Wenn nichts dazwischenkommt, sollen die Arbeiten am Neubaugebiet schon dieses Jahr starten. Foto: Archiv (KS-Images.de)

Verwaltung des Verbands in Stuttgart empfiehlt, die Seewiesen-Erweiterung in Höpfigheim durchzuwinken.

Steinheim/Großbottwar - Klarheit hat die Stadt Steinheim erst am nächsten Montag, wenn beim Planungsausschuss des Verbands Region Stuttgart (VRS) abschließend die Würfel fallen. Doch alles andere als ein Okay des Gremiums zur geplanten Erweiterung des Wohngebiets Seewiesen in Höpfigheim wäre eine Überraschung. Denn die Verwaltung des VRS hat keine Bedenken gegen das Vorhaben. „Regionalplanerische Ziele stehen der Planung nicht entgegen“, lautet der Beschlussvorschlag.

Diese Bewertung der Fachleute aus Stuttgart ist ganz nach dem Geschmack des Steinheimer Bürgermeisters Thomas Winterhalter. „Es ist schön, wenn die Region das unterstützt“, sagt er. Allerdings wurde im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens nicht nur der VRS zu einer Stellungnahme aufgefordert. Insofern vermag Thomas Winterhalter nicht abzuschätzen, wann die Satzung tatsächlich verabschiedet werden kann. Zumal es auch Kritik an dem rund einen Hektar großen Areal gibt: Anwohner haben mit einer Unterschriftenaktion dagegen protestiert, auf der Wiese Häuser hochzuziehen (wir berichteten). Die Vorbehalte der Nachbarn habe man mitaufgenommen und werde sie wie alle anderen Stellungnahmen abwägen, erklärt der Bürgermeister. Gegebenenfalls müsse der Plan angepasst werden. „Deshalb lässt sich schwer sagen, wie lange das Verfahren dauern wird“, betont Thomas Winterhalter.

Allerdings sei das Werk schon auch so verfasst worden, dass man keine drei Extrarunden drehen müsse. „Wir denken, dass wir den Zeitplan halten können und irgendwann 2019 der Spatenstich erfolgen kann“, sagt der Schultes. Parallel zum Bebauungsplanverfahren kümmere man sich darum, alle Grundstücke auf dem Gelände in städtischen Besitz zu bringen. Winterhalter ist zuversichtlich, dass das gelingt. Die Eigentümer hätten im Vorfeld ihre Bereitschaft zum Verkauf signalisiert, betont er. Ein Umstand, der für die Bewertung bei der Region freilich keine Rolle spielt. Dafür interessiert man sich in Stuttgart sehr wohl für die Wohndichte. Die regionalplanerischen Vorgaben für Steinheim liegen bei einem Mindestmaß von 55 Einwohnern pro Hektar. Dieses Ziel wird für die Seewiesen-Erweiterung in Höpfigheim erreicht. „Auf dem neu entstehenden Wohnbauland können rund 30 neue Wohneinheiten entstehen, wodurch sich eine Bruttowohndichte von circa 73 Einwohnern pro Hektar errechnet“, hat der VRS ermittelt.

Wichtig ist den Planern in der Landeshauptstadt ferner, dass in Sachen Hochwasserschutz keine Konfliktsituationen heraufbeschworen werden. Immerhin durchschneide das Areal am Rande einen Bereich, in dem statistisch gesehen alle 100 Jahre mit einer Überschwemmung zu rechnen ist. Vor dem Hintergrund „müsste je nach Ausgestaltung der Gartenbereiche in diesem Bereich ein entsprechender Retentionsausgleich geschaffen werden, der im Gewässerrandstreifen möglich ist“. Für den Bürgermeister ist das eine Selbstverständlichkeit, wie er beteuert. Wobei man mit dem Gebiet auch bewusst schon weiter vom Gewässerrandstreifen abgerückt sei.

Letztlich gehe es nur um drei Grundstücke, die in die neuralgische Zone hineinragen, wie der Bauamtsleiter Frank Fussenegger präzisiert. Sollte hier der Garten via Aufschüttungen auf Erdgeschossniveau gehievt werden, müsse der verloren gegangene potenzielle Stauraum am Gewässerrandstreifen des Beutenmühlenbachs durch einen Aushub wieder frisch geschaffen werden.

Derartige Dinge sind beim neuen Wohngebiet „Ecke Oberstenfelder Straße/Frankenstraße“ in Großbottwar nicht zu beachten. Für den Bebauungsplan des 0,9 Hektar großen Gebiets, der dem Planungsausschuss am Montag ebenfalls vorgestellt wird, hat die Geschäftsstelle des VRS bereits ihren Segen gegeben. Es handele sich um eine Maßnahme zur Innenverdichtung, sagt der Bürgermeister Ralf Zimmermann. Auf dem Gelände könnten zehn Häuser oder Doppelhäuser sowie ein Mehrfamilienhaus entstehen. Die meisten Grundstücke gehörten schon der Stadt. Man sei dabei, das Bebauungsplanverfahren abzuschließen. Angestrebt werde, 2019 in die Vermarktung des Geländes einzusteigen. 2020 könnten dann die Bagger anrollen.