Jubel nach dem 1:0: Schütze Marvin Cuni (links) und Passgeber Andrew Owusu. Foto: avanti

Fußball-Regionalligist SG Sonnenhof Großaspach gewinnt in der Runde der letzten Acht im wfv-Pokal beim VfB Stuttgart II mit 1:0 (1:0) und muss am Samstag nach Ulm.

Großaspach - Eigentlich ist man bei der SG Sonnenhof Großaspach noch dabei, den neuen Kader nach dem Abstieg aus der 3. Liga zusammenzustellen. So unterschrieben zu Wochenbeginn Keeper Oliver Schnitzler und Verteidiger Sebastian Schiek, der von 2014 bis 2018 bereits für die Fautenhau-Elf die Fußballschuhe schnürte. In der Startelf standen aber beide nicht, als die SG am Mittwochabend zum wfv-Pokalviertelfinale beim VfB Stuttgart II antrat. Schiek kam nach einer Stunde ins Spiel, zwischen den Pfosten stand der junge David Nreca-Bisinger.

Letzterer blieb über 90 Minuten aber weitgehend ohne Beschäftigung und sorgte selbst für die heikelsten Situationen vor dem eigenen Tor, als er in der ersten Hälfte zweimal recht riskant einen VfB-Stürmer aussteigen ließ. „Das kann man in der U19 machen, aber hier eigentlich nicht. Das muss man eindeutig klären“, fand Trainer Hans-Jürgen Boysen, der ansonsten aber mit seiner Hintermannschaft zufrieden sein konnte: „Hinten stehen wir gut, das ist schon mal der wichtigste Ansatz. Zu Chancen kommen wir immer. Mit dieser Minimalspur müssen wir leben, bis der Kader komplett ist.“ So spielte Andrew Owusu – zwar gelernter Stürmer, aber auf zentrales Mittelfeld umgeschult – an vorderster Front – und machte seine Sache gut. Das gipfelte in der 15. Minute in einem Doppelpass mit Marvin Cuni, der diese sehenswerte Aktion zur Aspacher Führung abschloss. Fast wäre Cuni sogar zum Doppel-Torschützen avanciert, doch nach einem schönen Konter und einer Flanke von Darius Held köpfte er den Ball knapp über die Latte (39.). Ein weiterer Kopfball, diesmal von Julian Leist, in der Nachspielzeit der ersten Hälfte ging knapp am Pfosten vorbei.

Auch in der zweiten Halbzeit blieben große Chancen Mangelware, insbesondere vor dem Aspacher Tor. Die gefährlichste Situation war noch ein Distanzschuss in der 64. Minute, der um etwa einen Meter sein Ziel verfehlte. Ansonsten ließen die Gäste nach hinten nichts anbrennen und hatten auch vorne die besseren Aktionen. Insbesondere Marvin Cuni sorgte mit seiner Schnelligkeit immer wieder für Gefahr, aber auch der für Andrew Owusu eingewechselte Flavio Santoro hatte gute Aktionen und hätte in der 91. Minute fast den Deckel draufgemacht, als sein Kopfball nur haarscharf das Tor verfehlte. So aber musste die SG noch bis zum Ende der dreiminütigen Nachspielzeit bangen, wobei die VfB-Zweite in der Schlussphase kaum einmal in die Aspacher Hälfte kam. Insbesondere nach dem Platzverweis gegen Matej Maglica, der in der 88. Minute mit Gelb-Rot unter die Dusche musste, war bei den Stuttgartern die Luft raus.

„Ich denke schon, dass wir das eine Tor besser waren. Ich kann bei so vielen Neuzugängen und nach nur 13 Tagen Training natürlich spielerisch keine Wunder erwarten“, urteilte Hans-Jürgen Boysen. Schon am Samstag (15.30 Uhr) muss er mit seinem Team zum Halbfinale nach Ulm. „Das wird ein ganz anderes Kaliber“, blickte der Coach voraus. SG Sonnenhof Großaspach:
Nreca-Bisinger – Sirigu (59. Schiek), Leist, Gehring, Held – Cuni, Jüllich, Diakte, Meiser (80. Anhölcher) – Gerezgiher (75. Pintidis), Owusu (67. Santoro).