Gespanntes Warten auf den süßen Regen. Foto: Sandra Brock

Beim jährlichen Faschingsgruß gibt es 31 Kilogramm Süßigkeiten für die kleinen Narren.

Steinheim - Ein ganz kleiner Teufel winkt fröhlich den ankommenden Besuchern auf dem Steinheimer Marktplatz zu. Eine Etage höher, an der Rathaustür, winkt auch Renate Eggers. Die stellvertretende Bürgermeisterin ist an diesem närrischen Dienstag für den Faschingsgruß der Stadt Steinheim zuständig, weil der Bürgermeister Thomas Winterhalter im Skiurlaub ist. Renate Eggers hat sich auch verkleidet – mit karierter Weste und Mütze „bin ich wohl irgendwie schottisch“, sagt sie lachend über ihr Outfit und fügt schnell hinzu: „Aber gell, schottisch geht es hier nicht zu – wir haben genügend Bonbons für alle Kinder.“ In der Tat. 31 Kilogramm Kaubonbons stehen in Kartons bereit, dazu 300 Päckchen Salzbrezeln. Und es dauert wirklich eine Weile, bis diese alle vom Rathauseingang hinunter auf den Marktplatz geworfen sind. Unterstützung hat Renate Eggers dabei vom ersten Fasnetsverein Steinheim mit Gloschd’r Hexa und dem Bebbele’s Drescher, die tatkräftig mit anpacken und auch bei der anberaumten Polonaise für Stimmung sorgen.

Die beste Stimmung dürften beim jährlichen Bonbon-Regen auf dem Steinheimer Marktplatz aber in der Tat die Bonbons selbst verursachen. Die kleinen Narren sind auch bestens präpariert für den süßen Regen. Sie haben Taschen und Tüten mitgebracht, auch Cowboyhüte und Feuerwehrhelme dienen als Sammelbehälter für Kaubonbons und Brezeln. Nach jedem Bonbonregenschauer stürzen sich Prinzessinnen, Indianer, Löwen, Frösche, Clowns und andere Gestalten auf die süßen Gaben.

Und das alles gerade noch rechtzeitig. Denn schlechtes Wetter ist angesagt und zieht auch schon auf. Gerade, als das letzte Bonbon aufgesammelt ist, fängt es an, ordentlich zu tröpfeln. „Der Regen kommt. Ganget hoim“, sagt Renate Eggers ins Mikrofon.