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Es gibt neue Erkenntnisse zu den angesprochenen Schülern.

Steinheim-Kleinbottwar - Die Ermittlungen der Polizei zu den drei Kindern, die im Umfeld der Schule an der Bottwar in Kleinbottwar von unbekannten Männern angesprochen worden sein sollen, laufen weiter. Dabei hat sich herausgestellt, dass zumindest ein Fall schon zu den Akten gelegt werden kann – weil er sich als haltlos erwiesen hat. Ein Mädchen hatte sich an die Schulleitung gewandt und von einer merkwürdigen Begegnung mit einem Mann berichtet. Bei einer Befragung am Donnerstag durch die Polizei kristallisierte sich jedoch heraus, dass das Kind die Episode frei erfunden hatte.

Zwei weitere Begebenheiten halten die Beamten aber nach wie vor auf Trab. So bekam die Polizei einen Hinweis zu einem Vorkommnis, das sich am Mittwoch vergangener Woche nach Schulschluss an einer Haltestelle zugetragen haben soll. Dort warteten eine Achtjährige und ihr sieben Jahre alter Bruder auf den Bus. Hierbei wurden sie von einem Mann angesprochen. Dieser soll versucht haben, den Siebenjährigen an der Hand zu greifen und ihn zum Mitkommen aufgefordert haben. Der Unbekannte stieg dann wie die Kinder in den gerade ankommenden Bus. Er verließ ihn allerdings wieder, als er vom Fahrer erfahren hatte, dass er nicht in Richtung Marbach unterwegs sei, wo der Mann eigentlich hinwollte. Von einer ähnlichen Situation berichtete ein Sechsjähriger, der am Dienstag gegen 12.30 Uhr in der Nähe der Schule von einem Mann aus einem silbernen Kleinwagen heraus angesprochen wurde. Über das geöffnete Beifahrerfenster soll der Unbekannte dem Jungen Eis und Geld angeboten haben. Als das Kind beide Offerten ausschlug, fuhr der Mann davon. Zum Einsteigen war der Junge nicht aufgefordert worden.

„Obgleich das geschilderte Verhalten der Männer eigenartig erscheint, stellt das bloße Ansprechen von Kindern kein strafrechtlich relevantes Verhalten dar“, stellt das Polizeipräsidium Ludwigsburg klar. Davon abgesehen werde kein Zusammenhang zwischen den beiden noch ungeklärten Fällen erkannt – bei denen die Ermittler gleichwohl am Ball bleiben wollen. „Wir werden die Überwachung in den nächsten Tagen fortsetzen“, kündigt Peter Widenhorn, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Ludwigsburg, an. Etwas Verdächtiges habe man bislang bei den Kontrollen allerdings noch nicht feststellen können.

Tipps der Polizei

Die Polizei rät den Eltern mit ihren Kindern über derartige Sachverhalte zu sprechen. Erklären Sie ihnen dabei auch, wie sie sich beim Ansprechen durch Unbekannte verhalten sollen:

- Verdächtige Personen bitte sofort der nächsten Lehrkraft melden.

- Nach Möglichkeit die verdächtige Person/das verdächtige Fahrzeug beschreiben und das Kennzeichen notieren. Keinesfalls zu Fremden ins Auto einsteigen.

- Die Kinder sollten wissen, dass ihre Eltern niemals ihnen fremde Personen mit der Abholung von der Schule beauftragen würden.

- Kinder sollten lernen, deutlich "Nein" zu sagen.

- In Gefahrensituationen gilt: Laut sein (um Öffentlichkeit herzustellen) und von dem Fremden weglaufen.

- Fremde Personen immer mit "Sie" anreden, so wird eine persönliche Distanz signalisiert.

Dass das Bekanntwerden solcher Sachverhalte zur Verunsicherung bei Eltern führt, ist nachvollziehbar, schreibt die Polizei in einer Pressemitteilung. Das Teilen von Whatsapp-Nachrichten und Facebook-Post, um andere Eltern zu "warnen", birgt jedoch die Gefahr der Verbreitung von Aussagen, die nicht den vorliegenden Fakten entsprechen. Deshalb bittet die Polizei darum, verdächtige Wahrnehmungen umgehend der örtlichen Polizeidienststelle bzw. über Notruf zu melden.