Für den Corona-Antikörpertest wird Blut abgenommen. Foto: dpa/Marijan Murat

Die freiwilligen Corona-Tests der Stadt Großbottwar für die eigenen Mitarbeiter werden stark nachgefragt. Die Verwaltung bietet sie kostenlos an – wenn das Ergebnis mitgeteilt wird.

Großbottwar - Die Lage in Sachen Coronavirus im Landkreis Ludwigsburg mit aktuell 32 Infizierten ist weiterhin stabil. So auch in Großbottwar, wo es nach Information von Bürgermeister Ralf Zimmermann letztmals Ende April einen Corona-Fall gab. Derzeit befindet sich laut seiner Ausführung in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats im Stadtgebiet auch nur noch eine Person, die Kontakt mit einem Corona-Infizierten hatte und deshalb zuhause bleiben muss. Das Thema begleitet die Kommune dennoch weiterhin – nicht nur wegen der Verordnungen.

So hat die Stadtverwaltung auch selbst Initiative ergriffen: Sie bietet all ihren städtischen Mitarbeitern sowie den Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr an, einen Antikörpertest durchführen zu lassen. Mit dem kann mit hoher Wahrscheinlichkeit nachgewiesen werden, ob der Körper Antikörper gegen das Coronavirus gebildet hat – die Person also möglicherweise auch ohne Symptome mit Covid-19 infiziert war. „Das wird sehr gut angenommen“, sagt Ralf Zimmermann erfreut. 130 der 170 städtischen Mitarbeiter hätten den Test in den vergangenen Tagen und Wochen bereits durchführen lassen.

Das Angebot dient laut Hauptamtsleiterin Mona Trinkner als Service für die Mitarbeiter. „Für die Stadtverwaltung stellen die Ergebnisse keinen Mehrwert dar, weil eine Immunität bisher nicht bestätigt ist.“ Das Angebot ist entsprechend freiwillig und wird mithilfe eines Betriebsarztes der BAD Gesundheitsvorsorge und Sicherheitstechnik GmbH und mithilfe einer Blutabnahme durchgeführt. Ursula Grünes, Pressesprecherin des Unternehmens mit Sitz in Bonn, erklärt auf Nachfrage, dass das Angebot eines Antikörpertests „sehr individuell“ wahrgenommen werde. Gängige Praxis bei Kommunen sei es nicht. Großbottwar stellt damit – auch in der Region – eine Ausnahme dar.

In der Storchenstadt besteht ein Deal: Sie übernimmt die Kosten für den Antikörpertest. Dafür hat der Mitarbeiter, der das Ergebnis per Post nach Hause gesendet bekommt, dem Rathaus das Ergebnis mitzuteilen, damit dieses informiert ist. Möchte der Mitarbeiter keine Rückmeldung über das Testresultat geben, hat er die Kosten selbst zu tragen. Im Normalfall liegen die Ergebnisse eine Woche nach der Blutabnahme vor.

Anders ist das Vorgehen bei den Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr in Großbottwar – gehen doch viele außerhalb der Stadt ihrem Beruf nach, weshalb sie nicht die Testtermine im Rathaus wahrnehmen können. Daher erhalten die Feuerwehrangehörigen ebenfalls auf freiwilliger Basis die Möglichkeit, den Antikörpertest beim Hausarzt oder in einem Labor vornehmen zu lassen. Die Rechnung können sie ans Rathaus weiterleiten. „Diese Handhabe ist bei der Feuerwehr einfach flexibler“, sagt Mona Trinkner, die auch hier von ersten vorgenommenen Test berichten kann.

Auf andere Art und Weise wird die Stadt das Thema Corona vom 17. August an beschäftigen. Die Landesregierung hat vorgegeben, dass sich das gesamte Personal in der Kinderbetreuung und in Schulen bis zum 30. September je zweimal auf Corona testen darf – auch ohne Symptome. Das freiwillige Angebot gilt also nicht nur für Großbottwar, sondern für alle Kommunen. Und nicht nur für Erzieher und Lehrer, sondern für jeden, der in der Einrichtung arbeitet, bis zum Hausmeister. In Großbottwar wird das so gehandhabt, dass der Mitarbeiter selbstständig den Termin beim Arzt seiner Wahl vereinbart. Die Stadt stellt für diese Mitarbeiter eine Bestätigung aus, dass sie im Bereich Kindergarten oder Schule arbeiten. Der Aufwand für die Stadt ist daher überschaubar, die Kosten übernimmt das Land. Ist ein Test positiv, dürfen sich dann alle Anwesenden in der Einrichtung testen lassen, also etwa auch Mitschüler.