Die Biodiversität treibt die Erdmannhäuser Räte um. Foto: dpa/Uwe Anspach

In Erdmannhausen gibt es Überlegungen, einen Ausschuss zu installieren, der sich um die Artenvielfalt bemühen soll. Die Vorbereitungen dafür werden nun weiter vorangetrieben.

Ein neuer Ausschuss, in dem neben Vertretern der Verwaltung und des Gemeinderates auch Vereine sitzen sollen, nimmt derzeit in Erdmannhausen Gestalt an. Im Rahmen der Haushaltsberatungen hatte die Erdmannhäuser SPD-Fraktion den Antrag eingebracht, einen Ausschuss für Umwelt und Biodiversität zu installieren (wir berichteten). „Der Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen ist in den vergangenen Jahrzehnten zu einem zentralen Punkt der politischen Arbeit geworden“, so der SPD-Fraktionschef Hans-Georg Götz bei den Beratungen Anfang Juli. „Die Auswirkungen des Klimawandels, Intensivnutzung durch Landwirtschaft, Versiegelung von Böden, die Zunahme der Bevölkerung und des Verkehrsaufkommens und viele weitere Entwicklungen sind auch für unsere Gemeinde immer mehr in den Fokus gerückt.“ Dabei müsse man auch versuchen, Ökologie, Ökonomie und soziale Gerechtigkeit gleichwertig einzubeziehen. Aus Sicht der SPD-Fraktion sei daher eine umfassende Betrachtungsweise notwendig, die in einem „Ausschuss für Umwelt und Biodiversität“ sinnvoll und zielführend möglich wäre.

In der aktuellen Sitzung des Verwaltungs- und Technischen Ausschusses wurde die Sache nun konkreter. Die Verwaltung regte zum einen an, das Kind „Ausschuss für Landschaftspflege und Biodiversität“ zu nennen – womit sich alle einverstanden zeigten.

Zum anderen wurde auch angesprochen, wer alles in dem Ausschuss sitzen soll, nämlich beispielsweise Vertreter des Obst- und Gartenbauvereins, der Landwirtschaft und der Kirchen. Aber auch engagierte Bürger sollten dabei sein, befand Matthias Rogel von den Freien Wählern. Er könnte sich auch vorstellen, eventuell einen Studenten aus einem entsprechenden Studienfach als Leitung des Ausschusses zu engagieren. „Das Geld wäre zu investieren.“ Was auch Vanessa Gruber (CDU) anregte. „Wir brauchen jemanden, etwa von der Uni Hohenheim, der mit Tatkraft vorangeht.“

Der Bürgermeister Marcus Kohler zeigte sich diesbezüglich „etwas vorsichtig“. Eine neue Stelle zu schaffen, werde man aus finanzieller Sicht wohl nicht schaffen. „Unser Ziel kann und muss sein, dass wir die Menschen in Erdmannhausen begeistern, mit anzupacken.“