Foto: J. Essig-Grabnar /Sandra Brock

Neues Gesicht in der Tourismusgemeinschaft

Marbach/Bottwartal - Wo die reichste Liebe, da ist die größte Kraft.“ Dieses Zitat von Ottilie Wildermuth passt genau zu Julia Essig-Grabnar und ihrer neuen Aufgabe. Als Geschäftsführerin der Tourismusgemeinschaft Marbach-Bottwartal folgt sie nun auf Anja Behnle, die das Amt 15 Jahre lang inne hatte und die es jetzt nach Biberach zieht (wir berichten).

Julia Essig-Grabnar will die Liebe zu ihrer Heimat in ihrem neuen Job leben. Letztlich, sagt die 38-Jährige, hat sie zu allen acht Mitgliedskommunen der Tourismusgemeinschaft eine persönliche Beziehung. In Benningen ist sie aufgewachsen, ihr Mann kommt aus Marbach und mit ihm und den beiden Kindern wohnt sie in Erdmannhausen. In Beilstein und Steinheim hat sie ihre Ausbildung gemacht, in Oberstenfeld war sie immer gern im Freibad, in Großbottwar war sie musikalisch aktiv und in Murr gehe sie gerne joggen. „Mein ganzes Leben ist hier fest verwurzelt. Das ist meine Heimat“, erklärt Julia Essig-Grabnar.

Fast die ganze Welt gesehen

Und das, obwohl – oder gerade weil – es sie als Flugbegleiterin immer in die weite Welt gezogen hat und hoffentlich bald wieder zieht. Ihre Teilzeitstelle bei der Lufthansa mit etwa einem größeren Flug pro Monat kann und möchte sie auch in Zukunft weiter behalten. Die Erdmannhäuserin hat fast die ganze Welt gesehen, New York ist ihre Lieblingsgroßstadt. Aber: „Marbach und das Bottwartal sind mindestens genauso schön.“ Julia Essig-Grabnar glaubt, dass es auch das Reisen ist, das einem erst zeigt, wie besonders Heimat ist.

Perfekter Job

Für die 38-Jährige ist die 50-Prozent-Stelle bei der Stadt Marbach und der Tourismusgemeinschaft der perfekte Job. Denn sie kann genau das umsetzen, was sie in ihrer Ausbildung zur Reiseverkehrskauffrau und im Studium der Tourismusbetriebswirtschafslehre gelernt hat. Unter anderem sei es da auch viel um Destinationsmarketing gegangen – nämlich, die Verwaltung und die Leistungsträger miteinander zu verbinden. Derzeit schreibt Julia Essig-Grabnar ihre Masterarbeit über nachhaltigen Tourismus. In der Tourismusgesellschaft hat sie ein gut bestelltes Feld vorgefunden. Die neue Tourismuskonzeption für Marbach ist bereits aufgestellt und will jetzt mit Leben gefüllt werden. Das neue Konzept der inzwischen fast 20-jährigen Tourismusgemeinschaft selbst steht jetzt gerade auf dem Programm. Einige Sitzungen hat es bereits gegeben, in denen sich alle Beteiligten – vom Weingut über die Verwaltung, vom Gastronom bis zum Hotel – über die Wünsche und Erwartungen für die Zukunft ausgetauscht haben.

Klar ist schon mal, dass es beim Thema Wein und Literatur bleiben wird, vieles weitere gibt es noch auszuarbeiten. Sicher ist aber, dass es „keinen busweisen Massentourismus“ geben soll. Vielmehr geht es darum, die Aufenthaltsqualität hoch zu halten: „Damit alle gern hier sind. Touristen und Einheimische.“