In diesem Bereich am Neckar wurden die Gerüche wahrgenommen. Foto: Werner Kuhnle

Mitglieder des Marbacher Kanu-Clubs haben Alarm geschlagen. Sie nahmen Chlor- und Ammoniakgerüche wahr. Jetzt forscht das Bauamt, woran das gelegen haben könnte.

Marbach - Rätsel geben derzeit ungewöhnliche Gerüche im Bereich von mehreren Marbacher Gewässern und Kanälen auf. Ausgangspunkt war ein Schreiben des Kanu-Clubs Marbach an die Stadtverwaltung. Mehrere Mitglieder hatten in den vergangenen Wochen besonders im Bereich der Strenzelbachmündung Ammoniak- und Chlorgeruch wahrgenommen. Diese liegt direkt am Vereinsgelände, nur unweit des Bootsstegs.

„Der Bauhofleiter ist daraufhin vor Ort gewesen, konnte dort aber nichts mehr feststellen“, erklärt Bauamtsleiter Dieter Wanner hierzu. „Er hat sich aber dann daran erinnert, dass es im Bereich der Kanalisation an der Viehwegbrücke auch schon einmal solche Gerüche gab.“ Daraufhin habe man dort ein paar der Kanaldeckel angehoben und tatsächlich entsprechende Gerüche festgestellt. „Das ist ein wenig so, als wenn man in ein Schwimmbad kommt“, erklärt der Bauamtsleiter.

Kanäle werden mit der Kamera abgefahren

Die Herkunft sei aber auch in diesem Fall noch unklar. Man werde jedenfalls nun der Sache nachgehen und versuchen, den Ursprung dieser Gerüche endgültig zu ergründen. „Dazu werden verschiedene Kanäle mit einer Kamera befahren, um zu sehen, ob da möglicherweise Fehlabflüsse sind“, erklärt Wanner das Vorgehen.

Für einen möglichen Zusammenhang zwischen den Gerüchen im Marbacher Osten und denen in der Nähe des Neckars habe er spontan keine Erklärung parat: „Nachvollziehbar ist das nicht. Eigentlich besteht zwischen dem Strenzelbach und der Kanalisation ja keine Verbindung. Das Wasser der Kanalisation fließt zum Klärwerk.“ Lediglich bei länger anhaltendem Starkregen könne es mal passieren, dass die beiden Regenüberlaufbecken in der Nähe der Oehlerkreuzung und im Bereich der L’Isle-Adam-Anlage am Bahnhof nicht ausreichen, um die Wassermengen aufzunehmen.

Kanu-Club-Mitglieder wollen Augen und Nasen offen halten

Das Wasser tritt in diesem Fall dann über und fließt entsprechend in den Strenzelbach. „Aber solch einen Fall hatten wir in letzter Zeit ja nicht“, stellt der Bauamtsleiter Dieter Wanner direkt im Anschluss fest.

Während die Bauhofmitarbeiter nun in der Kanalisation forschen, werden die Kanu-Club-Mitglieder weiter die Augen und die Nasen offen halten. Man hat vereinbart, sich wieder bei der Stadt zu melden, sollten die Gerüche erneut auftreten.