Der GSV Pleidelsheim hat Grund zum Jubeln. Foto: Archiv (a

Der GSV gewinnt am Donnerstagabend das packende Spitzenspiel der Fußball-Kreisliga A gegen den SV Pattonville dank sehr später Treffer mit 3:1 (0:0).

Das Topspiel zwischen dem Tabellenführer GSV Pleidelsheim und dem zwei Punkte dahinter stehenden Dritten SV Pattonville, es hatte alles, was man sich von der Partie versprochen hatte. Ein für A-Liga-Verhältnisse hohes Niveau, Flutlichtatmosphäre, eine ansprechende Zuschauerzahl, packende Zweikämpfe, Tore – und eine dramatische Schlussphase in einer 14-minütigen Nachspielzeit.

Für die Pleidelsheimer kam sogar das ideale Ende dazu. Dank Toren in der 90. und 96. Minute siegte der GSV mit 3:1 und setzte sich bei nun gleicher Anzahl an Spielen auf vier Punkte vom FC Marbach ab. „Spitzenreiter, Spitzenreiter“ hallte nach dem Abpfiff über den Kunstrasen.

2:1-Führung fällt nach umstrittenem Pfiff

Die letztlich entscheidende Szene war die einzig wirklich umstrittene bei der insgesamt guten Leitung von Referee Sascha Härter. 50 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit wird ein Pleidelsheimer vorm Strafraum gefoult, der GSV bleibt mit Vorteil in Ballbesitz. Just im Moment, in dem der schwach geschossene Torabschluss erfolgt, pfeift der Unparteiische doch noch Freistoß. Den versenkt Robin Bender aus 18 Metern über die Mauer in den rechten oberen Winkel – ein Traumtor. „Chapeau“, sagt Gästestrainer Marc Bachhuber zum Schützen. Der Pfiff sei aber eine „brutale Entscheidung“ gewesen.

Während der Unparteiische eine zehnminütige Nachspielzeit anzeigte, warf Pattonville alles nach vorne. Und kam fast zum Ausgleich: Einen scharf geschossenen Freistoß vom früheren Pleidelsheimer Daniel Schick parierte Manuel Michler aber sehenswert (94.). Und Emrah Akpolat köpfte Sekunden später Zentimeter am Tor vorbei. Stattdessen fiel die Entscheidung: Nach einer Ecke von Daniel Pfeiffer bugsiert Pascal Lipic den Ball aus zehn Metern ins Tor (96.). Das war der Deckel auf dem Spiel. Obwohl der Schiedsrichter Zeitspiel und Unterbrechungen konsequent nachspielen ließ und nach zehn Minuten die Nachspielzeit noch mal verlängerte, passierte nichts mehr.

Die Breite im Kader zahlt sich aus

„Es war ein harter Kampf, von Taktik geprägt“, sagt GSV-Trainer Roberto Raimondo, der erst mal tief durchschnaufen musste. Nach dem Rückstand sei es gegen die gut eingestellte Pattonviller Elf noch schwieriger gewesen. „Doch wir sind zurzeit so gefestigt, dass wir damit gut umgehen können.“ Auch die Breite im Kader zahlte sich aus. So war Spielmacher Daniel Pfeiffer erst in der 69. Minute eingewechselt worden und hatte das Spiel gleich an sich gerissen. „Das geht bei uns so weit, dass ich Spielern vorher sagen muss, dass ich gar nicht weiß, warum ich sie nicht aufstelle. Wir sind einfach so gut besetzt, dann geht es meistens um mein Bauchgefühl“, so Raimondo. Auch Torschütze Lipic war eingewechselt worden.

Auch die 90 regulären Minuten waren packend gewesen. In der ersten halben Stunden begegneten sich beide Teams auf Augenhöhe, Möglichkeiten gab es wenige, noch fehlte es am Risiko. Dann feuerte Pleidelsheim bis zur Pause ein kleines Chancenfeuerwerk ab, traf unter anderem den Pfosten. Die Führung erzielte nach dem Seitenwechsel aber Pattonville, das mit Schwung aus der Kabine gekommen war. Nach einem Freistoß nahe der Eckfahne schob Jannik Hoffmann den Ball ins Netz (52.). Eine punktgenaue Flanke von Cedric Theurer und ein wuchtiger Kopfball von Patrick Sirch bescherten dem GSV den Ausgleich (65.). Im Gegenzug schoss Pattonvilles Wael Hammoud freistehend vorbei. In der Folge ging es hin und her – ehe es zur besagten, dramatischen Schlussphase kam. GSV Pleidelsheim: Michler – Weilguny (72. Wagner), K. Sirch, Cardinale, Tränkle – Bender, Vejselovic (72. Lipic), Porubek (83. Gamba), Schlipf (62. Pfeiffer) – Theurer, P. Sirch.