Trainerin Katja Fischer erklärt den Rookies bei der Videoanalyse die richtige Schwimmtechnik. Foto: privat

Die Worte des Trainers zeigen: Die Motivation bei den Triathlon-Einsteigern ist weiterhin immens.

Steinheim - Keine vier Wochen mehr, dann ist es so weit: Der mz3athlon geht in Steinheim über die Bühne und wir Rookies wagen uns erstmals auf die Strecke. Zur Erinnerung: 500 Meter schwimmen, 20 Kilometer radfahren und fünf Kilometer laufen. Jetzt ist aber erstmal, zumindest ansatzweise, durchatmen angesagt. „Diese Woche ist eine Entlastungswoche. Nehmt einen Gang raus und genießt das, was ihr schon erreicht habt“, so die vorösterliche Devise unserer Trainerin Katja Fischer. Gemeinsam Sport getrieben wird dennoch – Füße hochlegen? Das gibt’s nur an trainingsfreien Tagen. Doch der Rückblick auf die Erfolge soll nicht fehlen. Denn es sind spürbare Fortschritte, die wir machen. Und zwar jeder wie er kann, gemessen an seiner eigenen Leistungsstärke.

Mein größtes Erfolgserlebnis im Projekt hatte ich am Freitag. Es war ein Aha-Effekt, wie ich ihn beim Sport selten erlebt habe. Oder nie? Wochenlang habe ich beim Kraulen vergeblich versucht, meine Atmung in den Griff zu bekommen, um mehr durchs Wasser zu gleiten statt zu strampeln. Immer wieder musste ich nach Luft schnappen, wobei ich automatisch im Wasser „stehen“ blieb. Als wir nun im Winnender Wunnebad beim Pyramidenschwimmen 50, 100, 200 und 300 Meter bewältigten, funktionierte es auf einmal. Endlich! Zwar ganz am Ende der Übung, doch es klappte. Und mit vier zusätzlichen Bahnen versuchte ich, das Erlernte gleich abzuspeichern. Auch Trainer Michael Rakers war hellauf begeistert – er klatschte gleich mit mir ab. Und ich reckte vor Freude die Beckerfaust in den Winnender Abendhimmel.

Damit jeder im Detail dazulernt, filmten die Trainer uns beim Schwimmen. Jeden in einem eigenen Video. Am Beckenrand wurde dann analysiert, indem die Aufnahmen in Zeitlupe angesehen wurden. Mal sind die Ellenbogen zu hoch, mal machen die Beine einen Scherenschlag, mal passt das Eintauchen der Arme nicht – es gibt immer Kleinigkeiten zu verbessern.

Die vergangenen Tage waren nun von Zusatzangeboten geprägt. Am Sonntag, als die Radtour wegen des schlechten Wetters abgesagt wurde, gingen einige Rookies kurzerhand schwimmen, laufen und schließlich gemeinsam frühstücken. Thorsten Renz trotzte sogar der Kälte und nahm an der Kirschblütenradtour in Tübingen teil. „Der Start war bei leichtem Schneefall und knapp über null Grad“, berichtet der 27-Jährige aus Freiberg. Weiter ging’s bei Nieselregen. Viele Mitfahrer hätten sich allerdings nicht an die Zweierreihe gehalten und auch keine Handzeichen weitergegeben. „Das klappt auf den Rookie-Ausfahrten deutlich besser“, macht er deutlich. Letztlich legte er in der Gruppe in dreieinhalb Stunden 83 Kilometer und etwas mehr als 1000 Höhenmeter zurück. „Es war trotzdem definitiv besser, als daheim auf dem Sofa zu liegen“, so sein Fazit.

Deutlich schöner war das Wetter am Montag, als wir eine Exklusiveinheit er-hielten. Anni Schlitter und Paolo Malacrino von „Natural Bodies“ boten uns in malerischer Kulisse vor dem Bietigheimer Viadukt ein Ganzkörpertraining auf grüner Wiese an der frischen Luft an. Acht Stationen mit Übungen für Ausdauer, Beweglichkeit und Kraft waren zu absolvieren. Genau das, was wir Neu-Triathleten benötigen. Und um den Abend ausklingen zu lassen, ging es an die Enz für eine Fünf-Kilometer-Laufrunde. Coach Michael Rakers: „Die Rookies sind dieses Jahr einfach nicht totzukriegen. Ihre Motivation ist echt gigantisch.“