Die Firma Klöpfer würde den Steinbruch gerne erweitern. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Das Unternehmen lässt Bohrungen vornehmen, die für ein Gutachten benötigt werden. Die Expertise braucht die Firma wiederum für einen Antrag, der sich schon auf eine mögliche Erweiterung des Steinbruchs bezieht.

Marbach-Rielingshausen - Die Würfel werden bald fallen. Am 28. Juli entscheidet die Regionalversammlung, ob eine Änderung des Regionalplans angestoßen und damit ein Prozess initiiert werden soll, an dessen Ende die Ausweisung einer Erweiterungsfläche für den Steinbruch in Rielingshausen stehen könnte. Für viele Bürger vor Ort wäre das ein Horrorszenario – auf das sich der Betreiber der Anlage allerdings bereits vorbereitet, indem Bohrungen in die Wege geleitet wurden. Diese benötigt die Firma Klöpfer für ein Gutachten.

Auf besagte Bohrungsarbeiten hatte Jochen Biesinger von der CDU am Donnerstag im Marbacher Gemeinderat hingewiesen. Die Aktivitäten seien auf dem Höhenkamm zwischen Rielingshausen und Kirchberg zu beobachten. Biesinger wollte wissen, ob der Stadt Informationen zu den Hintergründen vorliegen. Außerdem sorgte er sich, „dass da schon Tatsachen geschaffen worden sind in irgendeiner Form bezüglich dem Steinbruch“. Man bekomme Fragen aus der Bürgerschaft, habe aber keine Antworten. Bauamtsleiter Dieter Wanner erklärte daraufhin, dass es vom Landratsamt Ludwigsburg einen Hinweis auf den Vorgang gegeben habe. Demnach verhalte es sich so, dass die Firma Klöpfer für die Bohrungen verantwortlich zeichne. „Dahinter steckt, dass das Unternehmen vorbereitend für Anträge, die es stellen will, entsprechende Gutachten anfertigt. Und dazu gehören letztendlich auch Bohrungen“, sagte er.

Das bestätigt Benjamin Hoffmann, Technischer Leiter Schotterwerke & Asphaltmischanlagen bei Klöpfer. „Die Bohrungen werden zu Grundwassermessstellen ausgebaut. Die hydrogeologischen Daten und Untersuchungen werden für die Erstellung eines Fachgutachtens benötigt. Dieses Gutachten wiederum ist Bestandteil des künftigen Genehmigungsantrags auf Gesteinsabbau“, erklärt er auf Nachfrage. Besagter Antrag bezieht sich dann laut Hoffmann also bereits auf die von Klöpfer gewünschte Erweiterungsfläche, die die Region allerdings erst im Regionalplan verankern müsste – wofür die Einleitung eines Verfahrens am 28. Juli die Grundvoraussetzung wäre.