M. Elsäßer Foto: Archiv (KS-Images.de)

Markus Elsäßer wird bei der Hauptversammlung nicht zur Wiederwahl antreten. Ein möglicher Nachfolger ist in Steinheim aber in Sicht.

Steinheim - In einer ausgesprochen turbulenten Zeit hat Markus Elsäßer vor drei Jahren das Ruder bei der Steinheimer Feuerwehr übernommen. Damals ging es in der Führungsetage der Truppe rund, nachdem zunächst Vizekommandant Holger Nolte den Rücktritt eingereicht, dann auch der Chef der Mannschaft, Joachim Hielscher, die Brocken hingeworfen hatte. Unter der Regie von Elsäßer und seinem Vize Alexander Souvard sind die Floriansjünger aus der Urmenschstadt wieder in ruhigeres Fahrwasser eingebogen. Trotzdem muss sich die Feuerwehr demnächst erneut an einen neuen Kommandanten gewöhnen. Denn Markus Elsäßer wird bei der Hauptversammlung Ende April nicht auf dem Wahlzettel stehen. „Ich werde definitiv nicht antreten. Der Zeiteinsatz ist einfach zu groß“, erklärt er.

Ein Kandidat hat Interesse signalisiert

Gleichwohl zeichnet sich ein nahtloser Übergang an der Spitze der Truppe ab. Intern habe bereits jemand Interesse signalisiert, in die Bresche springen zu wollen, berichtet Elsäßer. „Er möchte aber der Wahl nicht vorgreifen“ – und folglich derzeit noch nicht mit seinem Namen an die Öffentlichkeit gehen. So viel kann der Feuerwehrchef aber vorab schon über den Kandidaten preisgeben: Er stamme aus der Abteilung in Steinheim und sei eine Führungskraft, wenn auch nicht sein Stellvertreter. „Es handelt sich auf jeden Fall um jemanden, der qualifiziert für das Amt ist“, betont Elsäßer. Außerdem zeichne sich bei der Hauptversammlung keine Kampfabstimmung ab. Bislang habe nur ein Kandidat Ambitionen angemeldet.

Große Belastung als Auslöser

Markus Elsäßer weist darauf hin, dass auf den künftigen Chef der Mannschaft mit dem geplanten Neubau des zentralen Feuerwehrhauses eine große Aufgabe wartet. „Das ist ein Mammutprogramm. Und ich weiß auch nicht, wie das im Ehrenamt zu schultern ist“, sagt er. Die große Belastung im Amt war es auch, die Elsäßer dazu bewogen hat, nach drei Jahren an der Spitze der Truppe einen Schlussstrich zu ziehen. Die Aufgabe lasse sich für ihn schlicht nicht mehr mit Familie und Job unter einen Hut bringen, erklärt der 41-Jährige, der im Hauptberuf bei der Feuerwehr in Stuttgart arbeitet. „Natürlich kann man jetzt sagen: Das hätte man auch vorher wissen können. Und vielleicht hätte ich es anders einschätzen müssen. Aber manches zeigt sich eben auch erst, wenn man wirklich in der Verantwortung steht und die Position tatsächlich ausfüllt“, erklärt Elsäßer. „Außerdem stand die Feuerwehr, als ich übernommen habe, mit dem Rücken zur Wand. Es brauchte jemanden, der die Kommandantur übernimmt, und zwar sofort“, fügt er hinzu.

Hohe Ansprüche gestellt

Davon abgesehen hänge es auch immer davon ab, welche Ansprüche man stelle. Und seine eigenen seien sehr hoch. Und das lasse sich dann eben für ihn nicht mehr guten Gewissens mit der Rolle als ehrenamtlicher Feuerwehrchef vereinbaren. Elsäßer erinnert daran, dass auch ein ganzes Paket an Aufgaben in den vergangenen drei Jahren abzuarbeiten war. Unter anderem habe die IT-Infrastruktur verbessert und drei Fahrzeuge angeschafft werden müssen.

Elsäßer bleibt der Truppe erhalten

Themenfelder, um die sich Elsäßer bald nicht mehr kümmern muss. Zumindest nicht in der ersten Reihe. Denn Teil der Mannschaft möchte er auch nach seinem Rückzug von der Spitze bleiben. Das dürfte ganz im Sinne von Stephan Retter, dem Ersten Beigeordneten der Stadt, sein. Denn er bedauert es, dass Elsäßer nicht mehr zur Wahl stehen wird. Schließlich handele es sich um einen kompetenten Spezialisten, der hauptberuflich für die Feuerwehr tätig ist. „Wir hoffen aber, für ihn auch wieder einen qualifizierten Nachfolger aus den Reihen der Steinheimer Feuerwehr finden“, sagt Retter.