Marc Beerwart, Michael Beck, Simon Holzäpfel und Klaus Weber (von links) Foto:  

Der TB Rielingshausen saniert den Boden und hat im Außenbereich einen Sportpark errichtet.

Marbach-Rielingshausen - Es ist ein Anblick, der viele Handballer im Bezirk Enz-Murr in Freude versetzen dürfte: In der Hardtwaldhalle in Rielingshausen wird derzeit der Boden erneuert, der alte Belag ist bereits entfernt. Ein Belag, dessen Beliebtheit sich bei gegnerischen Mannschaft in sehr engen Grenzen hielt, weil er verhältnismäßig stumpf und hart war. Das führte im schlimmsten Fall zu Verletzungen, meist aber zumindest zu deutlich mehr blauen Flecken. „Wir wussten schon, wie wir auf dem Boden laufen, springen und vor allem landen mussten“, sagt Marc Beerwart, langjähriger Spieler der HSG Marbach/Rielingshausen und einer von drei Vorständen des TB Rielingshausen. „Der Boden brachte uns schon einen gewissen Heimvorteil. Daher sehen einige die Erneuerung schon mit gemischten Gefühlen“, so Beerwart.

Denn der neue Belag wird ein ganz normaler Sporthallenboden. „Es gab keine Alternative. Der alte Belag hatte sich an einigen Stellen schon vom Unterboden gelöst, was zu Verletzungen geführt hatte“, erklärt Klaus Weber, der mit Beerwart und Simon Holzäpfel das Vorstands-Trio des TBR bildet. „Und den gleichen Boden hätten wir auch nicht wieder installieren können, weil es den gar nicht mehr gibt.“ Doch für die Nostalgiker hat man sich etwas einfallen lassen: Der alte Boden wird in kleinen Stücken und hübsch eingerahmt für rund 20 Euro an Interessenten verkauft. 40 bis 50 Anfragen gab es. „Das bringt zum einen ein paar Euro in die Kasse, ist in erster Linie aber eine ideelle Aktion“, sagt Weber.

Etwa 240 000 Euro kostet der neue Boden. „30 Prozent davon übernimmt der WLSB, 25 Prozent muss der Verein aufbringen, den Rest übernimmt zum Glück die Stadt Marbach“, rechnet Weber vor. Der Ausschuss der Stadt hatte sich seinerzeit bei einer Begehung vom völlig maroden Zustand des alten Bodens überzeugt und der Sanierung zugestimmt. „Das stand wegen Corona kurzzeitig nochmal auf der Kippe, ist dann aber zum Glück durchgegangen“, ist Weber erleichtert. Ende Mai soll alles fertig sein, „dann können wir im Juni in die Vorbereitung auf die nächste Saison starten – hoffentlich!“, sagt Marc Beerwart. Das „hoffentlich“ bezieht sich dabei zum einen auf die Fertigstellung des Bodens, zum anderen natürlich auf die Corona-Lage.

Eine nette Anekdote am Rande ist übrigens, dass am Bau der Halle Ende der 1980er-Jahre maßgeblich der ehemalige Vorstand Werner Holzäpfel beteiligt war. „Simon ist sein Enkel und nun in dem Vorstand vertreten, unter dem die Erneuerung des Bodens stattfindet“, erklärt Klaus Weber.

Doch nicht nur in der Hardtwaldhalle gibt es Neuerungen, auch im Außenbereich hat sich der TBR etwas einfallen lassen. Schon ein paar Jahre hatte man sich überlegt, wie man den alten Sportplatz und die kaum noch genutzte Laufbahn wiederbeleben könnte. Bis vor ein paar Jahren hatte man den Platz noch an die Aspacher Fußballer vermietet, aber seither war es dort ruhig geworden. Erst im vergangenen Corona-Sommer, als in den Hallen kein Sport stattfinden durfte, wurde die Fläche wieder mehr genutzt, unter anderem von Michael Beck und seiner Freizeitsport- und Sportabzeichengruppe. Auch ein Spaßevent nach Vorbild der schottischen Highlandgames wurde initiiert. „Natürlich alles etwas abgespeckt, damit es jeder bewältigen kann“, betont Beck mit einem Lächeln.

Nach und nach entstand die Idee, dass man noch mehr aus diesem Bereich machen könnte. Ein wichtiger Schritt soll nun das sein, was der Vorstand den „Sportpark am Hardtwald“ nennt. Auf dem hinteren Teil der Laufbahn wurden fünf Outdoor-Fitnessgeräte installiert. „Die Geräte sind wetterfest und so gut wie wartungsfrei. Alles ist festgeschraubt und so installiert, dass man nichts mitnehmen kann – es sei denn man rückt mit schwerem Werkzeug an. Und zudem haben wir ja noch einen Zaun drumherum errichtet“, erklärt Klaus Weber.

Die Geräte sind so konzipiert, dass sie leicht auf unterschiedliche Körpergrößen angepasst werden können. Die Gewichte werden mittels eines Schiebemechanismus eingestellt. „Diese Omnigym-Geräte kommen von der Firma Kübler in Backnang. Das sind Vorführgeräte, die wir daher günstiger bekommen haben“, sagt Weber, und Beck ergänzt: „Es gibt noch weitere Modelle, aber wir haben jetzt erstmal diese fünf für die Hauptmuskelgruppen.“ Eine Erweiterung ist jedoch nicht ausgeschlossen. Nutzen können die Geräte alle TBR-Mitglieder ohne zusätzliche Kosten. Lediglich eine Kaution für einen der Schlüssel zu dem Bereich ist zu hinterlegen, einen solchen Schlüssel kann jedes Mitglied ab 16 Jahren bekommen. „Uns war wichtig, dass die Mitglieder die Geräte ohne Einschränkungen nutzen können“, betont Weber. „Und wir hoffen auch, dass wir dadurch den Austausch unter den einzelnen Abteilungen des TB Rielingshausen weiter fördern können.“