Die Arbeiten an dem Anbau sind schon weit fortgeschritten. Der Betrieb soll zum nächsten Kindergartenjahr starten. Foto: Werner Kuhnle

Für Erweiterung des Kindergartens Sudetenstraße gibt die Stadt mehr aus als geplant – zum Wohl der Kids.

Steinheim - Betreuungsplätze sind derzeit heiß begehrt. Viele Kommunen schaffen es nur mit Mühe und Not, überhaupt genügend Kapazitäten zur Verfügung zu stellen. Auch die Stadt Steinheim steht in der Hinsicht unter Druck – und hat entsprechend reagiert. Entspannung verschaffen der Stadt perspektivisch zum einen die Pläne von Aldi, bei dem anvisierten neuen Laden in der Bahnhofstraße eine viergruppige Kita aufs Dach zu setzen. Zum anderen wird der Kindergarten in der Sudetenstraße gerade erweitert. Obwohl dies bei laufendem Betrieb geschieht, gehe das Projekt nahezu reibungslos über die Bühne, betont der Bauamtsleiter Frank Fussenegger. Nur einen Haken gibt es: Die Kosten liegen mittlerweile ziemlich weit über dem Betrag, den man sich ursprünglich vorgestellt hatte.

Die aktuellen Zahlen wurden nun im Gemeinderat präsentiert, wo das Gremium zugleich die Arbeiten an den Außenanlagen vergab. Noch im September war man davon ausgegangen, dass alles in allem 1,734 Millionen Euro ausreichen müssten, erklärte Frank Fussenegger. Nun rechnet man mit einem Investitionsvolumen von 1,957 Millionen Euro und damit einer Steigerung um 223 000 Euro. Dieses satte Plus kommt aber nicht von ungefähr. Fussenegger gibt auf Nachfrage zu bedenken, dass die Kinder im Freien weitaus mehr Fläche zum Spielen haben werden als einst angedacht. Zu verdanken ist das dem Umstand, dass sich die Stadt zwei Nachbargrundstücke sichern konnte. Diese sind zwar bebaut, zwei Garagen wurden aber mittlerweile abgebrochen. Unterm Strich könne der Garten der Einrichtung nun um 250 Quadratmeter auf dann zehn Ar vergrößert werden, stellt Frank Fussenegger fest. Um die Betriebserlaubnis zu bekommen, wäre das nicht nötig gewesen, sagt er. Man habe aber die Chance auf eine ausladendere Freifläche nutzen wollen. Das habe in der Konsequenz dann eben auch die Mehrkosten verursacht.

Unter anderem habe man für den Abbruch der Garagen Geld in die Hand nehmen müssen. Das größere Gelände habe zudem überplant werden müssen, was ebenfalls bezahlt werden musste. Darüber hinaus habe man für die im Zusammenhang mit dem Projekt vergrämten Eidechsen einen neuen Lebensraum modellieren müssen. Dazu kommen beispielsweise zusätzliche Ausgaben für einen Trinkwassersprudler im Kindergarten. Ein Angebot, das man in allen Einrichtungen schaffen wolle, die neu gebaut oder saniert würden, wie der Chef des Bauamts erläutert.

Den Anbau an den Kindergarten werden die Mädchen und Jungs nach den Sommerferien in Beschlag nehmen können, kündigt Fussenegger an. Der Spatenstich sei am 1. Juni 2019 erfolgt, sodass die Arbeiten am Ende etwas mehr als ein Jahr gedauert haben werden. Auf der Erweiterungsfläche können bis zu 50 über Dreijährige betreut werden, womit die Kapazitäten an Kindergartenplätzen in dem Haus auf einen Schlag verdoppelt werden.

Was den Stand auf der Baustelle anbelangt, sagte der Architekt Thomas Ulmer im Gemeinderat, dass die Handwerker nun mit dem Ausbringen des Estrichs loslegen. Innen sei der Kindergarten schon verputzt, die Außenfassade sei demnächst an der Reihe. „Wir sind dem Zeitplan circa eine bis zwei Wochen voraus. Wir hatten eine gute Witterung und keinen Frost“, fasste er zusammen.