Geschafft! Melanie Altenbeck-Zorn feiert den größten Erfolg ihrer Sportkarriere. Foto: privat

Die Triathletin, die vor sieben Jahren am Rookie-Projekt der Marbacher Zeitung teilnahm, gewinnt in ihrer Altersklasse den Ironman in Hamburg.

Neun Stunden, 47 Minuten und 39 Sekunden für 3,86 Kilometer Schwimmen, 180,2 Kilometer Radfahren und 42,195 Kilometer Laufen – eine erreichte Zeit, die Melanie Altenbeck-Zorn noch immer nicht recht glauben kann. „Gefühlsmäßig ist bei mir alles durcheinander“, sagt die 32-Jährige lachend und überglücklich. Das hat sich auch an den Tagen nach dem Wettkampf an Pfingstsonntag nicht wirklich verändert. „So langsam kommt es bei mir aber an, was ich da geschafft habe.“

Und das ist eine Menge: Denn die Triathletin unterbot auf der Langdistanz nicht nur ihre persönliche Bestzeit von 10 Stunden und 50 Minuten um mehr als eine Stunde. Sie gewann die Altersklasse W30 mit knapp zehn Minuten Vorsprung, wurde im Ranking der Frauen 14. – und qualifizierte sich durch den Altersklassen-Sieg für die Ironman-WM auf Hawaii. „Die hatte ich vorher ehrlich gesagt gar nicht auf dem Schirm und war gar nicht mein Ziel“, sagt Altenbeck-Zorn.

Erstmals unter zehn Stunden

Nach Hamburg gereist war sie vielmehr „nur“ mit dem Ziel, eine neue persönliche Bestzeit aufzustellen. „Ich hatte im Gefühl, dass es dafür reichen kann. Das Training und die Mitteldistanz vor ein paar Wochen liefen gut.“ Dass sie nun unter zehn Stunden blieb – ein Riesenerfolg. „Hätte das vorher jemand gesagt, hätte ich geantwortet: Du spinnst!“

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Von der guten Zeit erfuhr sie erst nach dem Zieleinlauf von ihrem Mann. Sowohl bei der Schwimm- als auch der Laufzeit hatte sie bis dahin zumindest ein gutes Gefühl. Einzig die Zeit auf dem Rad wusste sie dank ihres Radcomputers. „Vor allem vom Laufen bin ich begeistert. Dass das hinten raus so gut geklappt hat. Mein Mann und mein Trainer meinten schon, ich müsse eingebremst werden, damit ich es bis ins Ziel schaffe. Aber ich bin einfach gerannt, so gut es ging.“

„Ich liebe die Bewegung einfach“

Freuen darf sie sich auf ihre zweite Hawaii-Teilnahme, nachdem sie 2017 mit Altersklassen-Platz 6 etwas glücklich reingerutscht war. Auf die Pazifikinsel geht’s dann im Oktober. Bis dahin ist Ende Juli eine Mitteldistanz in Dresden geplant – und weiterhin viel Training; wenn sie es zwischenzeitlich auch etwas ruhiger angehen lassen wird. Wobei es auch dann rund 15 Trainingsstunden pro Woche sein werden – und in den Wochen vor dem Wettkampf dann 20. „Ich liebe einfach die Bewegung und bin gerne im Freien. Deshalb war es während der Coronazeit auch nie ein Problem für mich.“