Die Menschen aus Washington, Missouri, freuen sich über ihre neue Brücke. Foto: Jeanne Miller-Wood, The Missourian

In Marbachs amerikanischer Partnerstadt gibt es einen Grund zu feiern.

Marbach/Washington
Marbachs Partnerstadt Washington, Missouri (MO), in den USA hat nun offiziell seit dem 1. Dezember eine neue und moderne Brücke über den mächtigen Missouri River!

An diesem Samstag übergab Bürgermeisterin Sandy Lucy zusammen mit offiziellen Vertretern der Stadt, des Landkreises (Franklin County) und der Landesbehörden (Missouri State) wie Patrick McKenna, Direktor des Verkehrsministeriums Missouri, und Blaine Luedkemeyer, Mitglied des Repräsentantenhauses im Kongress in Washington DC, die neue Verbindungsbrücke an die Öffentlichkeit. Auch die Landtagsabgeordneten der beiden Landkreise, die die Brücke verbindet (Franklin und Warren County), und viele Beteiligte an der Brückenplanung und des Brückenbaus waren gekommen.

Nach Ansprachen der verschiedenen Behörden- und Baumitglieder durchschnitten Bürgermeisterin Sandy Lucy und Judy Wagner vom Verkehrsministerium stolz das Band in der Mitte der neuen Brücke. In Anwesenheit vieler Bürgerinnen und Bürgern von Washington, MO. wurden auch Grußworte und Glückwünsche aus der Schillerstadt von Bürgermeister Jan Trost durch Bürgermeisterin Lucy vorgetragen, worüber sie sich sehr freute. Unter anderem ging Bürgermeister Trost auf die Symbolik der Brücke und der Freundschaften ein, die in unserer städtepartnerschaftlichen und freundschaftlichen Beziehung über diese weite Distanz über 25 Jahre lang aufgebaut wurden und immer noch werden.

Ebenfalls hob der Marbacher Bürgermeister hervor, wie wichtig diese Brücke für die Region, die Anwohner und die Firmen in Washington, MO, ist. Bei seinem Besuch in 2017 musste man noch die alte Brücke benützen und die neue Brücke war noch im Rohbau. Man muss bedenken, dass sich die nächste Brücke über den Missouri nördlich in Hermann, MO (50 Kilometer), und südlich in Chesterfield, MO (53 Kilometer), befindet! Abschließend überbrachte Jan Trost seine Grüße und Glückwünsche zur neuen Brücke und drückte seine Vorfreude darüber aus, bei seinem nächsten Besuch, der spätestens zur 30. Jubiläumsfeier der Städtepartnerschaft im Jahr 2021 sein wird, persönlich vor Ort die neue Brücke bestaunen und erkunden zu dürfen.

Die festliche Eröffnungszeremonie wurde mit Livemusik umrahmt. Über den Eröffnungstag hinweg spazierten tausende Menschen aus Washington, MO, und Umgebung über die noch für den Autoverkehr gesperrte Brücke. Mit zahlreichen Ständen und Food Trucks wurde für das leibliche Wohl der zahlreichen Besucher gesorgt. Da die Brücke erst am folgenden Montag für den Verkehr freigegeben wurde, hatten Interessierte auch noch am Sonntag die Möglichkeit, die Brücke zu Fuß zu begehen und zu erkunden.Die neue Brücke mit einer Gesamtlänge von 780 Metern überquert den längsten Fluss der USA, den Missouri River (4130 Kilometer), der kurz nach Washington, MO, nördlich von St. Louis in den Mississippi (3778 Kilometer) mündet. Einer der zwei Quellflüsse des Missouri Rivers entspringt im Yellowstone National Park. Auf der Brücke überquert der Highway 47 den Fluss nach Norden und ist Autobahnzubringer zur Interstate 70 (Autobahn), die westlich nach Kansas City und östlich nach St. Louis, (unter anderem direkt zum Flughafen St. Louis und Ludwigsburgs Partnerstadt St. Charles) führt. Dabei überquert man das breite Flusstal, vorbei am Washingtoner Regionalflughafen und fährt durch die idyllische und hügelige Weinbaulandschaft im Hinterland Washingtons.

Die neue Brücke ist wirklich in jeglicher Hinsicht eine wichtige neue Errungenschaft für Washington, MO! Sicherheitstechnisch verfügt die neue Brücke über genug Platz in der Breite, um sicher aneinander vorbeifahren zu können, was auf der alten Brücke (Baujahr 1934) nicht so selbstverständlich war.

Da musste man schon mal herunterbremsen, um langsam an einem entgegenkommenden LKW vorbeizufahren.

Auch hat die neue Brücke nun einen Gehweg mit Laternenbeleuchtung und Aussichtsbuchten mit Sicht auf den Fluss und auf die Altstadt Washingtons. Dennoch werden viele Menschen aus Washington und sicherlich auch einige Marbacher, die schon mal dort waren, die alte Brücke vermissen – war sie doch irgendwie das „heimliche“ Wahrzeichen der Stadt und diente oft als Fotomotiv. Sie wurde regelmäßig vom Washingtoner Künstler Gary Lucy als Motiv oder im Hintergrund gezeichnet und man kann sie in diversen Wappen und Emblemen der Stadt und diverser Vereine entdecken. Selbst als dreidimensionales Metall-Modell ist die Brücke im Marbacher Rathaus zu bestaunen. Es wurde damals als Geschenk Washingtons an Marbach zum zehnten Städtepartnerschaftsjubiläum überreicht.

Die alte Brücke soll jetzt, nachdem der Verkehr auf der neuen Brücke nun freigegeben wurde, in den nächsten Wochen nach und nach abgebaut werden.