Die Penny-Pressestelle beteuert, dass der Supermarkt noch mehrere Jahre vertraglich für den Discounter gesichert ist. Foto: Werner Kuhnle

In einem Gutachten zur geplanten Erweiterung des Netto-Markts in Affalterbach wird auch auf den Mitbewerber im Ort eingegangen. Demnach wird Penny perspektivisch geschlossen, und zwar innerhalb der nächsten fünf Jahre.

Affalterbach - Keine Diskussion entflammte zuletzt im Affalterbacher Gemeinderat über das Baugesuch, wonach der Netto-Markt an der Straße nach Winnenden seine Verkaufsfläche erweitern möchte. An diesem Vorhaben dürfte auch der Planungsausschuss des Verbands Region Stuttgart (VRS) nichts auszusetzen haben, der sich am 29. Januar mit dem Thema beschäftigt. Die Verwaltung des VRS kommt nämlich zu dem Schluss, dass das Projekt nicht den Zielen des Regionalplans widerspricht. Für Gesprächsstoff am Apfelbach könnte aber die Vorlage zur Sitzung sorgen. Denn dort wird einem Gerücht Nahrung gegeben, das schon lange im Ort kursiert: Dass beim Penny-Markt in Affalterbach in nicht allzu ferner Zukunft die Lichter ausgehen.

Namentlich wird der Netto-Konkurrent zwar im Textteil nicht erwähnt, doch kann letztlich nur der zweite Discounter in Affalterbach gemeint sein, wenn von einem „ebenfalls außerhalb des Ortszentrums“ befindlichen Lebensmittelmarkt die Rede ist. Jener Laden spielt im Zusammenhang mit der Netto-Erweiterung insofern eine Rolle, als die Konsequenzen der Expansion in einer so genannten Auswirkungsanalyse untersucht werden. Dabei wird kurz gesagt ermittelt, inwieweit die Vergrößerung des einen Geschäfts den Umsatz der anderen Läden im Umkreis beeinflusst. „Eine solche Auswirkungsanalyse bekommen wir für jedes Projekt dieser Art“, betont Thomas Kiwitt, der Leitende Technische Direktor des VRS. Und der Befund im Netto-Fall ist auch nicht gravierend. Die Umsatzverteilung wird auf sechs bis sieben Prozent geschätzt und liege damit unter der magischen Schwelle von zehn Prozent, bei der die Region genauer hinschaut, weil das so genannte Beeinträchtigungsverbot berührt wird. Genau an dieser Stelle wird es aber trotzdem pikant, weil nun zunächst von jenem „außerhalb des Ortszentrums befindlichen Lebensmittelmarkt“ die Rede ist, der hauptsächlich Leidtragender der Umsatzverteilung wäre. Und dann folgt der Satz, der die Gerüchte um ein Penny-Aus befeuern dürfte: „Dieser Standort soll aufgrund der Erweiterungsabsichten eines benachbarten Unternehmens mittelfristig aufgegeben werden.“

Als Quelle für diesen Satz nennt Thomas Kiwitt das Gutachten zur Auswirkung der Netto-Erweiterung. Dort sei davon die Rede, dass „auch das perspektivische Ausscheiden des Penny-Markts zu beachten“ sei. Und in der Fußnote dazu wird der Zeitraum für das Ende des Netto-Konkurrenten sogar genauer beziffert. „Der Penny-Markt wird innerhalb der nächsten drei bis fünf Jahre ersatzlos geschlossen“, heißt es hier. Nach Angaben „des Auftraggebers und der Gemeinde“ sei „das Grundstück beziehungsweise der Penny-Markt“ von „AMG aufgekauft“ worden.

Eine offizielle Bestätigung dafür gibt es allerdings nicht. „Der bestehende Penny Affalterbach ist noch mehrere Jahre vertraglich für Penny gesichert“, beteuert die Pressestelle des Discounters im Hinblick auf die Aussagen in der Vorlage zur Sitzung des Planungsausschusses. Allerdings arbeite man „gemeinsam mit dem Bürgermeister auf eine Verlagerung des Marktes an einen besser positionierten Standort hin“. Der Affalterbacher Rathauschef Steffen Döttinger hält sich bei der Frage bedeckt. „Zu Grundstücksangelegenheiten nimmt die Gemeinde grundsätzlich öffentlich keine Stellung“, betont er. Tatsache sei jedoch, dass er in den vergangenen Jahren mehrfach Gespräche mit Penny über einen Umzug geführt habe. „Stand jetzt können wir jedoch keinen geeigneten alternativen Standort anbieten“, sagt er.