Georg Kobiela hat sich einen Platz in den Weinbergen ausgesucht. Foto: KS-Images.de

Serie zur BM-Wahl in Beilstein: Georg Kobiela ist in der Stadt groß geworden und will sie nun gerne weiterentwickeln.

Beilstein - Lange überlegen muss Georg Kobiela nicht, als er nach einem seiner Lieblingsplätze gefragt wird: „Wir treffen uns am Wengerterhäuschen der Familie Wiedenmann“, sagt er. „Zum einen, weil der Ort entlang meiner jahrzehntelangen Laufstrecke durch die Weinberge liegt. Und zum anderen, weil der Weinbau etwas Prägendes für Beilstein ist“, erklärt er seine Wahl. Die offenen Wengerterhäuschen seien zudem ein tolles Symbol und ein Beispiel für die Offenheit, die es in Beilstein gibt.

Passend zu seiner Ortswahl hat der 39-Jährige einen Weißwein namens Einhorn aus der Serie „Eine Laune der Natur“ der Familie Wiedenmann vom Weingut Sankt Annagarten mitgebracht. „Der Wein ist eine Mischung aus Kerner und Muskateller“, erklärt er. „Er hat etwas Leichtes, Verspieltes, das heute gut zum Wetter passt.“ Der Himmel ist strahlend blau, die Sonne scheint und auf den Weinbergwegen sieht man immer wieder Spaziergänger. Georg Kobiela hat Tisch und Stühle aus dem Häuschen geholt, seine Picknicktasche ausgepackt und blickt hinunter auf Beilstein. Den Ort, in dem er aufgewachsen und wo er zur Schule gegangen ist. Zwischenzeitlich sogar gemeinsam mit seinen Eltern – beide waren Lehrer am HCG – und seinem Bruder, wie er verrät. Studien- und jobbedingt habe es ihn später dann zwar nach Stuttgart und Wuppertal geführt, „wirklich ganz weg war ich aber nie aus Beilstein“, findet er.

Seit 2015 arbeitet Georg Kobiela jetzt bereits am Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie als Wissenschaftler und Politikberater und hat dort mit kommunalen Verwaltungen, Ministerien, aber auch Firmen zu tun. Dass einige Gemeinderäte kurz vor Ende der Bewerberfrist noch einmal einen Aufruf gestartet haben, um noch jemanden mit Verwaltungserfahrung zu bekommen, ist für den 39-Jährigen „deren gutes Recht“. Er ist davon überzeugt: „Verwaltung kann man lernen, zu gestalten ist schon etwas schwieriger. Ich kann mich in komplexe Sachverhalte einarbeiten, das tue ich auch jetzt schon regelmäßig. Außerdem gibt es eine fitte Verwaltung, der man auch etwas zutrauen kann.“ Er sei sich darüber hinaus bewusst, was er könne und was nicht. „Ich erwarte viel von anderen, aber am meisten von mir selbst“, sagt er. Wie er führt? „Aus der Mitte heraus. Ansonsten ist mein Motto: fördern und fordern“, so der Hobbytaucher. „Unter Stress werde ich tendenziell eher ruhiger“, fügt er dazu an. Wichtig sei ihm eine gute Gesprächskultur. „Man kann auch streiten, aber es kommt auf die gegenseitige Wertschätzung an.“

Themen gibt es in seinen Augen einige in Beilstein. Das aktuell aber wohl drängendste ist für ihn der Breitbandausbau. „Das muss man zeitnah vorantreiben“, sagt er. Des Weiteren mache er sich große Gedanken über die Infrastruktur, Stichpunkte Bottwartalbahn, Fahrradwege, Umgehungsstraße. Die Bahn halte er für enorm wichtig, Radwege müssten verbessert werden und beim Thema Umgehungsstraße würden sich durch den Kauf des Areals rund um die Spätregenmission große Gestaltungsspielräume und Möglichkeiten bieten. Klar ist für ihn: „Der Großteil des Verkehrs in Beilstein ist hausgemacht und eine Lösung muss her.“ Vielleicht über eine Umweltzone Beilstein? Das müsse man prüfen.

Warum man ihn wählen sollte? „Weil Beilstein Mut zum Aufbruch vertragen kann. Ich komme aus dem Ort und weiß um die Gefühlslage und Struktur“, sagt der 39-Jährige, der in seiner Freizeit nicht nur das Gärtnern für sich entdeckt hat, sondern auch gerne Ausdauersportarten wie Laufen und Radfahren betreibt. In der Natur ist er sowieso gerne – am liebsten eben in den heimischen Weinbergen.

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