Stürmer Dominik Salz (links) leitete den Sieg mit zwei Toren ein. Foto: avanti

Fußball-Oberligist SGV Freiberg steht nach einem 5:0 beim TV Oeffingen in der dritten Pokalrunde.

Freiberg - Die Zweitrundenbegegnung des SGV Freiberg im wfv-Pokal fand im Sami-Khedira-Stadion in Oeffingen statt – der Auftritt des Oberligisten beim zwei Klassen tiefer spielenden TV Oeffingen war am Samstag bei hitzigen Temperaturen allerdings lange Zeit alles andere als weltmeisterlich. Zwar setzte sich die Mannschaft von Trainer Evangelos Sbonias am Ende mit 5:0 durch, allerdings brauchte es für diesen Kantersieg nach torlosen 90 Minuten die Verlängerung. „Die Erfahrung zeigt, dass man im Pokal selten ungestreift durchkommt“, kommentiert der Freiberger Coach die Partie. Und Doppel-Torschütze Dominik Salz ist sich sicher: „Nach dem Wie kräht in den nächsten Tagen kein Hahn mehr.“

Das Wie sah vor allem so aus, dass der Gegner aus der Landesliga mutig dagegenhielt. Er stellte sich gegen den Favoriten nicht etwa tief in die eigene Hälfte, sondern hielt Freiberg durch gute Zweikampfführung im Mittelfeld die meiste Zeit vom Strafraum fern. Und waren die SGVler doch in die „Box“ vorgedrungen, wirkten sie zu verspielt, anstatt auch mal den Abschluss zu suchen. „Wir haben häufig falsche Entscheidungen getroffen. Da hat man gesehen, dass die Mannschaft neu zusammengestellt ist und die Automatismen fehlen“, hat Coach Sbonias beobachtet. Die Folge: Hochkarätige Torabschlüsse des SGV waren Mangelware.

Da half Freiberg auch keine engagierte Anfangsphase, in der das Team auf die Führung drängte. Selbst in dieser Zeit blieb Freiberg ohne Torchance – auch, weil Dominik Salz mit einer starken Abwehrgrätsche am Abschluss gehindert wurde (8.). „Je länger das Spiel geht, desto schwieriger wird es für uns. Für Oeffingen ist das das Spiel des Jahres. Natürlich haben sie da gegen uns alles reingehauen. Sie konnten heute nur gewinnen, während von uns der Sieg erwartet wurde“, schildert der Freiberger Stürmer sie Szenerie. So war es sogar der Gastgeber, der die größte Möglichkeit des ersten Durchgangs hatte: Einen Kopfball von Oeffingens Mircea Mailat köpfte Lukas Hoffmann in höchster Not noch aus dem Torwinkel (23.). Auf der Gegenseite köpfte Hoffmann zwei Minuten später vorbei. Und ein Schuss von SGV-Linksverteidiger Flamur Berisha wurde zur Ecke geklärt, nachdem er nach einem frühen Ballgewinn aufs Tor zugestürmt war (34.).

Im zweiten Durchgang kam Freiberg dem Tor zumindest näher, während die Hausherren offensiv kaum in Erscheinung traten. Weshalb SGV-Trainer Sbonias den Sieg „nie wirklich in Gefahr“ sah. Doch einmal verstolperte David Müller nach schönem Doppelpass mit dem Standbein (58.), dann fand sein Pass per Hacke keinen Abnehmer (59.). Der erste wirkliche Schuss der Freiberger durch Hakan Kutlu flog vorbei (70.). Und die eingewechselten Berkan Alimler und Patrick Fossi fanden mit ihren Schüssen im gegnerischen Torhüter ihren Meister (74., 85.). Die Verlängerung vermieden hätte Dominik Salz beinahe in der Nachspielzeit, doch seine beiden Abschlüsse wurden vom Keeper und von der Abwehr abgewehrt.

Besser machte Salz es in der 96. Minute, als er nach einer Flanke vom eingewechselten Aaron Nkansah aus kurzer Distanz einschoss. Die Erlösung. Nun stürmte Freiberg pausenlos. Auf die Entscheidung musste allerdings gewartet werden, auch weil Oeffingens Schlussmann eine Direktabnahme von Salz über die Latte lenkte (99.). Erst in den letzten neun Minuten brach der Bann: Mit vier weiteren Toren schraubte Freiberg das Ergebnis in die Höhe. Erst traf erneut Salz auf Vorlage von Nkansah, dann schob Marco Grüttner auf Vorlage von Hakan Kutlu ein. Und beim 4:0 war es Kutlu selbst, der einschoss. Den Schlusspunkt setzte Patrick Fossi per Elfmeter. Die Idee, den Gegner zu bespielen, „bis der nicht mehr kann“ (Salz) ging damit auf – wenn auch deutlich später als erwartet.

Am Samstag folgt der Oberliga-Auftakt bei der TSG Backnang. Und auch im Pokal kündigt sich ein Schmankerl an: Sollte Regionalligist Sonnenhof Großaspach am Donnerstag seine Pflicht bei Landesligist Türkspor Neckarsulm erfüllen, kommt es zum Duell zwischen Aspach und Freiberg.

SGV Freiberg: Burkhardt – Ikpide, Buhovac, Hoffmann, Berisha (76. Alimler) – Zinram (87. Nkansah), Grupp, Müller (76. Fossi), Kutlu – Grüttner, Salz (115. Melo).