An den 24 Tischen in der Steinheimer Riedhalle herrschte auch diesmal wieder Hochbetrieb. Foto: avanti

Der Turnierleiter zieht beim Trollinger Cup des TSG Steinheim die sportlichen Fäden.

Steinheim - Jahr für Jahr pilgern Tischtennisspieler aus der Region und darüber hinaus am ersten Wochenende des Jahres nach Steinheim. Der Trollinger Cup steht auf dem Programm, am Wochenende gab es die 24. Auflage. Dabei geht es nicht vorrangig um Siege und Pokale, ganz bewusst verzichtet man beim veranstaltenden TSG Steinheim auf die sogenannte TTR-Wertung, also Punkte für die persönliche Einstufung jedes Spielers. „Das macht alles etwas lockerer“, weiß Sascha Volk. So kann man bei der Turnierparty am Samstagabend auch mal ein wenig länger feiern, ohne befürchten zu müssen, dass am Sonntag durch schlechte Leistungen der TTR-Wert in den Keller rutscht. So kehrt dieses Jahr erst um 2 Uhr Ruhe ein im Foyer der Riedhalle.

Sascha Volk liegt da allerdings schon längst im Bett. Denn obwohl er nicht selbst beim Trollinger Cup mitspielt, „bin ich gegen 0 Uhr tot ins Bett gefallen“. An Volk gibt es für die Teilnehmer des Trollinger Cups seit Jahren kein Vorbeikommen, ist er doch zusammen mit Jonathan Bühner für den sportlichen Ablauf des Trollinger Cups zuständig. „Dateien zum Turnier habe ich ab 2005 gespeichert, aber ich war schon zwei oder drei Jahre vorher in der Turnierleitung“, erinnert sich Volk an seine Anfänge.

Während des Turniers ist der kleine Tisch in der Riedhalle sein zweites Zu- hause. „Am Freitag war ich von 18 bis 23 Uhr hier, am Samstag gingen die Spiele von 9 bis fast 21 Uhr, und heute Morgen war ich um 8.45 Uhr da“, erklärt Sascha Volk am Sonntagvormittag. Dass es am Samstag so lange geht, hat organisatorische Hintergründe: „Wir haben kurzfristig noch Anmeldungen von Stammgästen bekommen, denen wir nicht absagen wollten. Dadurch gab es in einer Konkurrenz Fünfer-Gruppen, was die Anzahl der Spiele nach oben geschraubt hat“, sagt Volk. Denn der Trollinger Cup sei so konzipiert, dass es am Sonntag immer die gleiche Zahl von rund 50 Spielen gebe. „Dadurch können wir sicher sein, dass wir gegen 15 Uhr fertig sind. Denn einige Gäste aus Sachsen, Brandenburg oder aus der Schweiz haben ja eine etwas weitere Rückreise. Aber dadurch variiert eben die Zeit am Samstag immer etwas. Manchmal sind wir um 18 Uhr fertig, dieses Jahr war es eben etwas später.“

Insgesamt werden von den 54 Teams in den fünf Wettbewerben am Samstag fast 100 Begegnungen absolviert, am Sonntag etwa 50. „Ein paar wenige Mannschaften sind heute Morgen auch nicht mehr aus dem Bett gekommen und deshalb nicht mehr am Start“, sagt Volk lachend. Vor große organisatorische Probleme stellt ihn das nicht. Da wird dann eben kurzfristig ein wenig am Modus gefeilt. Und mancher Teilnehmer ist auch froh, am Sonntag nur noch einmal spielen zu müssen.

Doch bei aller Lockerheit und allem Spaß gibt es teilweise auch richtig guten Sport zu sehen. „Seit ein paar Jahren müssen sich die Teams mit ihren TTR-Werten anmelden. Seither ist das Feld bei den Herren A größer und auch besser geworden“, hat Sascha Volk beobachtet. Manch früherer Regionalligaspieler ist am Start, „und am Samstag war auch die ehemalige Bundesligaspielerin Theresa Kraft mit dabei. Da hat sich so mancher Herr ganz schön umgeschaut, was da für Bälle kamen“, so Volk. Das Damen bei den Herren mitmischen, ist im Tischtennis nicht ungewöhnlich. So spielt Kraft mittlerweile in der Herren-Landesklasse. „Sie hat dort bislang erst ein Match verloren“, weiß Sascha Volk.

Beim Trollinger Cup gibt es sogar eine gemischte Konkurrenz. „Die Damen B und die Herren D haben wir aufgrund zu geringer Meldungen zusammengelegt zu einem Mixed-Wettbewerb“, erklärt Volk. Die Teammitglieder müssen übrigens nicht alle aus demselben Verein kommen und auch nicht unter dem Vereinsnamen spielen. Das Team „Tisch 6“, dass bei den Herren A ins Finale kommt, „spielt zum Beispiel jedes Jahr unter einem anderen Namen“, weiß Volk. „Und hinter den vier Teams des ,Ping Pong Clans’ verbirgt sich der TV Großbottwar.“ Den „Geist des Turniers“ aber treffen dieses Jahr wohl am besten die „Drei Engel für Trolli“.