Steffen Class (ehemals Gundermann) Julian Schöller hat kürzlich ein Turnier in Murr gewonnen. Foto: Archiv (avanti)

Die Herren des TCO bestreiten am Sonntag (11 Uhr) gegen die TA Spfr. Schwendi ihr erstes Match in der Württembergstaffel.

Oberstenfeld - Die Punktspiele in der Hallensaison haben im Tennis bei weitem nicht den Stellenwert wie die im Sommer. Der TC Oberstenfeld bildet hier insofern eine Ausnahme, dass man seit Jahren immer bemüht ist, die bestmögliche Mannschaft auf den Platz zu bringen. Dabei profitieren die Bottwartäler davon, dass die Spieler abgesehen vom ausländischen Spitzenspieler meist alle auch in Oberstenfeld trainieren und in der Region wohnen. Und so gewann der TCO in der Vergangenheit achtmal die württembergische Hallenmeisterschaft, zuletzt im vergangenen Winter. Am Sonntag (11 Uhr) startet nun in eigener Halle die Mission Titelverteidigung.

Gegner ist die TA Spfr. Schwendi, auf dem Papier wohl der schwächste der vier Kontrahenten in der Württembergstaffel. „Wenn wir eine gute Rolle spielen wollen, dann sollten wir sie auf jeden Fall schlagen“, sagt TCO-Mannschaftsführer Julian Schöller. Der Klassenerhalt steht für ihn erstmal im Vordergrund, schließlich steigen von den fünf Teams zwei ab. „Und wenn man sieht, wie stark der TC Bad Schussenried im ersten Spiel aufgestellt war, dann kann man nicht unbedingt davon ausgehen, dass wir den neunten Titel holen“, so Schöller, der ebenso wie seine Teamkollegen verständlicherweise keine Lust verspürt, nach dem Abstieg aus der Württembergliga im Sommer ein weiteres mal eine Liga runter zu müssen. Und er stellt klar: „Wir wären natürlich gerne in der Württembergliga geblieben. Aber den Titel in der Halle würde ich dafür nicht hergeben. Das würden manche Vereine sicher anders sehen, aber für uns hat so eine Meisterschaft doch einen großen Stellenwert.“

Und so geht der TCO am Sonntag auch mit der bestmöglichen Aufstellung ins Rennen. Schöller selbst wird an Position eins aufschlagen, dahinter folgen Emil Rast, Steffen Class (ehemals Gundermann) und Patrick Kienzle. Auf den knapp 16-jährigen Neuzugang Liam Gavrielides, einer der besten deutschen Nachwuchsspieler des Jahrgangs 2004, wird man jedoch noch verzichten müssen. Er ist zwar über die Feiertage in Deutschland (er lebt und trainiert die meiste Zeit des Jahres in Spanien), wird aber aufgrund von leichten Knieproblemen nicht auflaufen. „Es ist nichts Schlimmes, aber die Trainer haben gesagt, dass er vorsichtshalber lieber nicht spielen soll“, erklärt Gavrielides’ Vater. Zum Zuschauen will der Teenager aber auf jeden Fall in die Oberstenfelder Halle kommen.

Der TCO sollte aber auch ohne seinen Neuzugang konkurrenzfähig sein. „Wir sind eigentlich alle gut drauf. Steffen und Patrick haben zuletzt im Training stark gespielt. Und Emil hat erst kürzlich ein Turnier der FLTA Trophy in Murr gewonnen“, berichtet Julian Schöller. Und auch der Mannschaftskapitän selbst, dem das Spiel auf den schnellen Hallenböden sehr entgegenkommt, kann auf einen Turniersieg verweisen. Eine Woche nach Emil Rast gewann er in Murr die siebte Auflage der FLTA Trophy. Schon im vergangenen Winter war er hier einmal erfolgreich, jetzt schlug er erneut zu. Nach klaren Zwei-Satz-Siegen gegen David Kardol aus Bad Dürkheim, Leon Slauta (TV Biberach-Hühnerfeld) und Lukas Rappp (Waldau Stuttgart) wartete im Halbfinale ein schweres Match auf Schöller. Gegen Erkan Bebek (TC First-Line Murr) verlor der Oberstenfelder den ersten Satz glatt mit 2:6. Anschließend berappelte er sich jedoch und holte sich den zweiten Durchgang mit einem klaren 6:3. Und auch im anschließenden Match-Tiebreak erwies sich Julian Schöller als der Stärkere: Mit einem 10:5 zog er ins Finale ein.

Dort wartete ein guter Bekannter: Dem 17-jährigen Michael Walser vom TC Bad Schussenried hatten die Oberstenfelder sowohl im vergangenen Winter als auch im Sommer in den Mannschaftsspielen gegenüber gestanden. Zum direkten Duell mit Schöller kam es dabei allerdings noch nicht, in Murr war es nun aber so weit. Walser hatte zwar im Halbfinale aufhorchen lassen, als er den Turnierfavoriten Andre Steinbach (TC BW Oberweier) glatt in zwei Sätzen bezwang. Doch Schöller ließ sich davon nicht beeindrucken. Der Linkshänder wies Walser mit 6:4, 6:4 in die Schranken und sicherte sich damit den Turniersieg. Vielleicht war dieser Sieg ja auch ein Fingerzeig für das Aufeinandertreffen der Teams vom TC Bad Schussenried und dem TC Oberstenfeld am 26. Januar. Doch jetzt gilt die Konzentration der Bottwartäler erst einmal dem Auftaktmatch am Sonntag gegen Schwendi.