Mehr als 1100 Kilometer haben Manuela und Erwin Bootsmann für einen guten Zweck absolviert. Foto: privat

Das Beilsteiner Ehepaar Manuela und Erwin Bootsmann hat sich mit seiner Teilnahme beim „Race across Germany“ in den Dienst einer guten Sache gestellt und ruft zum Spenden auf. Knapp 2600 Euro sind inzwischen zusammengekommen.

Beilstein - Es ist nur ein Zahlenspiel, aber es verdeutlicht Anstrengung und Leistung, die dahinter stehen: Als betreutes Zweierteam haben Manuela und Erwin Bootsmann aus Beilstein nämlich am vergangenen Wochenende beim „Race across Germany“ teilgenommen, Deutschlands längstem Radmarathon. Im steten Wechsel haben sie – in gerade einmal 41,49 Stunden reiner Fahrzeit – die Distanz von Flensburg nach Garmisch Partenkirchen zurückgelegt: auf dem Rennrad. Jeweils einer von ihnen ruhte im Begleitfahrzeug aus. Gemeinsam aber haben sie dabei 8514 Höhenmeter bezwungen, 25 185 Kalorien verbraucht und einen Wasserverlust von 21,5 Litern zu verkraften gehabt. „Rund drei Kilogramm verliert ein Teilnehmer bei dem Radsport-Marathon, das ein Durchhalten auf einer Strecke von über 1100 Kilometer erforderlich macht“, erläutert dazu Erwin Bootsmann. „Da ist es bedeutsam, sich Gedanken zur Ernährung zu machen“, wie Manuela Bootsmann betont. Sie hat dies über einen Monat hinweg mit einem Personal Coach getan. „Weil ich einen sehr empfindlichen Magen habe und ich meinen Körper an diese extreme Phase gewöhnen muss“. Spezielle Nahrungs-Intervalle vorab waren die logische Konsequenz, um die optimale Ernährungsform zu finden.

Einmal im Jahr geht das Ehepaar auf Extremtour

Es mutet ein wenig kurios an, dass die 56-Jährige erst vor 14 Jahren mit dem Radfahren begonnen hat. Ähnlich lange kennt sie ihren heutigen Mann. Der 62-jährige Erwin teilt mit ihr die Begeisterung für besondere Herausforderungen. Meist einmal im Jahr arbeiten die beiden Eheleute auf das Ziel hin, eine Extremstrecke mit dem Rad zu bewältigen. Erwin Bootsmann etwa hat 2014 beim „Race across America“ teilgenommen, wo er die Strecke von der Ostküste zur Westküste zurückgelegt hat. Bei diesen Rennen gilt es, als Erster ins Ziel zu kommen. 2016 wurde Bootsmann Vize-Weltmeister beim 12-Stunden Mountainbike-Rennen. Ein bisschen verrückt muss man offensichtlich schon sein, um in der Liga mitzumischen. Die Bootsmanns tun es. Ansonsten „gehen wir ganz normal arbeiten“, erzählt Gattin Manuela, die – wieder eine Parallele – wie ihr Mann, bei einem bekannten Autohersteller arbeitet. Nur nicht bei demselben. Und beide sind sie im selben Verein: dem RC Pfeil Neckarsulm, „wo wir mit anderen ambitionierten Radfahrern sportorientiert trainieren“.

Die beiden Radler hoffen auf Nachahmer

Besagter Verein unterstützt aber auch die „Große Hilfe für kleine Helden“, eine Heilbronner Stiftung, die krebskranke Kinder und deren Familien unterstützt und „den kleinen Helden eine gute Zukunftsperspektive bieten möchte“. Die Vereinstrikots wurden inzwischen mit dem Logo der Stiftung ausgestattet. „Ein Grund mehr, dass auch wir die Sache unterstützen“, finden die beiden Radsportler, die sich wünschen, dass sie diesbezüglich als Vorbild fungieren. In zweierlei Hinsicht: „Einmal, dass sich andere durch uns inspiriert fühlen und auch mal eine sportliche Herausforderung wagen“, wie Manuela Bootsmann verdeutlicht. Zum anderen sucht das Paar Nachahmer, die mit ihrer Aktion ebenfalls einen Spendenaufruf für die genannte Stiftung verbinden. „Unser Ziel war, dass mindestens so viel gespendet wird, wie wir an Kilometern gefahren sind. Das waren in unserem Fall 1145 Kilometer. Inzwischen aber liegen wir bei über 2570 Euro. Wir hoffen, dass die Schallgrenze von 3000 Euro noch geknackt wird“, so Manuela Bootsmann.

Am Ende wird es der sechste Platz

Das Rennen haben insgesamt 35 Teilnehmer (62 waren gemeldet; Solofahrer und Teams wurden gemeinsam gezählt) erfolgreich beendet. Die Bootsmanns haben dabei den 6. Platz belegt. Und mit strahlenden Gesichtern fügen sie hinzu: „Wir haben sogar das 4er Männerteam hinter uns gelassen. Mit diesem Ergebnis können wir mehr als zufrieden sein“.