets ein Heimwettkampf pro Saison gestemmt. Auf- und Abbau, Bewirtung, etc. Dieses Jahr wurde gar extra ein YouTube-Kanal eingerichtet und der Wettkampf live im Internet gestreamt. Den Aufstieg feierten auch viele ehemalige Teammitglieder in der Halle mit. Einen Teil dieses Erfolges können auch sie für sich beanspruchen. Und nicht zu vergessen ist der finanzielle Aufwand für den kleinen Verein. Die Wochenendmiete allein für die Bodenfläche beträgt stolze 2700 Euro.

Da ist es nur nachvollziehbar, dass Sebastian Braden am Sonntagabend eine leise Hoffnung äußerte: Wo man jetzt neben den Männern vom MTV nun auch bei den Frauen einen Drittligisten in Ludwigsburg habe, könne ja die Stadt vielleicht eine eigene Bodenfläche anschaffen, die beide Vereine nutzen. Damit würden diese hohen Mietkosten bei jedem Heimwettkampf entfallen und man könnte die Fläche auch für Trainingslager nutzen. Ich würde es den Turnern wünschen, dass sich dieser kleine Traum erfüllt und ihnen finanziell unter die Arme gegriffen wird. Denn bewältigen muss man in der 3. Bundesliga genügend.

Sehr angenehm ist da in meinen Augen die Gelassenheit, mit der man bei der KSV auf das Abenteuer 3. Bundesliga schaut. Denn Braden gibt zu, dass er sich „noch nicht viele Gedanken“ gemacht hat. Man müsse zunächst mal schauen, wie es bei den einzelnen Mädchen weitergehe. Ob die KSV sportlich eine Liga höher bestehen kann, muss sich erst zeigen. Doch ich bin sicher: Man wird genauso engagiert weiterarbeiten wie bisher – der Erfolg gibt ja Recht. „Und wenn es am Ende nur für ein Jahr in der 3. Bundesliga reicht, dann war es halt so“, sagt Sebastian Braden – und zeigt damit genau die richtige Einstellung.