Das mobile Impfen wird unterschiedlich bewertet. Foto: dpa/Felix Kästle

Bei den sogenannten Pop-up-Impfzentren gehen Steinheim und Murr verschiedene Wege. Die Urmenschstadt richtet eine mobile Stelle ein, der Nachbar Murr verzichtet darauf.

Steinheim/Murr - Derzeit touren Impfteams auch durch die Region, um Senioren über 80 Jahre, die aus verschiedenen Gründen kein Impfzentrum aufsuchen können, vor Ort mit dem Schutz vor einer Covid-19-Erkrankung zu versorgen. Die Gemeinden müssen sich jedoch darum bewerben, dass ein solches sogenanntes Pop-up-Impfzentrum, das heute hier, morgen dort seine Zelte aufschlägt, auch zu ihnen kommt. Doch nicht jeder hat eines beantragt.

Steinheims Bürgermeister Thomas Winterhalter verkündete am Dienstag in der Gemeinderatssitzung, das mobile Impfzentrum komme am 3. April in die Bottwartalhalle in Kleinbottwar. Das DRK, die Freiwillige Feuerwehr und die Kommune seien daran beteiligt, dass alles reibungslos klappt. Die Organisation liege komplett bei der Kommune. „Wir sind für die Kontaktvermittlung und das Herbeischaffen der Impflinge zuständig“, erklärte Winterhalter. Und so seien bereits in der vergangenen Woche über 900 Impfberechtigte angeschrieben worden, Rückmeldungen seien noch bis zum kommenden Freitag möglich.

Einen Folgetermin gibt es in Steinheim am 15. Mai

Allerdings steht derzeit nicht fest, ob auch tatsächlich alle, die es wünschen, geimpft werden können. Denn: „Den mehr als 900 Berechtigten stehen lediglich 168  Impfdosen gegenüber“, erklärte der Rathauschef. „Wir hoffen daher, dass viele der jetzt von uns Angeschriebenen bereits geimpft sind oder zumindest schon einen Termin für eine Impfung haben.“ Einen Folgetermin werde es wohl am 15. Mai geben, so Winterhalter.

Murr setzt auf die Impfungen beim Hausarzt

Kein mobiles Impfzentrum beantragt hat der Murrer Bürgermeister Torsten Bartzsch. Er habe vor zwei Wochen die Rahmenbedingungen des Landratsamtes gelesen und sich dagegen entschieden, erklärte er am Dienstag im Gemeinderat. Das Angebot sollte nur für mobilitätseingeschränkte über 80-Jährige gelten – von ihnen gebe es in Murr 468. Für sie würden aber nur 50 Impfdosen zur Verfügung gestellt, die aus den begrenzten Beständen des Kreisimpfzentrums entnommen würden. „Im April beginnt die Impfung beim Hausarzt – das ist für die Älteren ein viel persönlicherer Rahmen“, erklärte Bartzsch am Mittwoch auf Nachfrage. In der Gemeinde würde den Älteren aber tatkräftig geholfen, erklärte der Bürgermeister auf Nachfrage des SPD-Mannes Said Benali, dem die Älteren „ganz einfach leid tun“. Im Corona-Hilfsnetzwerk der evangelischen Kirchengemeinde würden elf Personen betreut, die auf einen Impftermin warten.