Der 29-Jährige hat auch Polizeibeamte angegriffen. Foto: Archiv (dpa)

Ein 29-Jähriger hat zunächst seine Familie und danach Polizeibeamte angegriffen.

Steinheim-Höpfigheim - Mit einem renitenten 29-Jährigen, der sich wohl in einem psychischen Ausnahmezustand befand und dazu noch über den Durst getrunken hatte, musste sich die Polizei am Montag in Höpfigheim auseinandersetzen.

Der Mann hatte sich gegen 16.30 Uhr zusammen mit seiner 51-jährigen Mutter und deren 49-jährigen Lebensgefährten in einer Wohnung aufgehalten. Dort entflammten familiäre Streitigkeiten, in deren Verlauf der junge Mann gegenüber dem Paar handgreiflich wurde. Nachdem die beiden wohl geschubst, geschlagen und gebissen worden waren, verließen sie das Wohnhaus und alarmierten die Polizei. Die Beamten trafen den 29-Jährigen noch an Ort und Stelle an und wollten ihn „aufgrund seiner latenten Aggressivität und Alkoholisierung“ in Gewahrsam nehmen, wie es im Polizeibericht heißt. Die Ordnungshüter legten ihm Handschellen an und begleiteten ihn zum Streifenwagen. Auf dem Weg dorthin sperrte sich der Querulant allerdings und versuchte, einen Beamten zu beißen sowie einen Kopfstoß zu verpassen. Deshalb musste er zu Boden „und aufgrund der Gesamtsituation in ein Krankenhaus gebracht werden“. Nach der ärztlichen Untersuchung brachen die Beamten mit dem 29-Jährigen zum Polizeirevier in Marbach auf. Während der Fahrt wurde der Mann erneut aggressiv, widersetzte sich und beleidigte die Beamten. Dieses Verhalten setzte sich im Polizeirevier fort. Nachdem er dort abermals versucht hatte, einem Beamten zwei Kopfstöße zu verpassen, und eine Eigengefährdung im Raum stand, wurde der 29-Jährige schließlich in eine psychiatrische Einrichtung gebracht. Doch auch dort war der Mann nicht zu beruhigen. Er leistete weiter Widerstand und sprach neuerliche Beleidigungen aus. „Mit erheblichem Kraftaufwand wurde der 29-Jährige letztendlich fixiert“, teilt die Polizei mit.

Der Mann muss nun mit einer Anzeige wegen Körperverletzung, Beleidigung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte rechnen. Nach derzeitigen Erkenntnissen erlitt der 29-Jährige „im Zuge der Widerstandshandlungen leichte Verletzungen“. Die Einsatzkräfte kamen ohne Blessuren davon. Was den Streit innerhalb der Familie ausgelöst hat, könne man derzeit nicht sagen, erklärt Peter Widenhorn, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Ludwigsburg. Unklar sei auch, aus welchen Gründen der Mann so ausgerastet ist und ob dahinter womöglich eine psychische Erkrankung steckt. Tatsache ist aber, dass der 29-Jährige kein unbeschriebenes Blatt bei der Polizei ist. „Er ist schon in Erscheinung getreten, allerdings nicht einschlägig“, stellt Peter Widenhorn fest.