VfB-Trainer Pellegrino Matarazzo setzt seine Mannschaft unter Druck. Foto: Baumann

Nach der Pleite beim SV Wehen Wiesbaden hat Pellegrino Matarazzo die Tonart verschärft. Der VfB-Trainer erwartet von seinen Spielern am Sonntag (13.30 Uhr) bei Holstein Kiel mehr Emotion und Widerstandsfähigkeit – und setzt auf einen Mann, der genau jene Eigenschaften verkörpert.

Stuttgart - Pellegrino Matarazzo ist ein freundlicher und zurückhaltender Mann – doch brodelt in im auch „ein Vulkan“, wie er vor der Corona-Krise in einem Interview mit unserer Redaktion wissen ließ. In dieser Woche haben die Spieler des VfB Stuttgart ihren Trainer tatsächlich von einer neuen Seite kennengelernt, denn auch Matarazzo ist bitter enttäuscht gewesen von der Leistung seiner Mannschaft bei der 1:2-Niederlage beim SV Wehen Wiesbaden.

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„Kritisch und emotional“ sei die Aufarbeitung des Spiels gewesen, sagt Matarazzo – und genau diese Emotionalität fordert der Coach nun auch im nächsten Auswärtsspiel bei Holstein Kiel an diesem Sonntag (13.30 Uhr). Er habe versucht, „den Druck zu erhöhen“ und „die Mannschaft im Training zu provozieren“, er habe in den Einheiten „gute Bissigkeit und Härte“ erkannt. Ob sich das auch in Kiel auf dem Spielfeld widerspiegelt? „Uns muss bewusst sein, dass wir das Spiel nicht allein durch unsere individuelle Qualität gewinnen werden“, sagt der Trainer.

Dass an Führungsspielern beim VfB kein Überangebot besteht, ist kein neues Problem – doch will sich Matarazzo mit dem in Wehen Gezeigten künftig nicht mehr begnügen. „Ich werde nicht alle elf Spieler austauschen, aber es wird sicherlich Änderungen geben“, sagt Matarazzo, denn: „Jetzt gilt es, jene Spieler auszusuchen, die bereit sind.“

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Einer von ihnen wird Holger Badstuber sein, der viele von jenen Eigenschaften verkörpert, die der Trainer sehen will: Verantwortungsbewusstsein, Widerstandsfähigkeit, Emotionalität. Nachdem der Verteidiger in Wehen noch Ersatzspieler war, wird er in Kiel wieder in der Startformation stehen – und versuchen, nicht wieder übers Ziel hinauszuschießen, so wie im Hinspiel, als der Ex-Nationalspieler vom Platz flog.