Das Thema Bildung ist dem Murrer wichtig. Foto: Oliver von Schaewen

Tayfun Tok ist auch zwei Tage nach der Nominierung noch überrascht und überwältigt. Er will Menschen auch online erreichen.

Murr - Das Thema Bildung ist dem Murrer wichtig. Außerdem will er die Themen Klimaschutz und Sozialpolitik zusammenbringen.

Gratulation zur Wahl, die Sie überrascht hat?

Ja total. Und ich bin immer noch überwältigt vom Vertrauensvorschuss, der mir entgegengebracht worden ist. Ich wollte der Partei ein Angebot machen mit den Themen, für die ich brenne, und hab’ bei vielen Mitgliedern anscheinend einen Nerv getroffen und ihre Herzen erreicht.

Sie haben aktiv Wahlkampf geführt...

Ja, ich habe mich bei allen Ortsverbänden, bis auf Besigheim wo gerade ein neuer Ortsverband gegründet wird, vorgestellt und erzählt, was mir wichtig ist und wie ich mir Politik vorstelle.

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Was ist Ihnen wichtig?

Wichtig ist mir das Thema Bildung. Außerdem möchte ich die Themen Klimaschutz und Sozialpolitik zusammenbringen, denn wenn wir die Bevölkerung nicht mitnehmen, dann gelingt uns der Klimaschutz nicht. Darüber hinaus möchte ich eine größtmögliche die Nähe zu den Menschen herstellen. Wir Grünen sind eine Volkspartei, und das erfordert, dass wir zu den Menschen gehen – und beispielsweise auch ein Wahlkreisbüro haben.

Ist das noch zeitgemäß?

Es ist ein Baustein von vielen. Nehmen wir mal Corona. Da muss ich doch rausgehen und mit dem Personal aus Pflegeheim oder Krankenhaus ins Gespräch kommen, um zu zeigen, dass der Staat handlungsfähig ist. Wir Politiker müssen am Puls der Zeit sein. Gerade weil wir in einer liberalen Demokratie leben, die von immer mehr Menschen angezweifelt wird. Stichwort Verschwörungstheoretiker. Nähe zu den Menschen bedeutet aber auch digital aktiv zu sein. Die Menschen bilden auch im Internet ihre Meinung. Und da biete ich ein Angebot.

Herr Renkonen hat 2016 einen Riesen-Erfolg gefeiert. Spüren Sie eine große Verantwortung und Druck?

Ja, die spüre ich seit Dienstag. Aber ich bringe ja Erfahrung aus dem Kommunalen mit. Wichtig ist es, den Wahlkampf gut zu organisieren und dass wir gemeinsam an einem Strang ziehen.

 

Ihnen wurde Nähe zu DITIB, dem Dachverband türkischer Muslime, unterstellt. . .

Ich bin weder Mitglied bei DITIB noch habe ich eine Verbindung zur Türkei oder zum Verband. Ich bin Muslim und Deutscher und lebe in dritter Generation hier. Das Argument ist ein Totschlagargument, das nur verunsichern soll.

Kommentar von Karin Götz