Torschütze Dominik Martinovic (Mitte) feiert mit Marco Hingerl (links) und Eric Hottmann die 1:0-Führung der SG. Immer wieder im Blickpunkt: Der starke SG-Keeper Maximilian Reule. Foto: avanti

Drittligist SG Sonnenhof Großaspach erkämpft ein 1:1 (1:0) gegen Spitzenreiter Duisburg.

Großaspach - Es reichte am Ende nicht zum ganz großen Coup, doch ein Achtungserfolg war das 1:1 (1:0) von Fußball-Drittligist SG Sonnenhof Großaspach gegen Tabellenführer MSV Duisburg allemal. Nach dem trostlosen Auftritt eine Woche zuvor beim 1:2 gegen Schlusslicht Jena sowie der Entlassung von Trainer Oliver Zapel präsentierte sich die Mannschaft von Interimscoach Markus Lang im letzten Spiel des Jahres wie ausgewechselt. Die einhellige Meinung nach dem Schlusspfiff: Mit dieser Leistung und vor allem Einstellung, wäre Jena in der Vorwoche ohne Punkte nach Hause gefahren.

Insbesondere in den ersten 30 Minuten kaufte der Dorfklub dem Spitzenreiter regelrecht den Schneid ab und dominierte die Partie. Die Folge war das 1:0 bereits in der fünften Minute. Eine präzise Flanke von Jonas Behounek verwertete Dominik Martinovic per Kopf zum 1:0. „Es war mein erstes Kopfballtor für die SG. Aber die Flanke war so gut geschlagen, den musste ich machen“, freute sich der Torschütze später. Und die Führung hätte durchaus noch höher werden können. So wurde Panagiotis Vlachodimos’ Schuss in der 18. Minute zunächst aus wenigen Metern geblockt, den Nachschuss hämmerte der Grieche an den Pfosten. Und nachdem die Gäste in der 22. Minute durch Moritz Stoppelkamp ihre erste gute Gelegenheit hatten, setzte Vlachodimos einen weiteren Schuss nur hauchdünn neben des Tor.

Nach einer halben Stunde reagierte MSV-Coach Torsten Lieberknecht und stellte auf eine Dreierkette um. „Die Mannschaft hat bis dahin nicht funktioniert“, stellte er fest. Nun aber übernahm der Tabellenführer mehr und mehr das Kommando. Doch mit einer Parade von Keeper Maximilian Reule (39.) und einer Rettungstat von Jonas Behounek (41.) rettete die SG die Führung in die Pause.

Nach dem Wechsel „bahnte sich der Ausgleich immer mehr an“, räumte Markus Lang ein. Doch vor allem einer hatte zunächst etwas dagegen: SG-Keeper Maximilian Reule. „Reule hält den ersten, den zweiten, du schaust auf die Uhr, Reule hält den dritten und du schaust wieder auf die Uhr und denkst: ,Vielleicht reicht es ja’“, beschrieb Lang seine Gefühlslage. Die erste Glanztat vollbrachte sein Schlussmann in der 60. Minute, als er einen Freistoß aus rund 20 Meter noch aus dem Eck fischte. Neun Minuten später blieb er im Duell gegen den frei durchgestarteten Leroy Mickels Sieger. Und auch in der 71. Minute parierte der SG-Keeper noch eine weitere MSV-Großchance. Erst in der 77. Minute war er dann machtlos, als Dan-Patrick Poggenberg einen hohen Ball in den Strafraum falsch einschätzte. Die Kugel sprang direkt vor die Füße von Moritz Stoppelkamp, der aus wenigen Metern den Ausgleich erzielte. „Letztlich war das natürlich verdient“, gab Markus Lang zu.

Der SG-Anhang bangte nun natürlich um den einen Punkt, weil der Spitzenreiter weiter drückte. Doch diesmal kam auch das nötige Glück hinzu, welches den Aspachern im bisherigen Saisonverlauf oft fehlte. So verwehrte der Schiedsrichter dem MSV in der 90. Minute einen Elfmeter, den man durchaus hätte geben können. Härter – und das durchaus zurecht – griff der Unparteiische in der Nachspielzeit durch, als er Ken Gipson nach einer Grätsche von hinten mit Rot vom Platz schickte. Doch kurz danach war Schluss.

Sicher eine unschöne Szene, doch auch ein Beleg für das, was die SG an diesem Tag auszeichnete: Kampf und Einsatzwille bis zur letzten Sekunde. „Die Jungs lagen nach der Partie zum Teil völlig platt auf dem Kabinenboden. Das dürfen wir von ihnen erwarten, und damit können wir zufrieden sein“, zog Markus Lang ein positives Fazit. Obwohl es diesmal „nur“ ein Punkt war, hatte der Interimscoach seine Aufgabe erfüllt – und trug wie von ihm gewohnt ein Lächeln vor sich her. „Für mich waren diese fünf Tage wie ein Mallorca-Urlaub“, sagte Lang. Die Frage, ob denn trotz der fehlenden Fußballlehrer-Lizenz eine Lösung mit ihm als Chefcoach denkbar wäre beantwortete er dann ohne Worte – nur mit einem Lächeln.

SG Sonnenhof Großaspach:
Reule – Poggenberg, Gehring, Leist, Behounek – Gipson, Bösel, Hingerl, Vlachodimos (91. Brünker) – Martinovic (73. Jüllich), Hottmann (79. Gaines).