Theresa Müller ist vor allem in der zweiten Halbzeit immer wieder in die Lücken der gegnerischen Abwehr gegangen. Foto: Archiv (avanti)

Die Drittliga-Handballerinnen der SG Schozach-Bottwartal setzen sich nach anfänglichen Problemen mit 33:24 (16:15) gegen die HSG Marpingen-Alsweiler durch.

Beilstein - Es gibt ja derzeit reichlich Premieren im Sport. Das erste Pflichtspiel nach dem Lockdown oder auch das erste Heimspiel – Letzteres haben die Drittliga-Handballerinnen der SG Schozach-Bottwartal am Samstagabend hinter sich gebracht. Und sie mussten darauf besonders lange warten. Denn ein Pflichtspiel vor heimischer Kulisse gab es für die SG-Frauen sogar seit dem ersten Lockdown nicht mehr. Als vor einem Jahr die Saison 2020/21 gestartet wurde, da hatten sie gerade mal ein Auswärtsspiel absolviert, als der Abbruch erfolgte. Mehr als eineinhalb Jahre musste man also warten.

Entsprechend groß war die Vorfreude auf diese Partie – auf und neben dem Feld. Einzig die Gäste von der HSG Marpingen/Alsweiler aus dem Saarland wollten zu Beginn nicht so recht mitspielen. Ihre ersten drei Partien hatten sie allesamt verloren, in der Langhanshalle erwischten sie aber den deutlich besseren Start. Zu Beginn war fast jeder Wurf ein Treffer, die SG ließ zu viele freie Tore zu, und Jana Brausch zwischen den Pfosten bekam kaum einen Ball zu fasen. Vorne hingegen leistete sich das Team von Trainer Hans Christensen immer wieder Fehler. Und so lagen die Gastgeberinnen nach elf Minuten mit 4:7 hinten. Zwar berappelten sie sich im weiteren Verlauf etwas und schafften es immerhin, mit einer 16:15 in die Pause zu gehen. Dennoch monierte Christensen: „Mit der ersten Halbzeit bin ich überhaupt nicht einverstanden. Wenn wir am Ende aber 16  Tore machen, ist das nicht ganz verkehrt. 15 Gegentore sind aber zu viel.“

Nach dem Wechsel läuft es viel besser.

Viel besser lief es dann nach dem Wechsel. Hatte man in den ersten 30 Minuten das Gefühl, dass die Gäste am Limit spielten, während bei der SG noch viel Luft nach oben war, schien Letztere nun bei der HSG Marpingen-Alsweiler raus zu sein. Die SG überrannte den Gegner nun förmlich und verteidigte besser. Die mittlerweile im Tor stehende Rena Keller hatte deutlich mehr Paraden, den schnellen Gegenangriffen konnte die HSG nichts mehr entgegensetzen. „Die sind dann leergefahren, dadurch wurde es so deutlich.“ Insbesondere Theresa Müller profitierte mit ihrer Geschwindigkeit von der nachlassenden Kraft der Gegnerinnen, stieß immer wieder in die Lücken und erzielte sechs Tore ebenso wie die gut aufgelegte Kreisläuferin Caroline Maier und die erneut sehr starke Hannah Hönig, die zudem alle vier Siebenmeter der SG sicher verwandelte.

„Am Ende haben die regelrecht aufgegeben“, fand Theresa Müller nach der Begegnung. Der Vorsprung wuchs immer mehr, bei der Schlusssirene leuchtete ein 33:24 von der Tafel. „Wieder unter 25 Gegentore – das ist okay. Und am Ende sind es zwei Punkte, da fragt morgen keiner mehr nach der ersten Halbzeit“, analysierte Hans Christensen. Doch nicht nur ihm war klar: „Für das was wir vorhaben, reicht die Leistung von heute niemals!“ Denn will man im oberen Tabellenbereich der 3. Liga mitspielen, dann wird man in den kommenden Wochen und Monaten sicherlich gegen deutlich stärkere Gegner bestehen müssen.

SG Schozach-Bottwartal: Brausch, Keller – Weber (2), Hanak, Müller (6), Kaufmann (2), Hönig (10/4), Keil (2), Klenk (3), Hage, Räuchle (1), Maier (6), Loehnig (1).