Marco Grüttner (rechts) sorgte mit zwei Toren für die Vorentscheidung, die Reutlinger Fans (kleines Foto) blieben draußen. Foto: avanti

Fußball-Oberligist SGV Freiberg bezwingt den ersatzgeschwächten SSV Reutlingen mit 5:1 (3:1).

Freiberg - Es kann niemand behaupten, dass das Freiberger Wasenstadion regelmäßig bei Fußballspielen wegen Überfüllung geschlossen werden muss. Allenfalls wenn hochkarätige Gegner die nötigen Fans mitbringen, ist es mal einigermaßen voll – so etwa im ersten Oberliga-Heimspiel des SGV in dieser Saison gegen die Stuttgarter Kickers. Da wurden bei bestem Sommerwetter die gegnerischen Fans in einen eigens abgesperrten Bereich separiert und über einen eigenen Eingang ins Stadion gelassen. Einen ähnlichen Aufwand musste der SGV Freiberg auch am Mittwoch für die Nachholpartie gegen den SSV Reutlingen betreiben – der war in diesem Fall allerdings vollkommen umsonst. Die vielleicht 20 bis 25 Fans aus der Reutlinger „Szene E“ taugten allenfalls als Rasselbande. Und sie kamen nicht einmal ins Stadion hinein, sondern sparten sich wohl den Eintritt und blieben hinterm Zaun.

Aus ihrer Sicht hätte sich das Geld allerdings auch kaum gelohnt. Denn ihre von verletzungsbedingten Ausfällen gebeutelte Mannschaft hatte den Freibergern kaum etwas entgegenzusetzen. Früh war klar, dass der SGV den Ton angeben würde. So erzielte Marcel Sökler bereits in der vierten Minute das 1:0 und hätte kurz darauf fast schon auf 2:0 erhöht. Bis dahin dauerte es allerdings noch ein wenig: In der 30. Minute war es Marco Grüttner, der nach einer wunderschönen Kombination über die linke Seite den zweiten Treffer erzielte. Und nur zwei Minuten später sorgte der SGV-Kapitän nach einem nicht minder sehenswerten Angriff erneut über die linke Seite gar für das 3:0 – damit war die Partie mehr oder weniger gelaufen, auch wenn die Reutlinger nach einer Grätsche ins Leere von Lukas Hoffmann durch einen Konter den Anschlusstreffer erzielten (45.). SGV-Coach Evangelos Sbonias sah diesen aber später gelassen: „Wenn man gegen einen so tief stehenden Gegner spielt, muss man die Balance zwischen Risiko und Absicherung finden. Das ist schwierig und da frisst man auch mal ein Gegentor.“

SGV spielt die letzte halbe Stunde wird souverän herunter.

Und so hätte er auch den zweiten Gegentreffer in Kauf genommen, den Reutlingens Noah Ganaus in der 50. Minute auf dem Fuß hatte. Doch nachdem er den Ball neben das Tor gesetzt und sein Kollege Tim Schwaiger mit Gelb-Rot unter die Dusche musste (57.), war der Drops endgültig gelutscht. Die Freiberger spielten die letzte halbe Stunde souverän herunter und vergaßen auch das Toreschießen nicht ganz. Genauer gesagt war es Christian Mauersberger, der in der 67. und 87. Minute für den 5:1-Endstand sorgte. „Es war eine reife Leistung meiner Mannschaft. Und wenn man es so sehen möchte, dann war es nach zuletzt zwei Unentschieden, die für unsere Ambitionen zu wenig waren, die richtige Reaktion“, fand Evangelos Sbonias.

SGV Freiberg: Burkhardt – Hofrath, Hoffmann, Velagic, Thermann (58. Rinaldi) – Mauersberger, Celiktas (68. Mistl), Ikpide, Kutlu (71. Zinram) – Grüttner (73. Berisha), Sökler.