Die Mannschaft des TSG Steinheim in der Saison 2019/2020. Foto: Oliver Bürkle

Der Kader des TSG Steinheim hat sich so gut wie nicht verändert, ist in den Augen von Trainer Luciano Adami aber dennoch etwas stärker als in der Vorsaison.

Steinheim - Zittern hat der TSG Steinheim in der vergangenen Saison ordentlich müssen. Und das nicht nur bis zum letzten Spieltag. Das Team von Trainer Luciano Adami musste sogar in die Abstiegs-Relegation – gewann diese jedoch und ist nun ein weiteres Jahr in der Kreisliga A1 Enz-Murr vertreten. Rückblickend ist der Steinheimer Coach sogar dankbar für diese Extrarunde. „In dieser Zeit ist die Mannschaft gewachsen. Klar wünscht man sich eine Saison, die etwas ruhiger verläuft. Aber letztlich ist es überragend, eine Relegation zu spielen und durchzukommen. Gruppendynamisch hat uns das nach vorne gebracht“, sagt er und ist froh, dass er auf dieser Dynamik jetzt weiter aufbauen kann. Zumal sich der Kader im Vergleich zur Vorsaison kaum verändert hat. „Wir haben keine Findungsphase, sondern können uns direkt auf das Sportliche konzentrieren. Das ist sicherlich ein Vorteil“, glaubt Adami.

Die drei Abgänge von Raphael Neugebauer, Renato Figueredo Ferreira und Dominik Wels schmerzen zwar. „Vor allem Dominik wird uns fehlen. So ein Spieler wie er ist nicht zu ersetzen“, meint der TSG-Trainer. Mit den dazugekommenen A-Jugendlichen sowie Luca Heinrich vom FC Marbach sei man aber dennoch gut aufgestellt. „Unsere Kadergröße von 24 Spielern ist ideal“, sagt der Coach, der in der vergangenen Saison systemtechnisch einiges probiert hat, in der neuen Runde aber ein 4:4:2 präferieren will.

„So haben wir auch in der Relegation gespielt. Natürlich ist es davon abhängig, welche Spieler wir zur Verfügung haben und ob man mal einen besonderen Kniff gegen einen Gegner auspacken will. Wenn das der Fall ist, dann haben wir auch die Variabilität, um etwa mal ein 3:5:2 zu spielen“, erklärt Luciano Adami, der ansonsten voll auf einen Ballbesitzfußball setzt, der darauf ausgerichtet ist, schnell Chancen zu kreieren. „Wenn man selbst den Ball hat, kann man schon keine Tore bekommen“, sagt er schmunzelnd.

Den Kasten sauber halten wollen in diesem Jahr Markus Brodbeck, Tom Schwarz und Timo Schubert. Eine klare Nummer eins gibt es für Adami nicht, jedoch macht er keinen Hehl daraus, dass Brodbeck, der in der vergangenen Saison rund 70 Prozent aller Spiele bestritt, den anderen beiden noch eine Fußlänge voraus ist. „Er ist auf der Linie sehr stark und hat gute Reflexe“, meint der Coach, der aber auch den anderen beiden Keepern gute Einsatz-Chancen einräumt. „Timo Schubert ist ein wahnsinniger Teamplayer und unverzichtbar für die Mentalität im Team“, so der Trainer. Tom Schwarz ist der Jüngste im Trio, „aber auch der talentierteste“, so Adami.

In der Abwehr haben Mario Fink aufgrund seiner Erfahrung sowie Jakob Schütz – er hat in der vergangenen Saison 29 von 30 Spielen absolviert – in der Innenverteidigung die Nase vorne. Den beiden die Plätze streitig machen wollen Florian Reichenzer und Fabian Schmidt. „Fabian hatte einen Kreuzbandriss. Von ihm verspreche ich mir viel. Ich will keinen Druck aufbauen, aber er könnte die Überraschung der Saison werden“, glaubt der Steinheimer Trainer, der zudem auch noch Sven Haller für diese Position hat. „Er wäre etwas für die erste Elf, aber er will kürzer treten. Da wird man diese Saison noch sehen, wie es sich entwickelt.“ Auf der linken und der rechten Abwehrseite haben die Steinheimer mit Etienne Schweizer, Robin Fink, Dominik Häußer und Timo Pentzin einige Kandidaten.

Ganz klar gesetzt im Mittelfeld ist Kapitän und Standardspezialist Julian Kübler. „Er ist mein verlängerter Arm auf dem Spielfeld“, sagt Adami, der stets aufs Leistungsprinzip pocht, hierzu aber sagt: „Julian bringt die Leistung wirklich immer. In jedem Training, in jedem Spiel.“ Um Kübler herum tummeln sich im Mittelfeld dann einige Akteure. „Jeder Spieler bringt hier eine andere Werkzeugkiste mit. Das macht uns variabel und ist wirklich gut. Der eine Spieler ist extrem schnell, der andere passstark und wieder ein anderer zweikampfstark. Hier werden wir schauen, was wir in jedem Spiel benötigen“, sagt Adami, zumal er einige Angreifer hat, die auch auf den Außenbahnen spielen können. Nico Hammer beispielsweise oder Fabio Adami, der Neffe des Trainers.

Im Sturm selbst dürfte an Jan Belsner und Niko Paraskevas kein Weg vorbeiführen. „Jan ist seit Jahren unser Torjäger. Dass er dadurch einen Vorteil hat ist klar. Aber er ist Polizist und in Villingen-Schwenningen stationiert. Er ist immer nur am Wochenende da“, so der Coach. Von Paraskevas war der Trainer vergangene Saison extrem enttäuscht. „Es kam nicht von ungefähr, er war viel verletzt. Zudem ist er ein Spieler, der Nestwärme braucht und die hatte er nach dem Wechsel noch nicht. Jetzt aber. Deshalb verspreche ich mir viel von ihm. Er selbst möchte das vergangene Jahr zudem revidieren.“ Den A-Jugendlichen Lucas Ruiz bezeichnet Luciano Adami als „kleinen Rohdiamant, der aber den entsprechenden Trainingseifer mitbringen muss“.