Der Brasilianer Marcelo Zormann ist bei den TCO-Herren als Spitzenspieler eingeplant. Lorena Schädel spielt das zweite Jahr für die Oberstenfelder Damen. Foto: Archiv (avanti (2), privat)

Der TC Oberstenfeld startet im Juni mit Damen und Herren in der Tennis-Württembergliga.

Oberstenfeld - Seit ein paar Tagen können die Tennisspieler wieder in die Hallen, wenngleich auch immer nur zwei Akteure pro Halle erlaubt sind – unabhängig von der Zahl der Plätze. „Dadurch ist die Sommersaison auch wieder etwas mehr im Kopf“, sagt Steffen Class, Sportwart und Urgestein der 1. Herren des TC Oberstenfeld. Nach den Pfingstferien ist der Saisonstart geplant, und erstmals spielen sowohl die Damen als auch die Herren des TCO in der Württembergliga.

Vor ein paar Tagen war der Meldeschluss, dabei gab es eine wesentliche Änderung: Während früher nur ein Ausländer pro Mannschaft zulässig war, dürfen nun „beliebig viele EU-Ausländer spielen. Ich habe etwas Angst davor, dass das ausartet und manche Vereine dann vielleicht zum Ende der Saison hin in den entscheidenden Spielen mit drei oder vier Ausländern antreten. Zumindest werden viele Ausländer gemeldet sein“, glaubt er. Wie viele dann tatsächlich zum Einsatz kommen, werde wohl auch davon abhängen, wie stark die Vereine die Corona-Auswirkungen zu spüren bekommen. „Das kann ich nicht wirklich einschätzen“, so Class.

Beim TC Oberstenfeld geht man jedoch weiter den seit Jahren bewährten Weg: Das Grundgerüst besteht aus Spielern, die entweder im TCO groß geworden sind oder schon lange hier spielen und auch in der Region wohnen. So werden bei den Herren neben Class wieder Julian Schöller, Eigengewächs Emil Rast, Patrick Kienzle und „Torben Traub als Joker“ an den Positionen drei bis sechs aufschlagen. Als Spitzenspieler soll der Brasilianer Marcelo Zormann wieder ins Bottwartal kommen, der zuletzt 2018 für den TCO aufschlug. „Er wird die komplette Zeit hier sein, ist wieder in einer Familie untergebracht und soll auch mehr und mehr ins Vereinsleben integriert werden“, erklärt Steffen Class. Alles immer unter der Bedingung, dass Zormann auch wirklich aus Brasilien anreisen kann. Für den Fall der Fälle steht auch sein Landsmann Jordan Correia wieder auf der Meldeliste, der 2019 für den TCO spielte. „Wir haben noch Kontakt, und er wohnt in Valencia. Das wäre im Ernstfall vielleicht eher machbar“, so Class.

Einziger echter Neuzugang wird Edison Ambarzumjan sein. Der Sohn armenischer Eltern ist in der Nähe von München geboren und aufgewachsen. Der 24-Jährige war bis vor knapp einem Jahr an einem US-College in South Carolina, hat dort seinen Bachelor in Sportmanagement gemacht. „Jetzt mache ich ein Masterstudium, möchte aber nebenher so viel wie möglich Tennis spielen“, sagt er. In der Region Stuttgart sei er schon lange gut vernetzt, nicht zuletzt da einer seiner Brüder in der Nähe von Reutlingen wohnt. So kam auch der Kontakt nach Oberstenfeld zustande. „Ich hatte die letzten Jahre in Bayern in der Landesliga gespielt, das ist in Württemberg vergleichbar zur Oberliga. Ich wollte jetzt aber mal was Neues sehen und auch etwas höher spielen. Der TC Oberstenfeld ist als Verein sehr attraktiv, und an Position zwei in der Württembergliga ist es eine Mega-Herausforderung, erklärt Ambarzumjan seine Beweggründe für den Wechsel ins Bottwartal.

Noch vor Ambarzumjan steht noch der Kroate Marko Goles-Babic auf der Meldeliste, dessen Einsatz aber nicht wirklich eingeplant ist. „Er ist ein Bekannter von unserem Trainer Zeljko Alviz. Vielleicht schaut er ja mal vorbei“, sagt Steffen Class schmunzelnd. Nach nur einer Saison nicht mehr für den TC Oberstenfeld spielen wird dagegen Liam Gavrielides. Der Deutsche U16-Jugendmeister von 2020 hat sich dem Bundesligisten TK GW Mannheim angeschlossen und wird dort wohl vorrangig in der zweiten Mannschaft in der Regionalliga spielen.

Nahezu unverändert gehen die Damen des TCO in ihre zweite Württembergliga-Saison. Wobei man in der verkürzten „Corona-Saison“ 2020 ja nicht absteigen konnte und ohne Ausländerin antrat. Dieses Jahr soll nun die bereits damals an Nummer eins gemeldete Kroatin Tara Würth ihr Debüt für die Oberstenfelderinnen geben. Dahinter geht Lorena Schädel in ihr zweites TCO-Jahr. „Wir sind froh, dass sie vom Teamgeist der Mannschaft sehr angetan und weiter bei uns geblieben ist“, sagt Steffen Class. Dahinter folgen wie schon im Vorjahr Patrizia Bolz, Michaela Waker, Fabienne Vincon und Anna-Lena Gundermann sowie Dewi Pickenhagen als erste Ersatzspielerin.

Die Württembergliga besteht bei den Herren dieses Jahr aus neun Teams, bei den Damen aus acht. „Bei den Herren soll es aber auch wieder auf acht reduziert werden. Die Zahl der Absteiger hängt auch davon ab, wie viele württembergische Teams aus der Regionalliga runterkommen“, erklärt Steffen Class. Also eine weitere Unwägbarkeit. Das Saisonziel ist für beide Teams daher klar: Klassenerhalt.