Wie ist das Land in den vergangenen Jahren regiert worden? Die Runde auf dem Podium ist da sehr unterschiedlicher Meinung. Foto: Lichtgut//Leif Piechowski

Bei der großen Elefantenrunde der Spitzenkandidaten zur Landtagswahl muss sich die amtierende Regierung heftiger Angriffe erwehren. Ministerpräsident Kretschmann rechnet nach der Pandemie mit einem raschen wirtschaftlichen Aufschwung.

Stuttgart - Winfried Kretschmann oder Susanne Eisenmann? Ob bei der Landtagswahl am 14. März letztendlich der grüne Ministerpräsident oder die CDU-Kandidatin vorne liegt, ist noch offen. Klar ist jedoch, dass beide die gemeinsame Regierungsarbeit der vergangenen Jahre gänzlich anders einschätzen als die Opposition.

Einhellige Meinung: Coronastrategie mit Defiziten

Beim Treffpunkt Foyer unserer Zeitung, der coronabedingt ohne Saalpublikum, dafür aber mit Übertragung ins Internet stattfand, lieferten sich die Spitzenkandidaten und Vertreter der großen Parteien einen Schlagabtausch. Im Stuttgarter Haus der Wirtschaft stand dabei auch die Bewältigung der Coronakrise im Blickpunkt.

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Bei AfD, SPD, FDP und der Linken war man sich einig: Bei der Coronastrategie gibt es große Defizite. Während Kretschmann und Eisenmann ihren jüngsten Vorstoß zu Lockerungen durch mehr Schnelltests verteidigten, kritisierte SPD-Spitzenkandidat Andreas Stoch: „Die Landesregierung war mal wieder zu langsam.“ Überhaupt gebe es mit ihr nur Stillstand. Kretschmann wies das zurück: „Zu langsam sind immer die anderen. Es gibt keine Planbarkeit in der Pandemie.“

Wirtschaft soll sich schnell erholen

Überlegungen aus der Wirtschaft, gewisse Opferzahlen in Kauf zu nehmen, erteilte er eine klare Absage: „Das Recht auf Unversehrtheit von Leib und Leben steht ganz oben. Davon weichen wir nicht ab.“ Man rechne damit, dass sich die Wirtschaft schnell erhole. „Wir werden das Füllhorn aber nicht endlos ausschütten.“ Kostenlose Kitas etwa seien nicht möglich.

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Eisenmann kündigte weitere Investitionen in die Digitalisierung der Schulen an und nahm die Regierung in Schutz. Da war sie sich mit Kretschmann einig. Der betonte: „Wir haben das Land vorangebracht.“