Das 9:2 bei der Foto: Archiv (avanti)

Der TSG Steinheim überwintert in der Fußball-Kreisliga A1 Enz-Murr auf Platz acht.

Steinheim - Wir sind im Soll“, zieht Trainer Luciano Adami von Fußball-Kreisligist TSG Steinheim ein zufriedenes Hinrundenfazit. Der Aufsteiger überwintert als Tabellenachter im gesicherten Mittelfeld der Staffel A1 Enz-Murr. „Die Tabelle sieht gut aus. Sieben Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz sind ein komfortables Polster. Da haben uns die zwei Siege unmittelbar vor der Winterpause enorm gut getan. Aber wir haben noch nichts erreicht, denn dieser Abstand kann auch trügerisch sein“, lobt und mahnt Adami zugleich. Erst im vergangenen Sommer hatte er gemeinsam mit seinem Co-Trainer Marc Schippert den TSG übernommen. „In Verein und Abteilung herrscht ein Wahnsinnszusammenhalt. Da wird mit viel Hingabe gearbeitet“, freut sich Adami, der ein derart intaktes Umfeld bei seinen früheren Vereinen kaum einmal erlebt hat.

Das schlägt sich offenbar auch im Sportlichen nieder: Mit sieben Siegen, vier Remis und sechs Niederlagen bei 36:27 Toren weist der Aufsteiger sogar eine positive Bilanz auf. Dabei kamen die Steinheimer anfangs zunächst nur schwer in die Gänge. Gerade einmal fünf Punkte holte man an den ersten sieben Spieltagen bei einem allerdings auch schweren Auftaktprogramm. „Der Spielplan ist in meinen Augen aber nicht wichtig gewesen. Damals war einfach unsere Punktausbeute enttäuschend, denn auch gegen den AKV Ludwigsburg oder den TSV 1899 Benningen waren es knappe Spiele“, blickt Adami noch einmal auf die ersten Wochen der Saison zurück. Mit dem 9:2-Kantersieg bei der SpVgg 07 Ludwigsburg/Schlößlesfeld II am achten Spieltag erfolgte dann aber der Turnaround. „Das war ein Baustein, mit dem sich auch die Gruppendynamik sehr zum Positiven hin entwickelt hat“, erzählt der Coach, dessen Mannschaft daraufhin in den verbleibenden zehn Spielen satte 20 Punkte einfuhr.

Die zweite Halbserie geht der TSG mit nahezu unverändertem Personal an. „Neuzugänge gibt es keine, aber ich sehe unsere nun zurückgekehrten Langzeitverletzten fast als solche an“, sagt Adami, denn Sven Haller, Robin Fink, Nico Hammer undEtienne Schweizer sind mit der Vorbereitung wieder eingestiegen. Gegangen ist demgegenüber neben Dennis Michelfelder, der schon seit dem Herbst keine Rolle mehr spielte, lediglich Leon Gladbach. „Er hatte kaum Einsatzzeiten bei uns, weshalb er im Winter zu seinem früheren Team vom FC Marbach II zurückgekehrt ist“, berichtet der Coach. Ein anderer ehemaliger Spieler der Marbacher Zweiten schlug dagegen in Steinheim voll ein. Jakob Schütz ist im TSG-Kader die positive Überraschung der Hinrunde, denn er stand als einziger Akteur in jeder Partie über die vollen 90 Minuten auf dem Platz. „Er hat sich super entwickelt. Er räumt ab und ist ein gnadenloser Zweikämpfer“, lobt Adami und bezeichnet den robusten Innenverteidiger als den „Fels in der Brandung“ in der TSG-Defensive.

„Den Abstand nach hinten vergrößern, als Nahziel die 40-Punkte-Marke knacken und uns fußballerisch weiterentwickeln“, benennt der TSG-Trainer die Zielstellung für die kommenden Monate und bekennt: „Ein einstelliger Tabellenplatz wäre am Ende das i-Tüpfelchen auf eine erfolgreiche Saison.“ Um diesen zu erreichen, liegt in der aktuellen Vorbereitung ein Schwerpunkt darauf, „taktisch variabler zu werden“. Mit einer Dreierkette in der Abwehr agierte der TSG in der Hinrunde in der Regel. Erste Experimente mit der Viererkette schlugen beim 1:8 im ersten Vorbereitungsspiel Anfang Februar gegen Bezirksligist SGM Riexingen aber eher fehl.

Doch noch ist genug Zeit, bevor man zum Rückrundenauftakt am 10. März mit dem Tabellenzweiten TSV Affalterbach gleich einen ganz dicken Brocken erwartet. „Im März haben wir dann ein Wahnsinnsprogramm“, weiß Adami, der vor allem die Affalterbacher ganz hoch einstuft. „Sie sind für mich die Mannschaft, die es mit dem AKV aufnehmen kann, denn sie haben den wohl besten Angriff der Liga.“ 4:4 trennte man sich in der Hinserie, was nach Adamis etwas spezieller Sichtweise hieße, dass der TSG dann ein Remis mit nicht allzu vielen Toren braucht: „Mein Ansatz ist es, dass wir immer den direkten Vergleich aus Hin- und Rückspiel nach der Europapokalregel gewinnen wollen“, schmunzelt er.