An der Taktik dürfte es dank der langjährigen Fußball-Erfahrung nicht scheitern: Marcel Storz, Michel Saalbach, Dennis Michelfelder, Timo Feige, Marco Willi und Kim Gallus (von links) freuen sich auf die anstehende Ü32-Saison. Foto: Werner Kuhnle

Die AH-Fußballer des TSV 1899 Benningen starten erstmals in der Ü32-Liga – und hoffen möglichst auf Nachahmer aus der Region.

Benningen - Wer dem Amateurfußball nach der Zeit bei den Aktiven treu bleibt, schließt sich für gewöhnlich den Alten Herren eines Vereins an. Meist wird dann einmal wöchentlich gekickt, dazu kommen die ein oder anderen AH-Turniere, die sich tröpfchenweise übers Jahr verteilen. So bislang auch beim TSV 1899 Benningen, bei dem seit jeher der Mittwochabend im Zeichen des AH-Fußballs steht. Doch mit diesem Rhythmus geben sich die TSV-Kicker nicht mehr zufrieden: Sie haben entschieden, eine Mannschaft für die Ü32-Liga zu melden. Am 14. März geht’s los.

Die Idee hierzu war bereits vor über einem Jahr geboren worden. Bei einem Hallenturnier des TSV Oberbrüden saß die Truppe in den Pausen beieinander und sinnierte darüber, wie es denn wäre, regelmäßiger zu spielen. „Ich hatte davor gehört, dass es eine Liga für Ü32-Mannschaften gibt. Und wie sich herausstellte, hatten da alle Bock drauf“, blickt Initiator Marcel Storz, seinerseits TSV-Urgestein, zurück. Als die Entscheidung vor einem Jahr gefallen war, war man allerdings zu spät dran, um noch an der 2019er-Saison teilnehmen zu können. Entsprechend muss die Benninger AH seit einem Jahr warten – und fiebert nun umso mehr dem Start im März entgegen.

Der TSV spielt im Bezirk Rems/Murr

Zugeteilt ist der TSV der Kreisliga B1 des Bezirks Rems/Murr. Der Grund: Im hiesigen Bezirk Enz/Murr gibt es nicht genügend Ü32-Teams, um eine eigene Liga stellen zu können. Anders im Nachbarbezirk, wo es eben auch dank der Teilnahme von einzelnen Teams aus dem Umland sogar eine Bezirksliga, zwei Kreisligen A und zwei Kreisligen B gibt. Heißt: Die Benninger könnten auch aufsteigen.

Die Liga setzt sich aus fünf Teams zusammen, die bis zum Saisonende im Juni jeweils in Hin- und Rückspiel aufeinandertreffen. Macht acht Spiele. Gegner des TSV werden sein: der TSV Schwaikheim, der FC Winnenden, der TSV Höfingen und der TV Zazenhausen. Gespielt wird zweimal 40 Minuten auf dem gewöhnlichen Großfeld.

Viele Ex-Bezirksligaspieler im Kader

„Wir sind da schon auch ehrgeizig“, sagt Marcel Storz bei der Frage nach der Zielsetzung. Immerhin bestehe der Kader aus vielen Ex-Bezirksliga-Spielern. Ein Test gegen die zweite TSV-Mannschaft wurde im Sommer 5:2 gewonnen. Normalerweise sind mittwochs 15, 16 Mann im Training – der Rekord liegt gar bei 26 Spielern. In der Ü32-Liga werden neben Storz unter anderem spielen: Marco Willi, Dominik Wels, Sven Kettgen, Michael Erhardt, Andreas Dogar, Dennis Michelfelder, Timo Feige, Antonio und Angelo Trovato sowie Aktiventrainer Thomas Lembeck. „Wir sind gut aufgestellt und können schon noch kicken. Ich denke auch, dass der ein oder andere noch einsteigen wird“, so Storz. Und wer von der AH nicht mitkicke sei trotzdem froh über die Entwicklung. „So sind wir mehr Leute, und es ist mehr Zug drin.“

Ob man unter diesen guten Voraussetzungen in der Ü32-Kreisliga gleich vorne angreifen kann, lässt sich schwer abschätzen. Schließlich sind die Gegner für den TSV ein Buch mit sieben Siegeln. Zum Auftakt geht es gegen den TSV Schwaikheim, dessen Aktiven seit Jahren Bestandteil der Landesliga sind. „Wir sind gespannt, wer da so auflaufen wird. Ein paar Hochkaräter von früher sind uns eingefallen, die dabei sein könnten. Wir haben aber keine Ahnung, was die Gegner angeht“, sagt Marcel Storz.

Gemeinsames Training mit der A-Jugend

Um gut vorbereitet zu sein, haben die AHler ihr Training in den vergangenen Wochen ausgeweitet. Zusätzlich zum Mittwoch, an dem für gewöhnlich gekickt wird, wird jetzt montags trainiert – mit der A-Jugend. „Das ist eine Win-Win-Situation. Denn wir sind montags meist nicht so viele, und der A-Jugend-Kader ist auch nicht so groß“, erläutert Storz, der auch A-Jugendtrainer ist und berichten kann, „dass das die drei Mal, die wir das jetzt so gemacht haben, gut geklappt hat“. Am 8. März möchte dann die zweite Aktiven-Mannschaft im Testspiel Revanche an der AH nehmen, bevor beide eine Woche später in den Ligabetrieb gehen.

Apropos Liga: Für die nächsten Jahre hoffen die Benninger, für Auswärtsspiele nicht mehr ganz so weit fahren zu müssen, sondern Nachahmer im Bezirk Enz/Murr, bestenfalls in der Nachbarschaft zu finden. „Es wäre doch das Schönste, wenn es auch hier Derbys gegen Marbach, Murr, Erdmannhausen oder Steinheim gäbe. Da kennt man sich auch untereinander.“ Im Hintergrund gebe es bereits die Überlegung, auch im Bezirk Enz/Murr eine Ü32-Liga zu stemmen. Immerhin sind neben den Benningern und Höfingern bereits die A-Ligisten TV Aldingen und SV Kornwestheim in Rems/Murr aktiv.