Die drei Organisatoren Norbert Gundelsweiler (links), Sabine Meichelbeck und Martin Daunquart mit dem ersten und dem neuesten Becher Foto: Werner Kuhnle

Sabine Meichelbeck, Martin Daunquart und Norbert Gundelsweiler haben lange Jahre die Feuerzangenbowle auf die Beine gestellt. Und zwar sehr erfolgreich. Nun wollen sie die Aufgabe aber in andere Hände übergeben.

Steinheim - Neunzehn Jahre sind eine lange Zeit. Und auch wenn es Martin Daunquart, Sabine Meichelbeck und Norbert Gundelsweiler immer Spaß gemacht hat, die Feuerzangenbowle auf dem Marktplatz zu organisieren, ist es für die drei nun Zeit aufzuhören und anderen die Verantwortung zu überlassen. Für sie ist mit der diesjährigen 20. Veranstaltung Schluss, die heuer am 21. Dezember auf dem Marktplatz stattfindet.

„Im nächsten Jahr wollen wir dann erstmals als Gast kommen und das Fest richtig genießen“, schmunzelt Sabine Meichelbeck. „Ohne Knubbel im Bauch, wenn das Mikro versagt oder der Film nicht richtig anläuft.“ Die Steinheimerin ist von Anfang an beim Stadtmarketing-Prozess mit dabei, zu dem damals Ehrenamtliche gesucht wurden, die in der Urmenschstadt etwas positiv bewegen wollten. Die Feuerzangenbowle ist eines der Ergebnisse. Und sie ist, wie Gundelsweiler betont, „die erste und beste in der Region“.

Die Idee sei ursprünglich von dem damaligen Pfarrer Eckhard Schlatter gekommen, erzählt Martin Daunquart, der wie Meichelbeck auch noch keine Veranstaltung verpasst hat. „Der hat das aus Tübingen mitgebracht.“ Die Idee einer Open-Air-Vorführung dann aber umzusetzen, das habe man erst in mehreren Sitzungen erarbeitet. Und im Lauf der Jahre und mit wachsender Erfahrung wurde daran immer mehr gefeilt. So kam man zum Beispiel recht schnell davon ab, für die Bowle Flaschenwein zu verwenden, weil der erst mühsam entkorkt werden musste. Bei damals 200 Litern – heute sind es 350 Liter – eine schweißtreibende Angelegenheit. Weichen mussten auch die anfangs schön eingedeckten Biertischgarnituren auf dem Marktplatz. „Wir hatten nicht mehr so viele Mitstreiter“, sagt Meichelbeck, „und auch nicht mehr so viel Platz, weil immer mehr Besucher kamen“, ergänzt Martin Daunquart. Manches ist aber auch geblieben. So schenken auch heute noch amtierende und ehemalige Stadträte die frisch von Hans-Christoph Lenk gebraute Bowle aus. Regina Traub und Renate Eggers sind von Anfang an mit dabei, Rainer Breimaier samt Sohn und Hanns Daunquart schon 15-mal. Auch der Bauhof ist nach wie vor mit Auf- und Abbau sowie mit Aufräumen beschäftigt. Und immer noch gibt es Besucher, die „Psst“ sagen, wenn die Unterhaltung auf dem Platz zu laut wird – auch wenn sie die Dialoge des Films schon auswendig mitsprechen können.

Einige Abenteuer waren in der langen Zeit zu bestehen. Beispielsweise Temperaturen von minus zehn Grad, dichter Schneefall oder auch Sturm. „Da haben wir dann auf der Verspannung vor der Leinwand ein Auto aufgestellt, damit die Leinwand nicht umkippt“, erinnert sich Daunquart. Bevor auf Digitalfilm umgestellt wurde, sei auch immer mal wieder der Film gerissen. Dafür gab es auch immer wieder Grund zum Feiern. Zum Zehnjährigen ein Feuerwerk, zur „Volljährigkeit“ einen überdimensionalen Geburtstagskuchen. Auch dieses Jahr wird es wieder Überraschungen geben, versprechen die drei Organisatoren.

Wer in ihre Fußstapfen tritt, ist noch nicht bekannt. Aber fest steht: Es wird weitergehen. „So eine Veranstaltung tritt man nicht in die Tonne“, verspricht Norbert Gundelsweiler.