Blick in Richtung 2. Bundesliga: Hohenecks Valentina Herbst. Foto: avanti (Archiv)

Die Turnerinnen der KSV Hoheneck haben die große Chance auf den Sprung in Liga zwei.

Es könnte sich eine große Turn-Sensation anbahnen, dort, im beschaulichen Meßstetten. An diesem Wochenende verwandelt sich das 10 000-Einwohner-Städtchen im Zollernalbkreis zu einem wahren Turn-Mekka mit Wettkämpfen aus Erster, Zweiter, Dritter Bundesliga sowie der Regionalliga. Und mittendrin sind die Turnerinnen der KSV Hoheneck. Das Team von Trainerin Uta Ziegler kämpft am Sonntag in der 3. Bundesliga Süd um den Aufstieg – und das gleich im ersten Jahr in Deutschlands dritthöchster Klasse.

Ausschließlich positiver Druck bei der KSV

„Wir verspüren eine positive Vorfreude“, betont Ziegler im Vorfeld. Wenn es überhaupt eine Art von Druck gebe, dann sei der ausschließlich positiv. „Es kommt alles so unerwartet, damit hat wirklich keiner gerechnet“, so die Trainerin, deren Team die vergangenen beiden Wettkampftage nach der langen Sommerpause in Balingen und Nürtingen für sich entschieden hat und nun als Tabellenführer allerbeste Chancen hat. Mit 167,7 Punkten hatte die KSV vor zwei Wochen in Nürtingen vor den Gastgeberinnen (166,5) triumphiert.

Diese beiden Teams machen nun auch in Meßstetten den Aufstieg untereinander aus. Die Ausgangslage ist klar: Nur der Erstplatzierte schafft es nach oben, eine Relegation für den Zweitplatzierten gibt es nicht. Sollte Nürtingen am Wochenende siegen, müsste Hoheneck für den Aufstieg mindestens Dritter werden. Bisher holte die KSV einen dritten und zwei erste Plätze – man darf also vorsichtig optimistisch sein. Sollte Hoheneck im Falle eines Nürtinger Sieges Vierter werden, herrscht Punktgleichheit. Dann entscheiden die Resultate in den einzelnen Unterkategorien über Aufstieg und Ligaverbleib.

Große Hohenecker Delegation reist nach Meßstetten

Eine personelle Änderung steht bei den Hoheneckerinnen vor dem Wettkampftag in Meßstetten schon fest: Malina Blum ist verhindert. Sie hatte vor zwei Wochen einen Vierkampf gewonnen. So liegen die Hoffnungen auf vier anderen Turnerinnen: Amy Fischer und Mona Ziegler, die jeweils an drei Geräten an den Start gehen werden, sowie Saskia Knoll am Schwebebalken und Marie Huber am Boden.

Unterstützt werden die Hoheneckerinnen von einer großen Delegation. Insgesamt 80 Personen werden nach Meßstetten reisen, um die KSV in der Heuberghalle anzufeuern. „Das ist einfach sagenhaft, freut sich Uta Ziegler, die nach wie vor nach Antworten auf die Frage sucht, wie dieser Erfolg denn so rasch in greifbare Nähe rücken konnte. „Ich denke, da gibt es viele Faktoren: unseren breiten Kader, der Zusammenhalt, die Tatsache, dass die jungen Turnerinnen gut reingefunden haben. . .“

Und natürlich die Leistungen an sich. „In den Wertungsrichtlinien spielen Dinge eine Rolle, die man eigentlich ohne einen Choreografen kaum leisten kann“, sagt Ziegler, „und genau in diesem Bereich haben wir vieles umgesetzt.“