Norbert Gundelsweiler Foto: Werner Kuhnle (Archiv)

Der Erste Beigeordnete Norbert Gundelsweiler wird im Amt bestätigt, allerdings nicht einstimmig.

Steinheim - Die Wiederwahl von Norbert Gundelsweiler zum Ersten Beigeordneten schien nur eine Formsache zu sein. Gundelsweiler ist jemand, der bei den Räten hohes Ansehen genießt. Auch deshalb, weil er in den stürmischen Zeiten unter dem ehemaligen Bürgermeister Thomas Rosner ein fester Anker war. Dazu kam der Umstand, dass nur er sich auf das Amt beworben hatte. Und doch lief die Wiederwahl nicht ganz geräuschlos ab. Norbert Gundelsweiler wurde am Dienstagabend vom Gemeinderat zwar in seinem Amt bestätigt, allerdings mit einem kleinen Schönheitsfehler: Drei Mitglieder der Runde enthielten sich bei dem vom FW-Rat Michael Bokelmann beantragten geheimen Votum, ein Bürgervertreter stimmte sogar dagegen. Der bekennende Fußballfan Norbert Gundelsweiler nahm es sportlich: „Bei denen, die mich nicht gewählt oder sich enthalten haben, muss ich etwas falsch gemacht haben. Aber das gilt es, als guter Demokrat zu akzeptieren. Und das tue ich natürlich auch.“ Wobei unklar blieb, was den Kritikern sauer aufgestoßen war. Der Freie Wähler Timo Renz stellte lediglich fest, dass seine Fraktion „mehrheitlich hinter dieser Wahl stehe“. Was im Umkehrschluss bedeutet, dass der eine oder andere aus seinen Reihen das Votum nicht mittragen konnte. Bürgermeister Thomas Winterhalter vermutet allerdings, dass dahinter keine inhaltlichen Gründe stecken. Er kann sich eher vorstellen, dass nicht jedem geschmeckt hat, wie das Ganze formal abgelaufen ist, sagt er auf Nachfrage.

Stein des Anstoßes war offenbar, dass die Verwaltung zu dem Vorgang keine Arbeitsunterlage anfertigen ließ. „Wozu wir aber auch nicht verpflichtet waren“, betont Thomas Winterhalter. Die Rahmenbedingungen seien vom Gremium festgezurrt worden. Und da sich dann auf die Ausschreibung niemand außer Gundelsweiler meldete, habe man keine Veranlassung gesehen, eine Vorlage zu erstellen. „Manche hätten das aber gerne gehabt“, erklärt der Rathauschef.

Trotz dieses kleinen Makels bei der Wiederwahl machten alle Fraktionen deutlich, dass sie viel von der Arbeit des neuen und alten Ersten Beigeordneten halten. „Trotz der einen Gegenstimme haben Sie das absolute Vertrauen des Gemeinderats, da bin ich mir ganz sicher“, betonte Regina Traub (SPD). „Wir wissen alle, wie problematisch die ersten sechs Jahre Ihrer Amtszeit waren“, sagte sie und spielte damit auf die Ära an, die Gundelsweiler unter Ex-Rathauschef Rosner in diesem Amt verbrachte. Traub lobte, dass Gundelsweiler bei der Stange geblieben ist und „unermüdlich versucht hat, die Verwaltung am Laufen zu halten“. Rainer Breimaier von den Grünen bedankte sich ebenfalls dafür, dass der Erste Beigeordnete dafür gesorgt habe, dass Steinheim sehr unruhige Zeiten einigermaßen unbeschadet überstanden habe. Er habe zudem mit dem neuen Bürgermeister Thomas Winterhalter seinen Teil dazu beigetragen, dass „aus einer etwas demoralisierten Truppe wieder ein Team für Steinheim wurde“. Renate Eggers von der CDU hob ebenfalls hervor, dass Norbert Gundelsweiler in einer schwierigen Situation in die Bresche gesprungen sei. Nun, nach dem Bürgermeisterwechsel, könne er aber „anständig arbeiten“, erklärte die CDU-Fraktionschefin. Timo Renz beglückwünschte Gundelsweiler ebenfalls und zeigte sich auch froh, dass der Gemeinderat vor acht Jahren die Stelle des Ersten Beigeordneten geschaffen hat.