Ruben Reisig (hinten) im Luftkampf mit einem Gegenspieler. Foto: avanti

Der SGV Freiberg fährt in der Regionalliga Südwest den zweiten Sieg in Folge ein. In einem schwachen Duell mit dem Bahlinger SC heißt’s am Ende 1:0.

Wenn der eine Trainer (Axel Siefert vom Bahlinger SC) von der schlechtesten Mannschaftsleistung seines Teams seit seinem Amtsantritt 2018 spricht. Und der andere (Ramon Gehrmann vom SGV Freiberg) vom hässlichsten Spiel seiner Mannschaft in dieser Saison, dann ist klar: Ein Zuckerschlecken war die Regionalliga-Partie zwischen beiden Vereinen wahrlich nicht. Und in der Tat: Saubere Spielzüge waren auf dem tiefen Rasen selten zu sehen, nach Torchancen hätten die 464 Zuschauer im Wasenstadion beinahe schon eine Vermisstenanzeige aufgeben können. Und Tore? Da fiel zumindest eines. Es war das goldene für die heimischen Freiberger zum 1:0-Erfolg.

So wenig ansehnlich die Begegnung über weite Strecken auch war, die drei Punkte packt der SGV gern aufs Konto. „Sie sind das, was heute zählt“, sagt Gehrmann. Zumal es für seine Elf der zweite Sieg in Folge ist, womit sich der Aufsteiger deutlicher vor die Abstiegsplätze schiebt. Und der Trainer erinnert auch daran, dass „wir oft gut gespielt, uns dafür aber nicht belohnt haben“. Am Samstag konnte man zumindest als positiv bewerten, dass man keine hochkarätige Chance der Bahlinger zuließ.

Erste Halbzeit ist quasi ereignislos

Aber auch Freiberg brauchte lange, um gefährlich zu werden. Potenzial hatte im ersten Durchgang nur ein Lauf über links von Marcel Hofrath, der sich dann bei der Frage Schuss oder Flanke für die Flanke entschied. Die war aber zu ungenau für Stürmer Marcel Sökler – die Chance verpuffte (23.).

Die zweite Hälfte begann gleich mit der bis dato besten Chance. Im Getümmel brachte der SGV den Ball aber nicht über die nahe Torlinie. Verwundert die Augen rieben sich die Zuschauer dann zwischen der 62. und 67.  Minute. Erst schoss Christian Mistl scharf knapp rechts vorbei. Eine Minute später bediente Mistl aus dem Mittelfeld heraus mustergültig David Tomic, der jedoch freistehend den Ball zu weit vorlegte und am Keeper scheiterte. Doch dann im nächsten Angriff machte er es besser: Ruben Reisig bediente Tomic, der erneut allein vor dem Torwart auftauchte und platziert einschoss.

Freiberger Defensive ist sattelfest

Nach diesem kurzen Lebenszeichen flachte die Partie schnell wieder ab. Bahlingen hatte nun mehr Ballbesitz, versuchte natürlich, Chancen für den Ausgleich zu kreieren. Das klappte aber nicht, auch weil Freibergs Defensive sicher stand. Ab der 83. Minute stellte Ramon Gehrmann gar auf eine Abwehr-Fünferkette um. Erst in der fünften Minute der Nachspielzeit in einem eigentlich ereignisarmen Spiel wurde es brenzlig: Der mit aufgerückte Bahlinger Keeper kam nach eine Ecke zum Kopfball, konnte den Ball aber nicht platzieren. So atmeten die SGV-Kicker, denen kurz zuvor ein Handelfmeter verweigert worden war, tief durch.

So auch Freibergs Keeper Theo Saubert, der seine Premiere feierte. Erst am Vormittag war wirklich klar, dass er ran darf, nachdem sich Stammkeeper Niclas Heimann am Donnerstag wohl schwerer am Knie verletzt hatte. Ein MRT-Termin am Montag wird Klarheit bringen. „Ich bin etwas ins kalte Wasser geworfen worden, das Team hat es mir aber super einfach gemacht, reinzufinden“, ist der 21-jährige Ersatzkeeper Saubert zufrieden. Und auch der Trainer war es mit ihm: „Er hat eine fehlerfreie Leistung gezeigt.“

SGV Freiberg: Saubert – Bradara, Koudelka, Koch, Hofrath – Kehl-Gomez, Mistl (90. Becker), Reisig, Tomic (81. Velagic) – Sökler, Barini (73.  Hoxha).