Im Moment schaut es so aus auf der Baustelle Wellarium. Ins kühle Nass kann am 1. Mai gesprungen werden, betont Torsten Bartzsch. Die Fertigstellung des Gastrobereichs könne sich aber um ein, zwei Wochen verzögern. Foto: Werner Kuhnle

Günter Sigrist spricht von Planungsfehlern und Mängeln bei der Ausführung der Arbeiten im Freibad.

Steinheim - Der Zeitplan ist klar: Am 1. Mai soll das Wellarium öffnen. In einem ersten Bauabschnitt ist in den vergangenen Monaten ein neuer Gastro- und Personalbereich entstanden. Im nächsten Winter folgt Bauabschnitt zwei mit der Sanierung des Umkleidebereichs. Die Zeit drängt, denn bis zum 1. Mai sind es nur noch drei Wochen und auf der Baustelle im Freibad geht es derzeit noch rund. Dass der Eröffnungstermin auch wirklich gehalten werden kann, daran haben in der Sitzung des Steinheimer Gemeinderates am Dienstagabend gleich zwei Mandatsträger Zweifel angemeldet. Sowohl Thomas Biró als auch Günter Sigrist (beide CDU) glauben nicht so recht, dass am 1. Mai schon ins kühle Nass eingetaucht werden kann.

Man werde alles tun, dass das Bad zum Saisonbeginn in Betrieb genommen werden könne, hatte Architektin Julia Leibiger vom Büro Richter + Rausenberger den Steinheimer Stadträten in ihrer Sitzung Mitte Februar versichert – aber auch eingeräumt, dass es eine „knappe Kiste“ werde. Am Mittwoch wollte sie sich auf Anfrage unserer Zeitung nicht zum Termin äußern. Das dürfe nur der Bauherr, so Leibigers Hinweis. Und der gibt Entwarnung. „Der 1. Mai steht, da wird sich nichts mehr ändern“, versichert der Chef des Gemeindeverwaltungsverbandes Steinheim-Murr, Torsten Bartzsch. Allerdings sei in der Tat fraglich, ob im Gastro- und Personalbereich alles fertig werde. „Im Gastrobereich kann es zu ein oder zwei Wochen Verzögerung kommen.“ Wichtig sei aber, dass die Technik funktioniere und geschwommen werden könne, und das sei der Fall.

Die Zweifel am Termin zum Saisonstart waren das eine, die beiden Christdemokraten übten jedoch auch Kritik an der Ausführung der Arbeiten im Wellenbad. Es gebe erhebliche Mängel, monierte Sigrist. Die habe er aufgelistet und an die Verwaltung geschickt, informierte der Steinheimer Stadtrat. Die diese dann auch sofort an Torsten Bartzsch weitergeleitet habe. Der habe ihm bestätigt, dass es Planungsfehler gebe.

Jetzt sei er erneut mit offenen Augen durch die Baustelle gelaufen, berichtete Sigrist. Und habe weitere Mängel entdeckt. Mängel, mit denen er persönlich nicht leben wollte. „Das ist wie wenn man einen Neuwagen kauft, der Mängel hat und damit ein Unfallwagen ist.“ Im Gespräch mit unserer Zeitung konkretisiert Sigrist seine Kritik. So seien beispielsweise zu große Türen im Ausgabebereich eingebaut worden. „Was zur Folge hat, dass man kaputte Scheiben nicht tauschen kann, weil die Glasleisten komplett eingeputzt sind.“ Außerdem sei keine einzige bodentiefe Türe abgedichtet worden. „Die sind alle nur ausgeschäumt, der Gipser ist aber schon fertig.“ Und im Aufenthaltsraum könne ein Fenster wegen der abgehängten Decke gar nicht geöffnet werden. Dazu kämen weitere Montagemängel.

„Wir dürfen nicht immer alles einfach durchwinken, sondern müssen die Fehler bei Abnahme und Abrechnung berücksichtigen“, so Sigrist. Kollege Biró sieht das genauso. Er habe in der Vergangenheit immer wieder hohe Planungskosten bemängelt und da offensichtlich Planungsfehler da seien, müsse man auch das Honorar kürzen. Bartzsch zeigt sich dankbar um die Hinweise. „Allerdings sind die Arbeiten noch nicht abgenommen. Wir werden bei der Abnahme natürlich auf sie hinweisen.“ Was noch zu ändern sei, müsse nachgebessert werden, für den Rest gebe es Abzug.