Das Steinheimer Rathaus soll energetisch fit für die Zukunft gemacht werden. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Die Stadt Steinheim bekommt Fördermittel vom Umweltministerium und kann damit das Rathaus sanieren lassen. Der CO2-Ausstoß könnte sich um ein Vielfaches drücken lassen.

Steinheim - So malerisch das Steinheimer Rathaus aussieht und so viel Geschichte das Gebäude auch ausstrahlt: In energetischer Hinsicht gibt das städtebauliche Schmuckstück alles andere als eine gute Figur ab. Es zeichnet sich nun aber ab, dass seine Klimabilanz bald schon um ein Vielfaches besser ausfallen wird. Wie der Murrer SPD-Bundestagskandidat Thomas Utz jetzt vermeldet hat, unterstützt nämlich das Umweltministerium in Berlin die energetische Sanierung des Steinheimer Rathauses mit 200 000 Euro. Eine Kunde, die natürlich auch den Bürgermeister Thomas Winterhalter freut. Sollte der Gemeinderat seinen Segen geben, könne man das Projekt im kommenden Jahr in Angriff nehmen, erklärt er.

Denkmalschutz redet mit

Der Schultes will allerdings auch keine falschen oder zu hohen Erwartungen schüren. Man werde mit dem Geld keine Generalsanierung in die Wege leiten können, betont er. Es gehe vielmehr darum, insbesondere die Fenster zu erneuern, die teilweise lediglich einmal verglast seien, und das Dach auf Vordermann zu bringen. Außerdem solle das Fachwerkgebäude, wo möglich, mit einer Dämmung versehen werden. Der Bürgermeister gibt zu bedenken, dass man beim Aufbringen eines Wärmeschutzes nicht frei schalten und walten könne, schließlich stehe das Rathaus unter Denkmalsschutz.

Stadt muss sich finanziell beteiligen

Bevor man also zur Tat schreiten und die Handwerker anrücken lassen kann, müssten Details mit der zuständigen Behörde festgezurrt werden. Außerdem werde es darum gehen, die Arbeiten auszuschreiben, sagt Winterhalter, der betont, dass bei all diesen Schritten natürlich auch der Gemeinderat zustimmen müsse. Winterhalter macht jedoch auch klar, dass es sich um eine große Chance handelt. „So schlecht ist die Förderquote nicht“, stellt er in schwäbischem Understatement fest, um eigentlich sagen zu wollen: Die Konditionen sind richtig gut. Der Bund unterstützt die energetische Sanierung mit einer Quote von 60 Prozent und maximal 200 000 Euro. Die Kommune selbst müsste die restlichen 40 Prozent beisteuern, das Investitionsvolumen demnach bei rund 330 000 Euro liegen. Planungsmittel seien bereits im Haushalt eingestellt. Wobei die Stadt nicht nur Ausgaben hätte durch die Sanierung. „Damit spart man dann auch Energie ein“, sagt der Schultes.

Enorme Verbesserungen der CO2-Bilanz

Das kann die Steinheimer Klimaschutzmanagerin Rebecca Roller nur unterstreichen. Im Sanierungsfahrplan für das Rathaus habe man sowohl den Ist-Zustand als auch den Ziel-Zustand vermerkt. Demnach gehe man aktuell davon aus, dass das Gebäude pro Jahr und Quadratmeter für CO2-Emissionen von 58,6 Kilogramm verantwortlich zeichnet. Wenn alle Maßnahmen aus dem Sanierungsfahrplan umgesetzt werden, könne dieser Wert deutlich gesenkt werden, erklärt Roller. Nämlich auf einen CO2-Ausstoß von 10,1 Kilogramm pro Quadratmeter. Sie weist darauf hin, das die Stadt nicht nur Fenster, Fassaden und Dach ertüchtigen lassen wolle sowie einen hydraulischen Ausgleich, also eine Optimierung des Heizkreislaufes, anstrebe – was alles durch den aktuellen Bescheid aus Berlin gedeckt ist. „Zusätzlich ist ein Beleuchtungstausch geplant, der durch ein anderes Förderprogramm bezuschusst werden kann“, erklärt sie. „Darüber hinaus ist eine Photovoltaik-Anlage angedacht“, betont die Klimaschutzmanagerin.

All das wäre finanziell nur schwer zu schultern gewesen, wenn sich die Stadt nicht vor mehr als zwei Jahren dazu entschieden hätte, die Stelle zu schaffen, die Rebecca Roller nun bekleidet. Denn mit dem Programm, durch das die Position der Klimafachfrau gefördert wird, habe man on top noch die Möglichkeit bekommen, für ein gezieltes Klima-Projekt Zuschüsse zu beantragen, sagt Thomas Winterhalter. In dem Rahmen sei die Wahl auf die energetische Sanierung des Rathauses gefallen.